grapschen

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grapschen (Deutsch)

Person Wortform
Präsens ich grapsche
du grapschst
grapscht
er, sie, es grapscht
Präteritum ich grapschte
Konjunktiv II ich grapschte
Imperativ Singular grapsch!
grapsche!
Plural grapscht!
Perfekt Partizip II Hilfsverb
gegrapscht haben
Alle weiteren Formen: Flexion:grapschen

Anmerkung zur Konjugation:

Die konjugierte Form „du grapscht“ ist in Österreich zulässig, da gemäß dem Österreichischen Wörterbuch bei Verben mit dem Stammauslaut …sch „auch die Endung -t (ohne vorangehendes s) korrekt“ ist (siehe auch den Eintrag „grapschen“, Seite 279 in der Referenz ÖBV[1]). Diese Verbform wird jedoch auch im gesamten deutschen Sprachgebiet umgangssprachlich verwendet.

Alternative Schreibweisen:

grabschen

Worttrennung:

grap·schen, Präteritum: grapsch·te, Partizip II: ge·grapscht

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild grapschen (Info)

Bedeutungen:

umgangssprachlich, transitiv:
etwas rasch ergreifen, etwas an sich raffen
(sich) jemanden greifen, jemanden ergreifen
umgangssprachlich, intransitiv: schnell nach etwas greifen, schnell irgendwohin greifen

Herkunft:

abgeleitet vom mundartlichen grappen „raffen“, stellt somit die hochdeutsche Variante von niederdeutsch grabben → nds, grabbeln → nds dar[2]

Synonyme:

ergreifen, schnappen
hinlangen, klauen, raffen, zusammenraffen
fassen, festnehmen, packen
befingern, befummeln, berühren, betasten, herumtasten, zugreifen

Oberbegriffe:

greifen, nehmen
anfassen

Unterbegriffe:

angrapschen, begrapschen

Beispiele:

Der Ausgestoßene sieht den abstinenten Gastgeber morgens um sechs verzweifelt nach einer Zigarette grapschen.[3]
Den Tagessieg grapschte sich der Finne Ahonen (131,5), wodurch es im Wettkampf ob des umstrittenen k.o.-Systems zum Duell gegen Garmisch-Sieger Janda (Tch) kommen wird.[4]
Grapsche dir einen Verkäufer, der dir die Vor- und Nachteile des Gerätes erklären soll.
Er grapscht sich im Tanzkurs immer die hübschesten Tanzpartnerinnen.
„ Kaum war der Mantel kürzer, schon haben die Männer auf der Straße und in den Taxis zu grapschen begonnen.“[5]
Von Hauseigentümern bis zu Lebensmittelhändlern, von Pornoheftverkäufern bis zu Zeitschriftenverlegern nutzten Scharen gieriger Westler die günstige Gelegenheit und grapschten hemmungslos nach preiswertem Fleisch und billigen Brötchen, nach Zeitungstiteln, Versicherungen, Hotels, Leistungssportlern und Callgirl-Aspirantinnen.[6]

Charakteristische Wortkombinationen:

an den Busen, an das Gesäß grapschen; unter den Rock grapschen

Wortbildungen:

Konversionen: gegrapscht, Grapschen, grapschend
Substantive: Busengrapschen, Grapscher

Übersetzungen

Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „grapschen
Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „grapschen
Uni Leipzig: Wortschatz-Portalgrapschen
The Free Dictionary „grapschen
Duden online „grapschen

Quellen:

  1. ÖBV im Auftrag des Bundesministeriums für Unterricht, Kunst und Kultur (Herausgeber): Österreichisches Wörterbuch. Auf der Grundlage des amtlichen Regelwerks. 41., aktualisierte Auflage. ÖBV, Wien 2009, ISBN 978-3-209-06875-0 (Bearbeitung: Otto Back et al.; Red.: Herbert Fussy, Ulrike Steiner)
  2. Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-05506-7, Seite 715, Eintrag „grapschen, grabschen“
  3. Eugénie Bott: Lebensstil, qualmvoll verteidigt. Kritik in Kürze. In: Zeit Online. Nummer 03/2007, 11. Januar 2007, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 22. Oktober 2012).
  4. Duell der Überflieger. In: DiePresse.com. 4. Januar 2006, ISSN 1563-5449 (URL, abgerufen am 22. Oktober 2012).
  5. Solmaz Khorsand: Teheran: Zwischen Coffeeshop und Teehaus. In: DiePresse.com. 6. Juni 2009, ISSN 1563-5449 (URL, abgerufen am 22. Oktober 2012).
  6. Ausverkauf. Die Wessis auf Profitjagd. In: Zeit Online. Nummer 46/1990, 9. November 1990, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 22. Oktober 2012).

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: grapsen