glänzen wie ein Judenei

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Anmerkung:

Diese Redewendung ist in weiten Teilen des deutschen Sprachraums bekannt. Sie wird aber nur noch selten verwendet, weil sie geeignet ist, Juden auszugrenzen und antisemitische Vorurteile wiederzubeleben.

Worttrennung:

glän·zen wie ein Ju·den·ei

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele:

Bedeutungen:

spiegelblank sein, außerordentlich blank und glänzend sein

Herkunft:

Die Herkunft der Redewendung ist ungeklärt. Einige plausible Theorien sind folgende:
  1. Wahrscheinlich geht die Redewendung auf folgende Sage zurück: Als Maximilian 1493 in Aachen zum Kaiser gekrönt wurde, brachten ihm die Juden einen goldenen Korb mit goldenen Eiern als Geschenk. Er befahl, die Überreicher dieser kostbaren Gabe festzuhalten, aber an nichts Mangel leiden zu lassen. Als die Gefangenen nach dem Grund ihrer Haft fragten, antwortete der Kaiser: „Hühner, die so kostbare Eier legen, muss man ja nicht gleich wieder fliegen lassen; denn es heißt: ‚Fleißige Hennen soll man einhalten und wohlhalten.‘“
  2. Eventuell bezieht sich die Redewendung auf eine Gewohnheit jüdischer Händler, ihr Obst und ihre Eier vor dem Verkauf zu polieren, so dass sie glänzten und auf die Kundschaft einen besseren Eindruck machten.
  3. Möglicherweise ist „Judenei“ ein Synonym für „Taschenuhr“: Typische alte Taschenuhren sind spiegelblank und goldglänzend, und sie waren zu ihrer Zeit Prestigeobjekte, die sich nur die Reichsten leisten konnten. Dies wäre also eine Anspielung auf das traditionelle Vorurteil, dass Juden besonders reich seien.
  4. Vereinzelt wird auch vermutet, „Judenei“ sei ein Synonym für einen spiegelblanken Glatzkopf, aber das scheint weniger plausibel.
  5. möglich erscheint auch der Vergleich mit der liturgischen silbernen Besomimdose, die oft die Form eines Eis hatte und selbstverständlich sorgfältig blank geputzt wurde.

Oberbegriffe:

glänzen

Beispiele:

Das glänzt ja wie ein Judenei!
Nach dem Polieren glänzte die Maschine wie ein Judenei.

Übersetzungen

Redensarten-Index „etwas glänzt wie ein Judenei