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Menzerathsches Gesetz wissen müssen. Die Definition des Wortes
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Worttrennung:
- Men·ze·rath·sches Ge·setz, kein Plural
Aussprache:
- IPA:
- Hörbeispiele: Menzerathsches Gesetz (Info)
Bedeutungen:
- Linguistik, Quantitative Linguistik: nach dem Bonner Phonetiker Paul Menzerath benanntes Sprachgesetz, das die Abhängigkeit der Größe der Bestandteile (Konstituenten) einer sprachlichen Einheit von der Größe dieser Einheit bestimmt
Herkunft:
- Der Begriff ist in englischer Version spätestens seit Gabriel Altmann programmatischem Artikel bekannt[1] und danach in deutschsprachigen Publikationen als „Menzerathsches Gesetz“ aufgegriffen wurde.[2]
Synonyme:
- Menzerath-Altmann-Gesetz, Menzerath-Altmannsches Gesetz
Gegenwörter:
- Diversifikationsgesetz, Martinsches Gesetz, Piotrowski-Gesetz, Sprachwandelgesetz, Zipfsches Gesetz und viele andere Sprachgesetze
Oberbegriffe:
- Sprachgesetz, Gesetz, Quantitative Linguistik, Linguistik, Sprachwissenschaft, Sprache
Beispiele:
- Das Menzerathsche Gesetz bedeutet, auf das Verhältnis von Wort und Silbe angewendet: „Die Länge der Silben ist eine Funktion der Zahl der Silben im Wort.“
- Das Menzerathsche Gesetz gilt meist in der Form: „Je größer das Ganze (das Konstrukt), desto kleiner die Teile (die direkten Konstituenten).“
- „Das von Altmann … formulierte und von ihm so getaufte Menzerathsche Gesetz besagt, daß die Länge von linguistischen Einheiten (Komponenten) eine Funktion der Länge des aus ihnen gebildeten Konstrukts ist.“[3]
- „Das Menzerathsche Gesetz beschreibt die Beziehung zwischen der Größe eines sprachlichen Konstrukts und der Größe seiner Konstituenten.“[4]
- „Das sogenannte »Menzerathsche Gesetz« setzt zum Beispiel die Länge einer sprachlichen Einheit in Abhängigkeit von ihren Konstituenten: je länger ein Wort ist, desto kürzer sind seine Silben.“[5]
- „Die Bandbreite reicht von Frequenz- und Distributionsanalysen für Zeichen und Zeichenketten, Wörter und Wortgruppen, ausgewählte Wortklassen etc. (in Songtexten finden sich z. B. überproportional häufig Verbformen in der 1./2. Person, die im alltäglichen Sprachgebrauch eine große Rolle spielen, in Schriftsprache aber eher Mangelware sind) bis hin zum Nachweis der Anwendbarkeit quantitativer Sprachgesetze wie dem Zipfschen Gesetz (= die Auftretenshäufigkeit sprachlicher Konstrukte ist umgekehrt proportional zu ihrer Rangfolge) oder dem Menzerathschen Gesetz (= die Komplexität einer sprachlichen Einheit beeeinflusst die Längen ihrer unmittelbaren Konstituenten).“[6]
Übersetzungen
- Wikipedia-Artikel „Menzerathsches Gesetz“
Quellen:
- ↑ Gabriel Altmann: Prolegomena to Menzerath's Law. In: Rügiger Grotjahn (ed.): Glottometrika 2. Brockmeyer, Bochum 1980, Seite 1-10. ISBN 3-88339-104-2.
- ↑ So in Rainer Gerlach: Zur Überprüfung des Menzerath'schen Gesetzes im Bereich der Morphologie. In: Werner Lehfeldt, Udo Strauss (eds.): Glottometrika 4. Brockmeyer, Bochum 1982, Seite 95-102.
- ↑ Reinhard Köhler: Das Menzerathsche Gesetz auf Satzebene. In: Werner Lehfeldt, Udo Strauss (eds.): Glottometrika 4. Brockmeyer, Bochum 1982, Seite 103-113.
- ↑ Irene M. Cramer: Das Menzerathsche Gesetz. In: Reinhard Köhler, Gabriel Altmann, Rajmund G. Piotrowski (Hrsg.), Quantitative Linguistik - Quantitative Linguistics. Ein internationales Handbuch. de Gruyter, Berlin/ New York 2005, Seite 659-688, Zitat Seite 659. ISBN 3-11-015578-8.
- ↑ Sebastian Kempgen: Russische Sprachstatistik. Systematischer Überblick und Bibliographie. Sagner, München 1995, Seite 7. ISBN 3-87690-617-2. Abkürzungen aufgelöst.
- ↑ Roman Schneider: Zwischen Schriftlichkeit und Mündlichkeit: Songtexte in der deskriptiven Sprachforschung. In: Sprachreport. Nummer Heft 1, 2022 , Seite 38-50, Zitat Seite 45.
- ↑ Marc Hug: La loi de Menzerath