morgen

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morgen (Deutsch)

Adverb

Worttrennung:

mor·gen

Aussprache:

IPA: ,
Hörbeispiele: Lautsprecherbild morgen (Info), Lautsprecherbild morgen (Österreich) (Info)
Reime: -ɔʁɡn̩

Bedeutungen:

am Tag nach dem heutigen Tag; am folgenden, kommenden Tag
in zukünftiger Zeit

Herkunft:

Das Temporaladverb geht als Erbwort über die mittelhochdeutschen Formen morgen → gmh und morgene → gmh (vergleiche mittelniederdeutsches morgen → gml und mittelniederländisches morgen → dum) auf das seit dem 9. Jahrhundert bezeugte althochdeutsche morgane → goh zurück. Dabei handelt es sich um den adverbiell erstarrten Dativ Singular zum Substantiv Morgen und bedeutete zunächst ‚am Morgen‘, dann ‚am Morgen des folgenden Tages, am folgenden Morgen (nach der voraufgehenden Nacht), bei Morgendämmerung‘, schließlich ‚am ganzen folgenden Tag‘. Dementsprechend lassen sich gotisches 𐌳𐌿 𐌼𐌰𐌿𐍂𐌲𐌹𐌽𐌰 (du maurgina) → got, altnordisches a morgunn → non, altenglisches to morgene → ang und altsächsisches an morgan → osx vergleichen.

Synonyme:

gehoben: anderentags / anderntags

Gegenwörter:

gestern, heute, jetzt

Beispiele:

Wir gehen morgen ins Kino.
„Die feuchte Luft – die schleimige Sonne – ich war entschlossen, meinerseits umzukehren: wenn wir bis morgen keinen Jeep hätten … es war schwüler als je, moosig und moderig, es schwirrte von Vögeln mit langen blauen Schwänzen, jemand hatte den Tempel als Toilette benutzt, daher die Fliegen.“
„Geht lieber schlafen, eh ihr wieder streitet. Morgen früh ist die Nacht zu Ende.“
„Gewiß habe es, außer seinen enormen Wüsten, schöne und großartige Landschaften, aber es sei ‚nichts dahinter‘, während in Europa bei allem so viel dahinter sei, besonders hinter den Städten mit ihrer tiefen historischen Perspektive. Die amerikanischen Städte – he didn’t care for them. Sie seien gestern hingestellt und könnten morgen ebensogut wieder weggenommen werden.“
„Und der Mannheimer Elektrokonzern BBC warnt in seiner Werbung düster: ‚Wenn wir heute nichts tun, leben wir morgen wie gestern.‘“
„Ich teile durchaus einige Sorgen, die mit der politischen Reaktion auf die Zuwanderung zu tun haben: Wie sich jene kurzsichtige Wohnungspolitik verhindern lässt, heute eilig und billig Massenunterkünfte in abgelegenen Gegenden zu bauen, die morgen als kulturelle und soziale »Slums« beklagt werden.“

Redewendungen:

heute oder morgen
lieber heut als morgen / lieber heute als morgen
morgen ist auch noch ein Tag
von heut auf morgen / von heute auf morgen

Sprichwörter:

heute mir, morgen dir
morgen, morgen, nur nicht heute, sagen alle faulen Leute
was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen

Charakteristische Wortkombinationen:

morgen Abend, morgen früh / Früh, morgen Mittag, morgen Nachmittag, morgen Nacht, morgen Vormittag
in der Nacht auf / zu morgen
morgen in acht Tagen, Wochen / landschaftlich: morgen über acht Tage, Wochen; morgen vor einem Monat, Jahr
morgen um diese Zeit, morgen um die gleiche Zeit
gleich morgen, noch morgen / morgen noch
ab morgen, bis morgen, für morgen, seit morgen, von morgen ab / an
von morgen

Wortbildungen:

Adjektive: morgend, morgendlich, morgig
Adverb: übermorgen
Substantiv: Morgen

Übersetzungen

Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „morgen
Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch – elexiko „morgen
The Free Dictionary „morgen
Duden online „morgen
Wahrig Großes Wörterbuch der deutschen Sprache „morgen“ auf wissen.de
PONS – Deutsche Rechtschreibung „morgen
Uni Leipzig: Wortschatz-Portalmorgen
Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „morgen, adv.

Quellen:

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  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 2,4 2,5 2,6 Wolfgang Pfeifer: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen, digitalisierte und aufbereitete Ausgabe basierend auf der 2., im Akademie-Verlag 1993 erschienenen Auflage. Stichwort „morgen
  3. 3,0 3,1 3,2 3,3 3,4 3,5 Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. 6., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage. Band 7, Dudenverlag, Berlin 2020, ISBN 978-3-411-04076-6, Stichwort »¹Morgen, morgen«, Seite 564.
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  16. 16,0 16,1 Jean-Paul Deschler: Kleines Wörterbuch der kirchenslavischen Sprache. Wortschatz der gebräuchlichsten liturgischen Texte mit deutscher Übersetzung Tabelle des kyrillischen Alphabets mit Angabe der Aussprache Namenverzeichnis Liste der Abkürzungen in Handschriften und auf Ikonen. Dritte, neu bearbeitete und erweiterte Auflage. Verlag Otto Sagner, München 2003, ISBN 3-87690-871-X, Seite 225.
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  20. Cléo Vilson Altenhofen: Hunsrückisch in Rio Grande do Sul. Ein Beitrag zur Beschreibung einer deutschbrasilianischen Dialektvarietät im Kontakt mit dem Portugiesischen. Steiner, Stuttgart 1996, ISBN 3-515-06776-0, DNB 946457603, Seite 284.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen:
Levenshtein-Abstand von 1: morden, Moren, morsen
Levenshtein-Abstand von 2: morphen