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kein Plural: erste Epoche der modernen Geschichtswissenschaft, die die Geschichte als eine von historischen Personen vorangetriebene fortlaufende Entwicklung begreift
Stilrichtung vor allem im 19. Jahrhundert, die auf ältere Stile zurückgreift und nachahmt
die Überbewertung des Geschichtlichen
Linguistik: Ausdruck für einen nicht mehr gegebenen Gegenstand oder Sachverhalt
„Nach den preußischen Reformen (um 1810) und der Gründung der ersten Berliner Universität unter Wilhelm von Humboldt hatte sich das Wissenschaftskonzept des Historismus durchgesetzt. Der Historismus unterschied sich durch einen systematischen und quellenkritischen Ansatz von der bisherigen vornehmlich philosophischen Geschichtsbetrachtung.“[1]
„In der Nachgotik lebte der gotische Baustil auch außerhalb seiner Epoche bis in die Barockzeit weiter fort und fand in der Neugotik als Spielart des Historismus neues Interesse.“[2]
„Mindestens bleibt die DDR-Varietät in Regionalismen, Historismen, Kommunikationskonflikten und als regionale Altersvarietät teilweise erhalten.“[3]
„Als A r c h a i s m e n und H i s t o r i s m e n leben sie jedoch noch im lebendigen Sprachgebrauch, werden als alt empfunden und genutzt.“[4]
„Nicht nur Archaismen im engeren Sinne, auch Historismen als Bezeichnungen von heute nicht mehr gebräuchlichen Sachen und historisch zurückliegenden Sachverhalten können ein spontanes Verstehen beim Lesen von Texten behindern oder gar verhindern.“[5]
„Manche Archaismen( besonders Historismen) bleiben seit Jahrhunderten in der Sprache bestehen, obwohl die durch dieselben bezeichneten Gegenstände längst verschwunden sind.“[6]
„Die intentionale Nutzung von veralteten Ausdrücken, Konstruktionen und Sprachhandlungen als Archaismen ist von den Erscheinungen altertümlicher Relikte (ANACHRONISMEN, Historismen, Sprachfossilien) und der generationalen Schichtung (age-grading) in den einzelnen Sprachstadien sowie von den Beharrungstendenzen in bestimmten stärker formalisierten Sprachbereichen (z.B. Spezial- und Institutionssprachen, Phraseologismen und Wortbildung, Namenwortschatz) abzusetzen.“[7]
↑Peter von Polenz: Deutsche Sprachgeschichte vom Spätmittelalter bis zur Gegenwart. Band III: 19. und 20. Jahrhundert. de Gruyter, Berlin/New York 1999, ISBN 3-11-014344-5, Seite 435.
↑Thea Schippan: Lexikologie der deutschen Gegenwartssprache. Niemeyer, Tübingen 1992, ISBN 3-484-73002-1, Seite 241
↑Winfried Ulrich: Morphologische Bewusstheit – Wie sie uns hilft, unbekannte Wörter zu verstehen. In: Der Sprachdienst. Nummer Heft 6, 2017, Seite 264-276, Zitat Seite 266.
↑Asja Markovna Iskos, Ada Fal'kovna Lenkova: Deutsche Lexikologie für pädagogische Hochschulen und Fremdsprachenfakultäten. 3., vermehrte und verbesserte Auflage. Izdatel'stvo »Prosveščenie« leningradskoe otdelenie, Leningrad 1970, Seite 208.
↑Dieter Cherubim: Archaismus, in: Klaus Weimar (Herausgeber): Reallexikon der deutschen Literaturwissenschaft. Band I: A – G, 3., neubearbeitete Auflage, Walter de Gruyter, Berlin/New York 1997, Seite 125, ISBN 978-3-11-010896-5.