Keimplasmatheorie

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Keimplasmatheorie (Deutsch)

Singular Plural
Nominativ die Keimplasmatheorie die Keimplasmatheorien
Genitiv der Keimplasmatheorie der Keimplasmatheorien
Dativ der Keimplasmatheorie den Keimplasmatheorien
Akkusativ die Keimplasmatheorie die Keimplasmatheorien

Worttrennung:

Keim·plas·ma·the·o·rie, Plural: Keim·plas·ma·the·o·ri·en

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Keimplasmatheorie (Info)

Bedeutungen:

Biologie, Genetik: eine von dem Freiburger Zoologen August Weismann um 1895 eingeführte und klassisch formuliert Theorie zur Vererbung[1], nach der vielzellige Organismen aus Keimzellen, die die Erbinformationen enthalten, sowie aus somatischen Zellen bestehen, die die Körperfunktionen ausführen. Die Keimzellen werden der Keimplasmatheorie zufolge weder beeinflusst durch das, was der Körper lernt, noch durch irgendwelche Fähigkeiten, die dieser während seines Lebens erwirbt, und sie können somit diese erworbenen Eigenschaften auch nicht an die nächste Generation weiterreichen. Die bis zu diesem Zeitpunkt der Formulierung auch weithin in Wissenschaftskreisen angenommene „Vererbung erworbener Eigenschaften“ (siehe zum Beispiel Pangenesistheorie) wird durch diese Theorie erstmals systematisch angefochten und in Abrede gestellt.

Herkunft:

zusammengesetzt aus den Substantiven Keimplasma und Theorie

Gegenwörter:

Pangenesistheorie, Pangenesis

Beispiele:

„Die Keimplasmatheorie des Freiburger Zoologen August Weismann ergänzte die Evolutionstheorie von Charles Darwin um einige entwicklungsbiologische Überlegungen.“[2]
„Weismanns Keimplasmatheorie - als Gegenkonzept zur Pangenesistheorie entwickelt - haften manche dogmatische, wenn auch aus ihrer Entstehungszeit verständliche Übertreibungen an: Die rein histogenetische Feststellung geradliniger Keimbahnen stellt keinen Beleg für eine frühe eindeutige Determinierung von Keimzellen dar.“[3]
„Weismann schloss eine Vererbung erworbener Eigenschaften im Sinne Lamarcks aus und legte mit der Keimplasmatheorie den Grundstein zum Neodarwinismus.“[4]

Übersetzungen

Wikipedia-Artikel „Keimplasmatheorie
Michael Schmitt (Herausgeber): Lexikon der Biologie. In 10 Bänden. 1. Auflage. Herder, Freiburg im Breisgau/Basel/Wien 1983–1992, DNB 550880577, „Keimplasmatheorie“, Band 5, Seite 10
Brockhaus-Enzyklopädie in vierundzwanzig Bänden. Neunzehnte, völlig neu bearbeitete Auflage. Elfter Band: IT–KIP, F.A. Brockhaus GmbH, Mannheim 1990, ISBN 3-7653-1111-1, DNB 891649174, „Keimplasmatheorie“, Seite 577

Quellen:

  1. August Weismann: Das Keimplasma. Eine Theorie der Vererbung, 1892
  2. nach Wikipedia: Keimplasmatheorie
  3. nach: W. Zimmermann: Vererbung erworbener Eigenschaften und Auslese, Seite 95 f., Stuttgart, 1969
  4. Brockhaus-Enzyklopädie in vierundzwanzig Bänden. Neunzehnte, völlig neu bearbeitete Auflage. Elfter Band: IT–KIP, F.A. Brockhaus GmbH, Mannheim 1990, ISBN 3-7653-1111-1, DNB 891649174, „Keimplasmatheorie“, Seite 577