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Dieser Eintrag war in der 47. Woche des Jahres 2009 das Wort der Woche.
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Worttrennung:
- schel·ten, Präteritum: schalt, Partizip II: ge·schol·ten
Aussprache:
- IPA:
- Hörbeispiele: schelten (Info), schelten (Info)
- Reime: -ɛltn̩
Bedeutungen:
- intransitiv, gehoben: schimpfen
- transitiv, gehoben: ausschimpfen, schmähen
- transitiv, gehoben, herabsetzend: jemanden als etwas bezeichnen
- gehoben: tadeln, Kritik üben
- veraltete Bedeutung: fluchen, lästern
- veraltete Bedeutung: jemanden mit einem Spottnamen belegen
- veraltete Bedeutung, mit doppeltem Akkusativ oder mit für: jemandem einen ehrenwerten Titel verleihen, um damit auszudrücken, dass dies eigentlich unverdient ist
- veraltete Bedeutung, reflexiv: sich mit jemandem zanken
- Rechtssprache, veraltete Bedeutung: anklagen
- Rechtssprache, veraltete Bedeutung: einen unredlichen Handwerker aus der Innung ausschließen und durch Treibebriefe von Ort zu Ort verfolgen
- Rechtssprache, veraltete Bedeutung: jemanden für unehrlich erklären, bescholten machen
- Rechtssprache, veraltete Bedeutung, in Verbindung mit los oder quitt: jemanden von einer Strafe freisprechen
Herkunft:
- Das Verb stammt vom althochdeutschen skeltan, dem mittelhochdeutschen schelten oder schelden (schmähen, tadeln, beschimpfen) und dem altniederfränkischen skeldan ab. Zusammen mit dem mittelniederdeutschen schelden, dem mittelniederländischen scelden und dem niederländischen schelden → nl gehen diese Formen auf eine Dentalerweiterung des indoeuropäischen *skel-, das eine s-Variante der indoeuropäischen Wurzel *kel(ɘ)- (rufen, lärmen) darstellen kann.[1]
Synonyme:
- schimpfen, tadeln
- umgangssprachlich: anmeckern, anfurzen
- kritisieren
- streiten, zanken, zoffen
- beschelten
Gegenwörter:
- loben
Beispiele:
- Arnd schalt, weil niemand ihm zu Hilfe eilte, als er in die Baugrube gefallen war.
- Ich schelte ihn nicht, obwohl er meinen Spitzer verloren hat.
- Sie schalt ihn einen Dummkopf.
- Du musst nicht immer so vieles schelten.
- Dass wir schelten, heißt nur, dass wir die reine Wahrheit sagen.
- „Manchmal klopfte ihr Herz sogar in Erwartung des Postboten. Doch dann schalt sie sich.“[2]
- Zu schelten und zu sakramentieren wurde nicht allein mit einer hohen Geldstrafe bestraft, sondern an Leib und Gut.
- Wer ein Kind eine Mähre schilt, schlägt seinem Vater aufs Ohr.
- Man schilt ihn einen „redlichen Mann“.
- Du lässt dich für einen Wohltäter schelten.
- Er schilt sich wieder einmal mit Johann.
- Der flüchtige Verbrecher wurde gescholten.
- Ich schelte ihn von seiner Schuld quitt.
Wortbildungen:
- ausschelten, beschelten, Schelte, scheltenswert, scheltenswürdig, Scheltrede, Scheltwort, unbescholten
Übersetzungen
intransitiv, gehoben: schimpfen
transitiv, gehoben: ausschimpfen, schmähen
transitiv, gehoben, herabsetzend: jemanden als etwas bezeichnen
gehoben: tadeln, Kritik üben
veraltete Bedeutung: fluchen, lästern
veraltete Bedeutung: jemanden mit einem Spottnamen belegen
jemandem einen ehrenwerten Titel verleihen, um damit auszudrücken, dass dies eigentlich unverdient ist
veraltete Bedeutung: sich mit jemandem zanken
Rechtssprache, veraltete Bedeutung: anklagen
veraltete Bedeutung: einen unredlichen Handwerker aus der Innung ausschließen und von Ort zu Ort verfolgen
Rechtssprache, veraltete Bedeutung: jemanden für unehrlich erklären, bescholten machen
veraltete Bedeutung, in Verbindung mit los oder quitt: jemanden von einer Strafe freisprechen
- Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „schelten“
- Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „schelten“
- Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion, Annette Klosa u. a. (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2001, ISBN 3-411-05504-9 , „schelten“, Seite 1368
- Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „schelten“
Quellen:
- ↑ Wolfgang Pfeifer et al.: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 8. Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2005, ISBN 3-423-32511-9 , „schelten“, Seite 1191
- ↑ Katharina Adler: Ida. Roman. 1. Auflage. Rowohlt Verlag, Reinbek bei Hamburg 2018, ISBN 978-3-498-00093-6, Seite 135 .