Kirchspiel

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Kirchspiel (Deutsch)

Singular Plural
Nominativ das Kirchspiel die Kirchspiele
Genitiv des Kirchspiels der Kirchspiele
Dativ dem Kirchspiel den Kirchspielen
Akkusativ das Kirchspiel die Kirchspiele

Worttrennung:

Kirch·spiel, Plural: Kirch·spie·le

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Kirchspiel (Info)

Bedeutungen:

Kirchenrecht, veraltend: geografischer Einzugsbereich einer Kirchengemeinde

Abkürzungen:

Kspl., Plural: Ksple.

Herkunft:

seit dem 13. Jahrhundert bezeugt; mittelhochdeutsch: kirchspil, kirchspel = Pfarrbezirk; Determinativkompositum aus dem Stamm des Wortes Kirche und dem Substantiv Spiel; Spiel vermutlich von mittelhochdeutsch: spel = Rede, Erzählung hier Predigt; die Bedeutung wird folglich „Kirchenpredigtbezirk“;[1][2] vergleiche Beispiel

Synonyme:

Parochie

Beispiele:

Früher hatte die Einteilung von – vor allem ländlichen – Landstrichen in Kirchspiele eine große praktische Relevanz.
„Denn Herr Jürgens, der Standesbeamte von Glowitz, Kreis Stolp in Pommern, ist eigentlich der Fotograf unseres Kirchspiels, allgegenwärtig bei Taufen, Konfirmationen und Hochzeiten in den Dörfern ringsum.“[3]
„In beiden Kirchspielen aber war seit geraumer Zeit eine Witib solcher Art nicht angetroffen worden, weshalb es sich fügt, daß Jón Hreggvidsson Zinsbauer des Hofeigners Christi wurde.“[4]
„Ganze Kirchspiele hatten sich vereinigt und kamen 10, 20 und mehr Meilen weit her, um der schönen Mutter Gottes zu opfern und sich ihrer Fürbitte zu empfehlen.“[5]

Übersetzungen

Wikipedia-Artikel „Kirchspiel
Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Kirchspiel
Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Kirchspiel
Uni Leipzig: Wortschatz-PortalKirchspiel
The Free Dictionary „Kirchspiel

Quellen:

  1. Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. 4. Auflage. Band 7, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2006, ISBN 978-3-411-04074-2, Seite 406, Eintrag „Kirche“.
  2. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742 Seite 490.
  3. Christian Graf von Krockow: Die Stunde der Frauen. Bericht aus Pommern 1944 bis 1947. Nach einer Erzählung von Libussa Fritz-Krockow. 11. Auflage. Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart/München 2000, ISBN 3-421-06396-6, Seite 11. Erstauflage 1988.
  4. Halldór Laxness: Islandglocke. Roman. Suhrkamp Taschenbuch Verlag, Frankfurt/Main 1975, ISBN 3-518-06728-1, Seite 15. Isländisch 1943-1946.
  5. Bruno Preisendörfer: Als unser Deutsch erfunden wurde. Reise in die Lutherzeit. 7. Auflage. Galiani, Berlin 2017, ISBN 978-3-86971-126-3, Seite 239 f.