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Dieser Eintrag war in der 46. Woche des Jahres 2010 das Wort der Woche.
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Worttrennung:
- lyn·chen, Präteritum: lynch·te, Partizip II: ge·lyncht
Aussprache:
- IPA: , auch:
- Hörbeispiele: lynchen (Info)
- Reime: -ʏnçn̩
Bedeutungen:
- jemanden für eine Tat, die als Unrecht angesehen wird, ohne rechtskräftiges Gerichtsurteil schwer misshandeln und/oder töten
- umgangssprachlich, ironisch: sehr mit jemandem schimpfen
Herkunft:
- das Verb wurde im 19. Jahrhundert aus dem amerikanisch-englischen lynch → en entlehnt, das auf den Familiennamen Lynch zurückgeht. Als Grund hierfür wird angegeben, dass ein Farmer in Virginia im 18. Jahrhundert mit einem von ihm ernannten Gremium Recht gesprochen haben soll.[1] Bei dieser Person kann es sich um William Lynch[2] oder um Charles Lynch[3] handeln.
Beispiele:
- Weil sie ihn für einen Vergewaltiger hielten, lynchten die Farmer den Pfarrer.
- „Den ungarischen Ministerpräsidenten wollten sie lynchen, weil er einen Bauernjungen mit seinem Auto überfahren hat.“[4]
- Du wirst von deiner Schwester gelyncht, wenn du dich noch einmal an ihrer Duschlotion bedienst.
Wortbildungen:
- Lyncher, Lynchjustiz, Lynchmob, Lynchmord
Übersetzungen
jemanden für eine Unrechtstat ohne rechtskräftiges Gerichtsurteil schwer misshandeln und/oder töten
umgangssprachlich, ironisch: sehr mit jemandem schimpfen
- Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „lynchen“
- Duden online „lynchen“
- The Free Dictionary „lynchen“
- Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „lynchen“
- Dieter Baer und wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion; Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 2. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2000, ISBN 3-411-04162-5 , „lynchen“, Seite 826
- Wikipedia-Artikel „Lynchjustiz“
Quellen:
- ↑ Wolfgang Pfeifer et al.: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 8. Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2005, ISBN 3-423-32511-9 , „lynchen“, Seite 819
- ↑ Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion, Annette Klosa u. a. (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2001, ISBN 3-411-05504-9 , „lynchen“, Seite 1037
- ↑ Dieter Baer und wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion; Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 2. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2000, ISBN 3-411-04162-5 , „lynchen“, Seite 826
- ↑ Alfred Döblin: Berlin Alexanderplatz. Die Geschichte vom Franz Biberkopf. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1965, ISBN 3-423-00295-6, Seite 324. Erstveröffentlichung 1929.
Ähnliche Wörter (Deutsch):
- ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Lychen