schlafen

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schlafen (Deutsch)

Verb, unregelmäßig

Person Wortform
Präsens ich schlafe
du schläfst
er, sie, es schläft
Präteritum ich schlief
Konjunktiv II ich schliefe
Imperativ Singular schlaf!
schlafe!
Plural schlaft!
Perfekt Partizip II Hilfsverb
geschlafen haben
Alle weiteren Formen: Flexion:schlafen
Gemälde von einem Jungen, der im Heu schläft.
Ein Rauhaardackel schläft in der Sonne.
Mann und Frau schlafen miteinander.

Worttrennung:

schla·fen, Präteritum: schlief, Partizip II: ge·schla·fen

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild schlafen (Info), Lautsprecherbild schlafen (Info), Lautsprecherbild schlafen (Österreich) (Info)
Reime: -aːfn̩

Bedeutungen:

intransitiv: sich im Schlaf befinden, in reflexiver Verwendung auch: auf gewisse Art und Weise den Schlaf verbringen können, durch das Schlafen eine gewisse Verfassung erlangen
übernachten
intransitiv: Geschlechtsverkehr ausüben
intransitiv, bildlich, umgangssprachlich: unaufmerksam sein

Herkunft:

bezeugt im mittelhochdeutschen slāfen, das dem althochdeutschen slāfan entstammt, welches seinerseits auf die (nicht belegbare, jedoch rekonstruierte) germanische Wurzel *slǣp-a- „schlafen“ zurückgeht, die ihrerseits der (ebenfalls nicht belegbaren, jedoch rekonstruierten) indogermanischen Form *slāb- „schwach werden“ – vielleicht speziell „bewusstlos werden“ – entspringt; etymologische Verwandtschaften bestehen mit dem gotischen slepan, dem altenglischen slǣpan, dem altniederfränkischen slāpan und dem altfriesischen slēpa, außerdem mit dem litauischen slõbti „schwach, schlaff werden“, dem altkirchenslawischen slabŭ „schwach“ und - ohne anlautendes s - mit den altirischen Formen lobur und lobor „schwach“[1]

Synonyme:

umgangssprachlich: knacken, pennen, pfeifen, ratzen
gehoben: in Morpheus’ Armen liegen, in Morpheus’ Armen ruhen
nächtigen, übernachten
siehe Verzeichnis:Deutsch/Geschlechtsverkehr
pennen, träumen

Sinnverwandte Wörter:

ausruhen, hinlegen, nächtigen, träumen

Gegenwörter:

wach sein, wachen

Unterbegriffe:

dösen, schlummern

Beispiele:

Er war müde und schläft jetzt tief.
In dem neuen Bett schläft es sich gut.
Bei einer Erkältung ist es ratsam, viel zu trinken, viel frisches Obst und Gemüse zu sich zu nehmen und sich vor allem gesund zu schlafen.
Du kannst im Gästezimmer schlafen.
Ich will mit dir schlafen!
Mir ist es gleich, wenn ein Paar nicht miteinander schläft oder nicht drüber sprechen möchte, aber meistens leidet einer von beiden darunter.[2]
Böse Zungen behaupten, sie hätte sich durch die ganze Chefetage geschlafen.
als Beifahrer im Auto:Schläfst du? Die Ampel ist längst grün.“
Was sagst du? Tut mir leid, ich hab geschlafen.

Redewendungen:

den Schlaf des Gerechten schlafen/den Schlaf der Gerechten schlafen
darüber erstmal schlafen müssen – sich darüber erstmal Gedanken machen müssen und am nächsten Tag eine Entscheidung fällen
schlafen wie ein Bär, schlafen wie ein Dachs, schlafen wie ein Mehlsack, schlafen wie ein Murmeltier, schlafen wie eine Ratte, schlafen wie ein Ratz, schlafen wie ein Sack, schlafen wie ein Stein, schlafen wie ein Toter

Charakteristische Wortkombinationen:

fest/kurz/lange/noch/noch halb/ruhig/schon/tief/tief und fest/unruhig schlafen; auf dem Bauch/Rücken/der Seite schlafen; schlafen gehen, sich schlafen legen; bei offenem Fenster schlafen
miteinander schlafen, mit jemandem schlafen

Wortbildungen:

ausschlafen, beischlafen, beschlafen, durchschlafen, einschlafen, (kausativ) einschläfern, entschlafen, nachschlafen, überschlafen, verschlafen, vorschlafen, wegschlafen, weiterschlafen, zusammenschlafen
schlafend, schlaflos, schläfrig
Schlaf, Schlafcouch, Schlafen, Schläfer, Schläferin, Schlafgemach, Schlafkammer, Schlafkoje, Schlafmöglichkeit, Schlafmütze, Schlafraum, Schlafrock, Schlafsaal, Schlafschuh, Schlafsofa, Schlafstatt, Schlafstörung, Schlafstube, Schlaftablette, Schlafwagen, Schlafzimmer, Wohnschlafzimmer

Übersetzungen

Wikipedia-Artikel „Schlaf
Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „schlafen
Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „schlafen
Uni Leipzig: Wortschatz-Portalschlafen
Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-05506-7, Seite 1463.

Quellen:

  1. vergleiche Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Seite 805
  2. Caroline Schmitt: Kultur - Sex-Therapeutin Ann-Marlene Henning: "Liebe kann man lernen". Das Erotikmagazin "Separée" wendet sich explizit an Frauen. Doch wie offen geht das weibliche Geschlecht wirklich mit dem Thema um? Die Sexualtherapeutin Ann-Marlene Henning sprach darüber mit der DW. In: Deutsche Welle. 29. August 2015 (URL, abgerufen am 6. Mai 2017).

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: schlacken, schlaffen, schlagen, schlammen, schlappen, Schlaufen
Anagramme: falschen, flachsen, Flachsen, flansche, Flansche, Flaschen