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Sprachgebrauch wissen müssen. Die Definition des Wortes
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Worttrennung:
- Sprach·ge·brauch, Plural: Sprach·ge·bräu·che
Aussprache:
- IPA:
- Hörbeispiele: Sprachgebrauch (Info)
Bedeutungen:
- Linguistik: Anwendung der Sprache in Äußerungen
- Linguistik: die bei der Anwendung der Sprache in Äußerungen übliche Ausdrucksweise (= Usus)
Herkunft:
- Determinativkompositum aus dem Stamm des Substantivs Sprache und dem Substantiv Gebrauch
Sinnverwandte Wörter:
- parole, Performanz, Sprachverwendung
- Usus
Gegenwörter:
- Sprachsystem
Oberbegriffe:
- Sprache
Unterbegriffe:
- Wortgebrauch
Beispiele:
- In der Linguistik wird klar zwischen der Sprache selbst, dem Sprachsystem (= langue), und dem Gebrauch, der Verwendung dieses Systems (= Sprachgebrauch, parole) unterschieden.
- „Beim Sprachgebrauch kann man sich darauf verlassen, daß der Kommunikationspartner viele Informationen schon hat, sowohl was allgemein gültige Überzeugungen wie auch was spezielle durch den Kontext vermittelte Informationen betrifft.“[1]
- „Wenn wir überdies auch für die frühen Zeiträume das Wort »Computer« benutzen, dann ist dieses als unsere Bezeichnung für das Gerät beziehungsweise die Technologie der jeweiligen Entwicklungsstufe zu verstehen und keineswegs als Zitat aus den damaligen (oft anderslautenden) Sprachgebräuchen.“[2]
- „Im modernen Sprachgebrauch spielen Sprichwörter zweifellos noch immer eine wichtige Rolle.“[3]
- Manche Ausdrucksweise, die früher üblich war, scheint aus dem Sprachgebrauch zu verschwinden. Auffällig ist z.B. eine Vermenschlichung von Tieren. Statt des früheren Sprachgebrauchs "Der Hund ist verendet" hört man inzwischen meist "Der Hund ist gestorben."
- „Die eine oder andere sprachplanerische Frage wird jedoch in jedem Land diskutiert: …der Einfluß der Medien auf den Sprachgebrauch...“[4]
- „Der Sprachgebrauch ist vielmehr so beharrlich, daß man den Wandel im Verlauf eines Menschenalters erst bei einiger Aufmerksamkeit gewahr wird.“[5]
- „Schließlich geht es um die Rückführung in ein Land, in dem nach der aktuellen, als vertraulich gestempelten Einschätzung des Auswärtigen Amtes bewaffnete Übergriffe, Bombenanschläge und Entführungen stetig zunehmen; in dem, inzwischen auch nach dem gültigen Sprachgebrauch der Bundesregierung, Krieg herrscht.“[6]
- „Die Autoren von Grammatiken und Wörterbüchern hatten aus den - nicht in allen Punkten miteinander vereinbaren - vorbildlichen Sprachgebräuchen Prinzipien des guten und richtigen Schreibens und Sprechens abzuleiten, mit denen die vorhandenen Möglichkeiten der Sprache ausgebaut und Erfordernissen neuer gesellschaftlicher Entwicklungen angepasst werden konnten.“[7]
Charakteristische Wortkombinationen:
- allgemeiner Sprachgebrauch
Wortbildungen:
- Sprachgebrauchskritik
Übersetzungen
Linguistik: Anwendung der Sprache in Äußerungen
- Wikipedia-Artikel „Sprachgebrauch“
- Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Sprachgebrauch“
- Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „Sprachgebrauch“
Quellen:
- ↑ Renate Bartsch, Theo Vennemann: Sprachtheorie. In: Lexikon der germanistischen Linguistik. 2., vollständig neu bearbeitete und erweiterte Auflage. Hrsg. v. Hans Peter Althaus, Helmut Henne, Herbert Ernst Wiegand. Niemeyer, Tübingen 1980, Seite 57-82, Zitat Seite 67. ISBN 3-484-10389-2.
- ↑ Sigurd Wichter: Zur Computerwortschatz-Ausbreitung in die Gemeinsprache. Elemente der vertikalen Sprachgeschichte einer Sache. Peter Lang, Frankfurt am Main/ Bern/ New York/ Paris 1991, Seite 3. ISBN 3-631-43621-1.
- ↑ Doris Wagner: Wer den Pfennig nicht ehrt… - oder doch den Cent?. Ein Sprichwort und seine Aktualisierung. In: Der Sprachdienst. Nummer Heft 1, 2013 , Seite 19-26, Zitat Seite 23.
- ↑ David Crystal: Die Cambridge Enzyklopädie der Sprache, 2. Auflage, Zweitausendeins, Frankfurt 2004, Seite 364. ISBN 3-861-50705-6.
- ↑ Walter Porzig: Das Wunder der Sprache. Probleme, Methoden und Ergebnisse der modernen Sprachwissenschaft. Dritte Auflage. Francke, Bern/München 1962, S. 310.
- ↑ Conny Neumann: Gegen den Sog. In: DER SPIEGEL 46, 2010, S. 44.
- ↑ Ulrike Haß-Zumkehr: Deutsche Wörterbücher - Brennpunkt von Sprach- und Kulturgeschichte. de Gruyter, Berlin/New York 2001, Seite 90. ISBN 3-11-014885-4.