Benutzer Diskussion:Stepro/Belegpflicht

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Bemerkungen

Ein paar Anmerkungen:

  • Der Abschnitt „Warum soll jede Bedeutung zwingend auch nachgewiesen werden?“ beruht auf derselben Verdrehung der Gegenposition wie gefühlte 80 Prozent der Reaktionen der Befürworter. Ich kenne keinen einzigen derzeit aktiven Nutzer dieses Projekts, der eine „Beweislastumkehr“ wie hier behauptet fordert. Diese Scheinposition wurde bereits auf Wiktionary:Teestube/Archiv/2010/01 konstruiert und basiert der Quellenangabe Stepros zufolge auf einem Zitat Kampys, in dem er schreibt: „Okay, mein Vorschlag: eine eigene Seite für beleglose Einträge, d.h. Trennung von den Löschkandidaten. Wenn man von da etwas nach Löschkandidaten verschieben möchte aus Zweifel an der Existenz des Wortes oder einer Definition, muss man vorher seinen gescheiterten Rechercheweg angeben. So wird es unwahrscheinlich sinnvolle Einträge zu löschen.“ Und wo finde ich jetzt die Forderung einer „Beweislastumkehr“? Ich kann sie beim besten Willen nicht erkennen. Es geht darum, dass eine Seite für belegstellenlose Einträge geschaffen werden soll und wenn man dann von dort zu den Löschkandidaten verschieben will, soll man auch selbst mal danach gesucht haben, um zu sehen, ob man da einen eindeutig unproblematischen oder einen problematischen da nicht unmittelbar einsichtigen Eintrag vor sich hat. Dabei ist Kampys Position eher noch eine besonders radikale, andere stufen die Bedeutung der Quellenbelegung durchaus höher ein.
  • Auch Punkt zwei von „Warum soll jede Bedeutung zwingend auch nachgewiesen werden?“ reiht sich hier nahtlos ein. Die zitierte Stelle passt überhaupt nicht zur gestellten Frage. Denn die Aussage, dass „Wörter, zu denen es keine nachprüfbaren, verständlichen Belege gibt“, nicht aufgenommen werden sollen, enthält eindeutig nicht die Erfordernis einer Nennung dieser Belege im Eintrag. Dasselbe trifft auf Punkt drei zu, denn auch dieser schweigt sich über die Notwendigkeit einer Zitation von Belegstellen gänzlich aus.
  • Der Abschnitt „Warum reichen meist ein bis zwei Referenzen aus, aber bei Belegsätzen werden mehrere gefordert?“ besteht zum einen aus allgemein Akzeptiertem wie der Definition von Referenzen und Belegstellen, zum anderen aus Behauptungen. Mit der Aussage „Idealerweise werden mindestens fünf Belegsätze angegeben, in begründeten Ausnahmefällen (eindeutig wissenschaftliche Quellen, die evtl. schon Referenz-Charakter haben können) reichen auch weniger“ wird beispielsweise eine offenbar nicht konsensfähige Position als Arbeitsgrundlage konstatiert. Ich habe bereits kürzlich an dieser Stelle auf die Ambivalenz im administrativen Umgang mit der Fünf-Belege-Richtlinie hingewiesen. Noch immer ist mir nicht klar, wer darauf kam und warum nun so getan wird, als sei dies ein Grundsatz, dessen Umstürzung ein Meinungsbild erforderlich machen würde. Ich habe noch nicht einmal eine Wiktionary-interne Diskussion darüber gefunden, und Ellef meint an eben verlinkter Stelle, es habe mal eine Chatdiskussion darüber gegeben, an deren Ende die Zahl fünf stand.
  • Die Behauptungen, die den Vertretern der Gegenposition unter „Warum reicht nicht einfach der Hinweis auf tausende Google-Treffer?“ schließlich untergeschoben werden, entbehren nach meiner Meinung jeder Grundlage. Abermals ist mir niemand bekannt, der die absurde Position vertreten soll, nach der die Anzahl der Google-Treffer eine „Garantie für die Richtigkeit des Begriffs“ darstellen soll.
