Niederdeutsch

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Niederdeutsch (Deutsch)

Singular 1 Singular 2 Plural
Nominativ (das) Niederdeutsch das Niederdeutsche
Genitiv (des) Niederdeutsch
(des) Niederdeutschs
des Niederdeutschen
Dativ (dem) Niederdeutsch dem Niederdeutschen
Akkusativ (das) Niederdeutsch das Niederdeutsche

Anmerkung:

Die Form „das Niederdeutsche“ wird nur mit bestimmtem Artikel verwendet. Die Form „Niederdeutsch“ wird sowohl mit als auch ohne bestimmten Artikel verwendet.

Worttrennung:

Nie·der·deutsch, Singular 2: das Nie·der·deut·sche, kein Plural

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Niederdeutsch (Info)

Bedeutungen:

Linguistik, besonders in der Sprachtheorie: auf das Altsächsische zurückgehende germanische Sprache der niederen Lande (nördlichen Landesteile)
Linguistik, besonders in der Gegenwart: Sammelbezeichnung für die Mundarten der niederen Lande (nördlichen Landesteile); norddeutsche Dialekte der niederdeutschen Sprache

Abkürzungen:

Nd., Ndd., Nddt., Ndt.; ISO 639-3: nds

Herkunft:

Substantivierung von niederdeutsch, oder Determinativkompositum aus nieder und Deutsch

Synonyme:

niederdeutsche Sprache, Plattdeutsch, plattdeutsche Sprache
Neuniederdeutsch

Sinnverwandte Wörter:

unter bestimmten Aspekten: Niedersächsisch, Platt

Gegenwörter:

Hochdeutsch

Oberbegriffe:

westgermanische Sprache

Unterbegriffe:

Ostniederdeutsch, Westniederdeutsch
Brandenburgisch, Mecklenburgisch, Mittelpommersch, Niederpreußisch, Niedersächsisch, Nordniedersächsisch, Ostfälisch, Ostpommersch, Westfälisch,[1] ostfriesisches Platt (Ostfriesisch (mehrdeutig))
manchmal: Plautdietsch (Mennonitendeutsch, Mennonitenniederdeutsch)

Beispiele:

„Zu unterscheiden sind eine Frühzeit bis in die Mitte des 14. Jahrhunderts, eine klassische Epoche etwa zwischen 1350 und 1550 sowie die sich bis zum Ende des 17. Jahrhunderts erstreckende Spätzeit, eine Phase des Niederganges des Niederdeutschen - und zugleich des wachsenden Streites um seinen Wert.“[2]
„Die Florenz-Chronik wurde ins Niederdeutsche übersetzt .“[3]
„Als das Niederdeutsche von einer Weltprache zu einer Mundart des Deutschen verkam, gab es den Genitiv wie alle anderen Mundarten auf.“[4]
„Abgelöst wurde das Niederdeutsche in Berlin durch Sprachformen, die aus dem Obersächsischen übernommen wurden.“[5]
„Dagegen blieb das Altsächsische – die sprachliche Vorstufe des heutigen Niederdeutsch – von diesen Lautwandelprozessen unberührt, sodass auch heute im Platt noch immer Schipp (vgl. eng. ship; ndl. Schip), Appel (vgl. eng. apple), Tiet, dat und maken gesprochen wird.“[6]
„Strüber hat ihre Einschätzung der Lage des Niederdeutschen in einem Text auf blass-gelbem Papier zusammengefasst: »Das Plattdeutsche ist heute in seiner Existenz bedroht, wie so vieles Schöne und Wesentliche in unserer Umwelt.«.“[7]
Niederdeutsch bezeichnet die Dialekte, die nördlich einer Linie gesprochen werden, die grob von Aachen über Kassel und Wittenberg reicht.

Übersetzungen

Wikipedia-Artikel „Niederdeutsche Sprache
Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Niederdeutsch
Duden online „Niederdeutsch
Duden online „Niederdeutsche
Uni Leipzig: Wortschatz-PortalNiederdeutsch
Handbuch zur niederdeutschen Sprach- und Literaturwissenschaft, herausgegeben von Gerhard Cordes, Dieter Möhn, Seite 211, 212.

Quellen:

  1. Hermann Niebaum, Jürgen Macha: Einführung in die Dialektologie des Deutschen. Niemeyer, Tübingen 1999, Seite 193. ISBN 3-484-25137-9
  2. NDR: Die 'Weltsprache' des hansischen Wirtschaftsraumes (Mittelalter). Abgerufen am 27. September 2021.
  3. herausgegeben von Albrecht Greule, Jörg Meier, Arne Ziegler: Kanzleisprachenforschung: Ein internationales Handbuch. Abgerufen am 25. November 2021.
  4. Daniel Scholten: Denksport Deutsch. Wer hat bloß die Gabel zur Frau und den Löffel zum Mann gemacht?. dtv, München 2016, ISBN 978-3-423-26134-0, Seite 151.
  5. Joachim Wiese: Das Brandenburgische. In: Konturen. Magazin für Sprache, Literatur und Landschaft. Nummer Heft 1, 1993, Seite 35-37, Zitat Seite 36.
  6. Was ist Niederdeutsch? Abgerufen am 27. September 2021.
  7. Erik Westermann: Patient Plattdeutsch, ein Papiertiger und der schleichende Tod. In: Eichsfelder Tageblatt. Nummer 192, 18.8.2011, Seite 10 f., Zitat S. 10.