lesen

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lesen (Deutsch)

Person Wortform
Präsens ich lese
du liest
er, sie, es liest
Präteritum ich las
Konjunktiv II ich läse
Imperativ Singular lies!
Plural lest!
Perfekt Partizip II Hilfsverb
gelesen haben
Alle weiteren Formen: Flexion:lesen
Ein Mädchen liest.
Ein Mann liest vor Studenten.

Worttrennung:

le·sen, Präteritum: las, Partizip II: ge·le·sen

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild lesen (Info), Lautsprecherbild lesen (Info), Lautsprecherbild lesen (Österreich) (Info)
Reime: -eːzn̩

Bedeutungen:

Schriftzeichen, Worte und Texte (mithilfe der Augen) wahrnehmen sowie (im Gehirn) verarbeiten und verstehen, sowie dies gegebenenfalls laut vorlesen
Landwirtschaft: Dinge auswählen, um sie danach aufzusammeln und zusammenzutragen
Dinge in die Hand nehmen, um Schlechtes/Falsches (schlechte/falsche Früchte und Ähnliches) auszusortieren
einen Lehrvortrag (Vorlesung) halten
EDV, von elektronischen Geräten: aufgezeichnete Daten von einem Träger aufnehmen

Herkunft:

Im 8. Jahrhundert existierte das althochdeutsche Verb lesan, aus dem sich das mittelhochdeutsche lesen entwickelte, was für aufheben, ordnend sammeln, sich versammeln, wahrnehmen, erblicken, vorlesen, die Messe lesen und erzählen stand. Die im Germanischen vorherrschende Bedeutung der Wortfamilie, der lesen angehört, ist die des Auflesens und Sammelns. Im Deutschen tritt hierzu noch die Bedeutung des Lesens von Geschriebenem hinzu, was wohl mit dem Einfluss des lateinischen Verbs legere → la zu begründen ist.[1]

Sinnverwandte Wörter:

auslesen
auflesen, sammeln
sortieren
vortragen
holen

Gegenwörter:

Texte erzeugen: drucken, schreiben

Oberbegriffe:

aufnehmen, kommunizieren, verstehen
ernten
ordnen
bilden, lehren, vermitteln

Unterbegriffe:

ablesen, anlesen, auslesen, durchlesen, (sich) einlesen, gegenlesen, herauslesen, herunterlesen, hineinlesen, nachlesen, querlesen, überlesen, sich verlesen, vorlesen, weiterlesen
durcharbeiten, schmökern, studieren, überfliegen
auflesen, auslesen, nachlesen, verlesen
etwas verlesen
auslesen, einlesen

Beispiele:

Bevor ich schlafe, muss ich immer ein paar Seiten aus einem guten Buch lesen.
Wer heute nicht lesen und schreiben kann, hat keinerlei berufliche Aussichten.
Wir lesen den Wein mit vielen Helfern.
Aschenputtel musste Linsen lesen.
Er nahm all die Korallen in seine linke Hand und begann, sie sorgfältig zu lesen.
Professor Klein las über „Das Verhalten der Goten mit Schuhgröße 45“ und übersah, dass alle Studenten eingeschlafen waren.
Wer liest eigentlich dieses Semester Statistik?
Mein Rechner kann die Daten auf der CD nicht lesen.

Redewendungen:

die Messe ist gelesen
Gedanken lesen
jemandem aus der Hand lesen
jemandem die Leviten lesen
zwischen den Zeilen lesen

Charakteristische Wortkombinationen:

einen Artikel (in einer Zeitung) lesen, einen Bericht lesen, ein Buch lesen (Lautsprecherbild Audio (Info)), den Faust lesen, ein Gedicht lesen, eine Geschichte lesen, etwas Korrektur lesen (= etwas, zum Beispiel eine Diplomarbeit/Doktorarbeit, auf Rechtschreibfehler überprüfen), eine bestimmte Lektüre diagonal lesen (=überfliegen), die Messe lesen, einen Roman lesen, die Zeitung lesen, etwas in der Zeitung lesen, aus dem Kaffeesatz lesen
Daten lesen, von der Festplatte/CD lesen

Wortbildungen:

belesen, erlesen, Gedankenlesen, Gelese, Handlesen, Lesart, Leseabend, Leseart, (un-)lesbar, Lesebrille, Lesebuch, Lesecafé, Leseecke, Leseempfehlung, Leseerlebnis, lesefreundlich, Lesegerät, Lesegeschwindigkeit, Lesehunger, Lesekränzchen, Leselampe, Leselupe, Leselust, Lesen, lesenswert, lesenswürdig, Leseprobe, Lesepublikum, Lesepult, Leser, Lese-Rechtschreib-Schwäche/Lese-Rechtschreibschwäche/, Lese- und Rechtschreibschwäche, Leserei, Lesereise, Leserkreis, leserlich, Leseratte, Lesesaal, Lesesessel, Lesestoff, Lesestück, Lesestütze, Lesesucht, Lesetempo, Leseübung, Lesevorschlag, Lesewut, Lesezeichen, Lesezimmer, Lesezirkel, Lesung, zerlesen (Adjektiv beziehungsweise Partizip)
erlesen, Lese, Lesefrucht, Lesegerät
Lesung, Vorlesung
Lesefenster, Lesekopf

Übersetzungen

Wikipedia-Artikel „lesen
Wikipedia-Artikel „Lese
Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „lesen
Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „lesen
Uni Leipzig: Wortschatz-Portallesen
The Free Dictionary „lesen

Quellen:

  1. Wolfgang Pfeifer et al.: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 8. Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2005, ISBN 3-423-32511-9, „lesen“, Seite 792 f.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Besen, Fesen, leasen, leben, Leben, legen, Lehen, Lesben, Leuen, losen, Losen, lösen, pesen, wesen, Wesen
Homophone: Lehsen
Anagramme: Elsen, Eseln, Selen