  • Das Meinungsbild von anno 2005, das immerzu herbeizitiert wird, spricht sich in der Tat für die Einführung einer Referenzierungspflicht aus. Es weist allerdings konzeptionelle Unterschiede zum hier vorgestellten Vorgehen auf. Zum einen sollen nur bestimmte Referenzen akzeptiert werden (von Belegstellen außerhalb der Online-Presse ist nicht einmal die Rede), zum anderen sollen Einträge wie schon von dir bemerkt nach einem Monat in der Kategorie:fragwürdig ohne weitere Ankündigung gelöscht werden können. Dieses Konzept unterscheidet sich deutlich von dem von dir beschriebenen Vorgehen. Nähme man es für bare Münze wäre auch das von dir, Crux und anderen durchgesetze Prozedere unzulässig, denn es widerspricht der dortigen Entscheidung – deine Schlüsse daraus basieren demnach auf einer recht selektiven Wahrnehmung. Das neuerdings praktizierte Auslagern von Bedeutungen auf Eintragsdiskussionen setzt dem noch die Krone auf, denn das hat nun absolut nichts mehr mit dem von dir genannten Meinungsbild zu tun. Es scheint zusammengefasst also, als würde niemand die dortigen Beschlüsse ernst nehmen (was auch gut so ist, denn die dortige Vorstellung ist völlig utopisch und wurde über Jahre auch nicht wirklich praktiziert) – einseitig darauf zu verweisen ist da nicht unbedingt das Sinnvollste.
  • Die Behauptung „Eine (informelle) Umfrage im Januar 2010 ergab eine eindeutige Mehrheit für die Beibehaltung der aktuellen Verfahrensweise“ ist trickreich aus dem Zusammenhang gerissen. Tatsächlich ergab die Umfrage, dass sich eine Mehrheit der Abstimmenden unter Wiktionary:Teestube/Archiv/2010/01#aktuelle Regelung behalten für Folgendes ausgesprochen hat: „Aktuelle Regelung behalten // mit Baustein {{keine Belegstelle}} werden Belege gefordert, werden diese nicht erbracht, kann nach 2 - 4 Wochen gelöscht werden (was praktisch meist erst nach 4 - 6 Wochen erfolgt).“ Dafür habe auch ich votiert. Es handelt sich bei dem in diesem Erklärungstext beschriebenen Vorgehen auch gar nicht um dasjenige Prozedere, gegen das ich und andere sich so vehement aussprechen. Auch wenn es in der dortigen Diskussion lange Zeit um diese Frage ging: Überhaupt nicht Gegenstand dieses Textes ist die Frage, in welchen Fällen {{keine Belegstelle}} überhaupt gesetzt werden soll. Auch nicht geht es um die Zahl erforderlicher Belege, die Notwendigkeit für Belegstellen oder Referenzen im Eintrag, die Kriterien nach denen Belege bewertet werden usw. usf. Hieraus einen Freifahrtsschein für eine Fortführung der aktuellen Praxis abzuleiten, ist also abwegig
  • Der letzte Absatz ist reichlich frech. Er bietet an, entweder die Projektregeln zu akzeptieren oder ein Meinungsbild zu starten. Alternativ solle man sich fragen, „fragen, ob Wiktionary das richtige Betätigungsfeld für Dich ist“. Da ich mal davon ausgehe, dass mit „Projektregeln“ die zu Regeln erhobenen Vorgehensmuster sind, die du darüber ausführst, kann ich (und wohl auch Wamito und andere) mir wohl letzteren Schuh anziehen und sollte mir demnach die Frage stellen, ob Wiktionary das richtige Betätigungsfeld für mich ist. Und das finde ich jetzt ziemlich unverschämt.
  • Im Übrigen wird auch immer so getan, als sei alles ausdiskutiert. Stepro schreibt, offenbar genervt, er habe die Seite verfasst, „m nicht immer und immer wieder an allen möglichen und unmöglichen Stellen die gleiche endlose Diskussion führen zu müssen“. Die Diskussion ist vor allem deshalb so endlos, weil Nutzer wie du – wie oben beschrieben – die Position des Gegenübers wie es scheint nicht verstehen oder nicht verstehen wollen. Man sollte erwarten, dass eine Position, die so viel Kritik von aktiven Nutzen erfährt, in besonderem Maße angehört wird (so ist jedenfalls meine Vorstellung), aber dem scheint nicht so zu sein. Bestes Beispiel ist ein in der Sache unbrauchbarer Pauschalverweis auf diese Seite, nachdem ich auf http://de.wiktionary.orghttps://de.wiktionary.org/w/index.php?title=Wiktionary:L%C3%B6schkandidaten&oldid=1363022#demletzt nach der Belegkraft dreier Internetseiten gefragt habe. Auf einem anderen Feld, und zwar der Auslagerung von unbelegten Bedeutungen auf Diskussionsseiten – ich weiß nicht wie du dazu stehst –, suche ich noch immer händeringend nach Reaktionen auf die bereits hier vorgebrachte Kritik, zuletzt auf Diskussion:checken angesprochen. Auch in dieser Sache habe ich noch keine einzige Seite gelesen, auf der darauf eingegangen wird, um Links wäre ich natürlich dankbar.

Pill (Kontakt) 11:32, 18. Jul 2010 (MESZ)