geothermisch

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geothermisch (Deutsch)

Positiv Komparativ Superlativ
geothermisch
Alle weiteren Formen: Flexion:geothermisch
In Island findet man die geothermische Energie direkt unter den Füßen.
geothermische Bohrung in Bayern
Norddeutschland gilt als Region mit geothermischem Potenzial.“[1]

Worttrennung:

geo·ther·misch, keine Steigerung

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild geothermisch (Info)

Bedeutungen:

Geowissenschaften, Energie: auf Erdwärme basierend, die Wärme im oberen (zugänglichen) Teil der Erdkruste betreffend

Herkunft:

Determinativkompositum (Zusammensetzung) aus dem gebundenen Lexem geo- und dem Adjektiv thermisch

Synonyme:

geothermal

Unterbegriffe:

tiefengeothermisch

Beispiele:

„Die Tiefengeothermie Geretsried ist ein Projekt zur Nutzung geothermischer Energie zur Strom- und Wärmegewinnung in der bayrischen Stadt Geretsried.“[2]
„Zum nachhaltigen Energiekonzept gehören u. a. ein geothermisches Heizsystem und Solaranlagen.“[3]
„18 der 33 bundesweiten tiefen geothermischen Anlagen stehen im Großraum der Landeshauptstadt. Vereinfacht gesagt liegt mehrere Kilometer unter dem Stadtgebiet ein großes Heißwasservorkommen.“[4]
„»Was wir hier sehen, ist die weltweit tiefste geothermische Bohrung, die es je gegeben hat. Wir sind hier zum ersten Mal in der Lage zu kommerziellen Zwecken in eine Tiefe von sechs Kilometern vorzudringen und wollen ab Mitte 2021 Fernwärme mit der Anlage produzieren.«“[5]
„Wie risikoreich ist Geothermie?“ „Genau deshalb hat Axel Wagner Forschende, die sich intensiv mit den Risiken geothermischer Bohrungen beschäftigen, um deren Einschätzung gebeten.“[6]
„Das erste geothermische Kraftwerk ging schon im Jahr 1913 in Larderello, Italien, ans Netz.“[7]
„Die installierte Gesamtleistung der geothermischen Kraftwerke lag 2020 bei 755,0 MW.“[8]
„1994 wurde in Riehen (BS) das erste geothermische Heizkraftwerk der Schweiz in Betrieb genommen.“[9]
„Die Stadt Nordhorn (Landkreis Grafschaft Bentheim) prüft nach eigenen Angaben geothermische Potenziale.“[10]
„»Man wusste aus Erdöl- und Erdgasbohrungen, dass man immer wieder geothermische Reservoire durchbohrt hat«, berichtet Geologe Obst.“[11]
„Mithilfe einer zweiten Bohrung kann 1984 das Warener Heizwerk in Betrieb gehen. Ein Meilenstein nicht nur für die DDR, meint Obst: »Das war wirklich die Geburtsstunde der geothermischen Erkundung und Nutzung in Deutschland.«“[11]
„Forschende schätzen, dass rund ein Viertel des deutschen Wärmebedarfs über tiefe geothermische Energiesysteme gedeckt werden könnte.“[12]
„Die Zahlen sind in das geothermische Informationssystem geflossen, ein digitales 3-D-Modell des Untergrunds.“[13]
„Da die Erde ihre Wärme permanent nach außen abgibt, ergibt sich im Umkehrschluss eine von der Tiefe abhängige Temperaturzunahme, der sogenannte geothermische Gradient. Er gibt an, um wie viel Grad Celsius die Temperatur pro 100 Meter steigt: in Deutschland durchschnittliche 3 °C/100 m.“[14]
„Während in Mitteleuropa die Temperatur im Schnitt drei Grad Celsius pro 100 Meter Tiefe zunimmt, steigt sie im Oberrheingraben um 4,5 Grad pro 100 Meter; in Bereichen von geothermischen Anomalien sogar noch stärker.“[15]

