Hallo, Sie haben hier nach der Bedeutung des Wortes
zeihen gesucht. In DICTIOUS findest du nicht nur alle Wörterbuchbedeutungen des Wortes
zeihen, sondern erfährst auch etwas über seine Etymologie, seine Eigenschaften und wie man
zeihen in der Einzahl und Mehrzahl ausspricht. Hier finden Sie alles, was Sie über das Wort
zeihen wissen müssen. Die Definition des Wortes
zeihen wird Ihnen helfen, beim Sprechen oder Schreiben Ihrer Texte präziser und korrekter zu sein. Wenn Sie die Definition von
zeihen und die anderer Wörter kennen, bereichern Sie Ihren Wortschatz und verfügen über mehr und bessere sprachliche Mittel.
|
Dieser Eintrag war in der 48. Woche des Jahres 2020 das Wort der Woche.
|
Anmerkung zur Flexion:
- Heutzutage ist zeihen ein starkes Verb. Die Formen der schwachen Flexion (zeihte, gezeiht) sind veraltet.[1]
Worttrennung:
- zei·hen, Präteritum: zieh, zeih·te, Partizip II: ge·zie·hen, ge·zeiht
Aussprache:
- IPA:
- Hörbeispiele: zeihen (Info)
- Reime: -aɪ̯ən
Bedeutungen:
- mit Genitiv, gehoben, veraltend: jemanden einer Sache zeihen: jemandem diese Sache (zumeist ein Vergehen oder ein Verbrechen) vorwerfen
Herkunft:
- Das Verb zeihen lässt sich auf eine indoeuropäische Wurzel *deik̑- ‚zeigen‘ zurückführen.[2] Der Weg dorthin verläuft in den germanischen Sprachen über das althochdeutsche zīhan → goh aus dem 9. Jahrhundert und das mittelhochdeutsche zīhen → gmh ‚anschuldigen, beschuldigen‘; ebenso über das altsächsische aftīhan ‚versagen‘, das mittelniederdeutsche tīen, tīgen, das mittelniederländische tīen, das altenglische tēon → ang ‚anklagen‘ und das gotische 𐌲𐌰𐍄𐌴𐌹𐌷𐌰𐌽 (gateihan) → got ‚anzeigen, verkünden‘.[2] In außergermanischen Sprachen existieren verwandte Wörter wie das altindische दिशति (diśáti) → sa ‚zeigt, legt dar‘, das altgriechische δεικνύναι (deiknynai☆) → grc ‚zeigen‘, das lateinische dicere → la ‚sagen, sprechen‘ und dicare → la ‚weihen, widmen, feierlich verkünden‘ oder das oskische deíkum ‚sprechen‘.[2] Die Verbindung zu ‚zeigen‘ erklärt sich daraus, dass eine Person einer Tat dadurch bezichtigt wurde, dass man auf sie zeigte.[2][3]
Synonyme:
- bezichtigen, beschuldigen, zichtigen
Beispiele:
- Er wurde des Diebstahls geziehen.
- Er übernimmt in der Diskussion jetzt meine Position, derer er mich vor kurzem noch geziehen hat.
- „Aber durfte Bonaparte soweit vordringen, nachdem er jezt schon von Vielen der Vermessenheit gezeiht ward, auch wirklich in Gefahr stund, von schwellenden Feindesmassen umrungen, vielleicht vernichtet zu werden?“[4]
- „Tatischtschev und Boltin zeihten sie mit Recht der Unwissenheit.“[5]
Wortbildungen:
- bezeihen, verzeihen
Übersetzungen
jemandem zumeist ein Vergehen oder ein Verbrechen vorwerfen
- Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „zeihen“
- Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch – elexiko „zeihen“
- Duden online „zeihen“
- Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „zeihen“
- PONS – Deutsche Rechtschreibung „zeihen“
- Großes Wörterbuch der deutschen Sprache „zeihen“ auf wissen.de
Quellen:
- ↑ Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Sprachliche Zweifelsfälle. Das Wörterbuch für richtiges und gutes Deutsch. In: Der Duden in zwölf Bänden. 7., vollständig überarbeitete Auflage. Band 9, Dudenverlag, Mannheim 2012 (auf der Buchausgabe von 2012 beruhende elektronische Version) , Stichwort „zeihen“.
- ↑ 2,0 2,1 2,2 2,3 Wolfgang Pfeifer: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen, digitalisierte und aufbereitete Ausgabe basierend auf der 2., im Akademie-Verlag 1993 erschienenen Auflage. Stichwort „zeihen“
- ↑ Wahrig Herkunftswörterbuch „verzeihen“ auf wissen.de.
- ↑ Carl von Rotteck: Allgemeine Geschichte vom Anfang der historischen Kenntniß bis auf unsere Zeiten. Siebente Auflage. Neunter Band, Herder’sche Kunst- und Buchhandlung, Freiburg im Breisgau 1830, Seite 389 (Google Books) .
- ↑ Heinrich Zeissberg: Miseco I. (Mieczysław), der erste christliche Herrscher der Polen. In: Commission zur Pflege vaterländischer Geschichte der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften (Herausgeber): Archiv für österreichische Geschichte. Erste Hälfte, Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1867, Seite 100 (Google Books) .