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Worttrennung:
- Got·tes·mord, kein Plural
Aussprache:
- IPA:
- Hörbeispiele: Gottesmord (Info)
Bedeutungen:
- Christentumsgeschichte: die Kreuzigung beziehungsweise Ermordung Jesu Christi durch die Juden, weswegen das jüdische Volk angeblich mit einer unaufhebbaren Kollektivschuld belastet sei
Sinnverwandte Wörter:
- Gottesmörder, Christusmörder, Heilandsmörder
Beispiele:
- „Hieronymus identifizierte den Messias, den die Juden nach Jesus weiter erwarteten, um 400 mit dem Antichrist und erklärte aus dem Gottesmord das gegenwärtige Elend der seit der Tempelzerstörung in der Welt zerstreuten Juden.“[1]
- „Erzbischof Agobard von Lyon († 840) setzte – wie Johannes Chrysostomos 400 Jahre zuvor – einen kriminellen Charakter aller Juden voraus, den er auf ihren Gottesmord zurückführte.“[2]
- „Christliche Anführer des ersten Kreuzzugs rechtfertigten ihre Massaker an Judengemeinden auf dem Weg nach und in Palästina als Rache für den angeblichen Gottesmord der Juden.“[3]
- „Im 19. Jahrhundert entstand mit dem europäischen Nationalismus auch der moderne, sozialdarwinistische und rassistische Antisemitismus. Obwohl er sich vom religiösen Antijudaismus abgrenzte, um seine Judenfeindlichkeit pseudowissenschaftlich zu begründen, blieb er dem Stereotyp des Gottesmordes verhaftet.“[4]
- „Ab 1933 rechtfertigten Christen aller Konfessionen die staatliche Verfolgung der Juden als Folge des angeblichen Gottesmordes, durch den sie einen angeblichen ‚Fluch‘ auf sich gezogen hätten.“[5]
Wortbildungen:
- Gottesmordvorwurf
Übersetzungen
- Wikipedia-Artikel „Gottesmord“
- Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Gottesmord“
- Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „Gottesmord“
Quellen: