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Anmerkung:
- Die veralteten Vergangenheitsformen mit A werden nur in der Einzahl gebraucht: ich ward, du wardst, er ward. In der Mehrzahl existieren sie nicht, dort gebraucht man die Formen mit U: wir wurden, ihr wurdet, sie wurden. Das rührt daher, dass starke Verben der dritten Ablautreihe ursprünglich zwei verschiedene Ablaute in der Vergangenheit hatten, ein A in der Einzahl, ein U in der Mehrzahl. Man sagte also beispielsweise: ich warf, ich half, ich starb, aber: wir wurfen, wir hulfen, wir sturben. Daher stammt der Konjunktiv mit Ü bei jenen Verben (ich würfe, ich hülfe, ich stürbe). Im Frühneuhochdeutschen starb bei all diesen Verben der U-Ablaut der Mehrzahl aus und wurde durch das A der Einzahl ersetzt (wir warfen, ...). Lediglich bei werden geschah das Gegenteil (ward > wurde), wodurch das Verb unregelmäßig wurde. In der isländischen Sprache kann man den Ablautwechsel zwischen Einzahl und Mehrzahl noch heute beobachten. Dort heißt es beispielsweise ég fann (= ich fand) aber við fundum (≈ wir funden).
Worttrennung:
- wer·den, Präteritum: wur·de, (veraltet) ward, Partizip II: ge·wor·den, als Hilfsverb: wor·den
Aussprache:
- IPA:
- Hörbeispiele: werden (Info), werden (Info)
- Reime: -eːɐ̯dn̩
Bedeutungen:
- oft mit zu + Dativ: seinen Zustand ändern; einer Änderung unterlaufen
- in Zukunft geschehen; in Zukunft sein
- zur Futurbildung in Verbindung mit dem Infinitiv
- zum Ausdruck einer Vermutung mit dem Infinitiv
- zur Passivbildung in Verbindung mit dem Partizip II
- Bibelsprache: entstehen
Herkunft:
- das Verb werden geht auf eine indogermanische Wurzel *wert- ‚drehen, wenden‘, so noch im verwandten Suffix -wärts, sonst jedoch schon urgermanisch mit heutiger Grundbedeutung[1]
Synonyme:
- entstehen, sich entwickeln
Gegenwörter:
- vergehen
Beispiele:
- Dein Gesicht wird rot.
- Es wird langsam dunkel.
- Wenn er wütend ist, wird er zum Berserker.
- Was wird aus ihm?
- Er wird Arzt.
- „Man kann beispielsweise Pflanzen mittels Gentechnik so manipulieren, dass sie gegen bestimmte Krankheiten immun oder unempfindlich gegen sonst giftige chemische Pflanzenschutzmittel werden.“[2]
- Ich werde im Sommer nach Japan reisen.
- Sie wird wohl krank sein.
- Das Auto wird gerade repariert.
- „Heute werden jährlich Millionen Tonnen Hefe produziert.“[3]
- „Nur für obergärige Biere darf Weizen anstelle von Gerste verwendet werden.“[3]
- Es werde Licht.
Redewendungen:
- Wird’s bald? – rhetorische Frage, die eine Aufforderung, die Handlung zu beschleunigen, einschließt
Sprichwörter:
- Es wird schon wieder werden.
- Wer nichts wird, wird Wirt.
Wortbildungen:
- Tätigwerden, Werdegang, Werden, Wirksamwerden
- warmwerden, zuteilwerden
Übersetzungen
seinen Zustand ändern; einer Änderung unterlaufen
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- Dänisch: blive → da
- Dimli: biyen → diq, biyene → diq
- Englisch: become → en, get → en, grow → en
- Finnisch: tulla ? → fi
- Französisch: devenir → fr
- Griechisch (Neu-): γίνομαι (gínome) → el
- Isländisch: munu ? → is
- Italienisch: diventare → it, divenire → it, farsi → it, trasformarsi → it
- Japanisch: 成る (なる, naru) → ja
- Katalanisch: tornar-se ? → ca , esdevenir → ca
- Klingonisch: moj → tlh
- Koreanisch: 되다 ? → ko
- Kurdisch:
- Latein: fieri → la
- Niederdeutsch: warrn ? → nds
- Niederländisch: worden → nl
- Polnisch: zostać → pl, stać się → pl, stawać się → pl
- Portugiesisch: ficar → pt
- Rumänisch: deveni → ro
- Russisch: становиться (stanovitʹsja☆) → ru
- Schwedisch: bli → sv
- Serbisch: постати (postati☆) → sr
- Slowakisch: stať sa → sk
- Spanisch: volverse → es, llegar a ser → es
- Türkisch: olmak → tr
- Ukrainisch: ставати ? (stavaty☆) → uk
- Ungarisch: lesz → hu, válik → hu, változik → hu
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Dialektausdrücke:
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- Schwäbisch:
- Ostschwäbisch: werra, wirr, wirsch, wird, worra
- Westschwäbisch: werra, wurr, wuscht, wudd, worra
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in Zukunft geschehen; in Zukunft sein
Dialektausdrücke:
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- Schwäbisch:
- Ostschwäbisch: werra, wirr, wirsch, wird, worra
- Westschwäbisch: werra, wurr, wuscht, wudd, worra
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zur Futurbildung in Verbindung mit dem Infinitiv
Dialektausdrücke:
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- Schwäbisch:
- Ostschwäbisch: werra, wirr, wirsch, wird, worra
- Westschwäbisch: werra, wurr, wuscht, wudd, worra
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zum Ausdruck einer Vermutung mit dem Infinitiv
Dialektausdrücke:
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- Schwäbisch:
- Ostschwäbisch: werra, wirr, wirsch, wird, worra
- Westschwäbisch: werra, wurr, wuscht, wudd, worra
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zur Passivbildung in Verbindung mit dem Partizip II
Dialektausdrücke:
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- Schwäbisch:
- Ostschwäbisch: werra, wirr, wirsch, wird, worra
- Westschwäbisch: werra, wurr, wuscht, wudd, worra
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Bibelsprache: entstehen
Dialektausdrücke:
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- Schwäbisch:
- Ostschwäbisch: werra, wirr, wirsch, wird, worra
- Westschwäbisch: werra, wurr, wuscht, wudd, worra
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- Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „werden“
- Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „werden“
- Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „werden“
Quellen:
Ähnliche Wörter (Deutsch):
- ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Verden, Wehrden, wehren, werten, Werten, werben, wirsch, Wirt, wart, Wart, Wurz, Würde
- Anagramme: Wender