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koblenzisch, historisch: ein in Koblenz am Rhein während der französischen Besatzungszeit des Rheinlandes von 1794 bis 1814 aus einer deutsch französischen Liaison hervorgegangenes Kind
koblenzisch: liebevolle Verkleinerung der Bezeichnung Schängel, die als Pseudonym auf alle Koblenzer Bürger angewandt werden kann
Zwischen 1794 und 1814 waren große Teile des Rheinlandes in das französische Staatsgebiet integriert. Natürlicherweise gab es auch Beziehungen zwischen jungen deutschen Mädchen und französischen Besatzungssoldaten: "Manches Koblenzer Mädchen hörte nicht auf den Rat seiner Mutter, der da lautete: „Mach mer kain Fissemadende!“ Das hieß nichts anderes als „fang keine Beziehung zu einem Besatzungssoldaten an“. Denn diese baten die Jungfrauen gerne zu sich ins Zelt mit der Aufforderung „visite ma tente“! Wenn dann doch ein Verhältnis zustande kam und nach neun Monaten eine so genanntes Besatzungssouvenir den Himmel über Koblenz erblickte, nannte man das Kind „Schängelche, dat Klein von nem Schangel“." [1]
Beispiele:
…"Wenn dann doch ein Verhältnis zustande kam und nach neun Monaten ein so genanntes Besatzungssouvenir den Himmel über Koblenz erblickte, nannte man das Kind „Schängelche, dat Klein von nem Schangel“.“[2]
"Uns Koblenzer nennt man die „Schängelcher“. Das kommt aus dem französischen von dem schönen Vornamen Jean." [3]
Hannelore Kraeber: Neues Wörterbuch der Koblenzer Mundart. 2. Auflage. Fuck, Koblenz 1992, Seite 288, Eintrag "Schängel, dä, pl. e, Schängelche"
Manfred Gniffke, Mir sein Kowelenzer Schängelcher – Geschichten und Anekdoten aus dem alten Koblenz, Seite 10 – 12, 2. Auflage 2007, ISBN 978-3-8313-1695-3
Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Schängelche“