Charakteristische Wortkombinationen:

attributiv: geothermische Energie / Energieerzeugung / Energienutzung / Stromproduktion / Wärmeerzeugung
attributiv: geothermische Anlage / Bohrung, geothermisches Kraftwerk
attributiv: geothermische Wärmequelle, geothermisches Heißwasservorkommen / Potential / Reservoir
attributiv: geothermischer Gradient[16], geothermisches Informationssystem[17]

Wortbildungen:

Geothermik

Übersetzungen

Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „geothermisch
Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache – Korpusbelege Gegenwartskorpora mit freiem Zugang „geothermisch
Uni Leipzig: Wortschatz-Portalgeothermisch
Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch – elexiko „geothermisch
PONS – Deutsche Rechtschreibung „geothermisch
Duden online „geothermisch
Großes Wörterbuch der deutschen Sprache „geothermisch“ auf wissen.de

Quellen:

  1. Erdwärme: Soltau und Uelzen dürfen nach Quellen suchen. In: Norddeutscher Rundfunk. 28. November 2022 (URL, abgerufen am 10. Juni 2024).
  2. Wikipedia-Artikel „Geothermieprojekt Geretsried“ (Stabilversion), abgerufen am 10. Juni 2024.
  3. Wikipedia-Artikel „United World College Changshu China“ (Stabilversion), abgerufen am 10. Juni 2024.
  4. Energie: Ist die Angst vor der Geothermie berechtigt?. In: sueddeutsche.de. 15. November 2017, ISSN 0174-4917 (URL, abgerufen am 3. Dezember 2021).
  5. Christoph Kersting: Geothermie: Weltweit tiefste Bohrung in Finnland. In: Norddeutscher Rundfunk. 28. Januar 2021 (URL, abgerufen am 10. Juni 2024).
  6. Wie risikoreich ist Geothermie?. In: Westdeutscher Rundfunk. 7. September 2023 (URL, abgerufen am 10. Juni 2024).
  7. Geothermie – Energieschatz unter den Füßen. In: Bayerischer Rundfunk. 7. März 20113 (ardalpha.de, URL, abgerufen am 10. Juni 2024).
  8. Wikipedia-Artikel „Liste von Kraftwerken in Island“ (Stabilversion), abgerufen am 10. Juni 2024.
  9. Geothermie - Energie des 21. Jahrhunderts?. In: Schweizer Radio und Fernsehen. 5. Mai 2023 (URL, abgerufen am 10. Juni 2024).
  10. Erdwärme: Nordhorn startet Probebohrungen für Energiegewinnung. In: Norddeutscher Rundfunk. 18. März 2024 (URL, abgerufen am 10. Juni 2024).
  11. 11,0 11,1 Heiko Kreft: Windkraft und Erdwärme: Wie die DDR mal Vorreiter war. In: Norddeutscher Rundfunk. 27. April 2023 (URL, abgerufen am 10. Juni 2024).
  12. Tiefe Geothermie - Energie der Zukunft?. In: Bayerischer Rundfunk. (URL, abgerufen am 10. Juni 2024).
  13. Maja Bahtijarevic, Andreas Beer: Tiefengeothermie: So können wir von Erdwärme profitieren. In: Norddeutscher Rundfunk. 24. Januar 2023 (URL, abgerufen am 10. Juni 2024).
  14. Regenerative Energie – Geothermie — wichtiger Faktor bei der Energiewende?. In: Westdeutscher Rundfunk. 25. April 2024 (quarks.de, URL, abgerufen am 10. Juni 2024).
  15. Anatol Hug: Technik - Die Zukunft liegt im Untergrund. In: Schweizer Radio und Fernsehen. 14. Februar 2013 (URL, abgerufen am 10. Juni 2024).
  16. Wikipedia-Artikel „geothermischer Gradient
  17. Wikipedia-Artikel „geothermisches Informationssystem