Sprachkritik

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Sprachkritik (Deutsch)

Singular Plural
Nominativ die Sprachkritik die Sprachkritiken
Genitiv der Sprachkritik der Sprachkritiken
Dativ der Sprachkritik den Sprachkritiken
Akkusativ die Sprachkritik die Sprachkritiken

Worttrennung:

Sprach·kri·tik, Plural: Sprach·kri·ti·ken

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Sprachkritik (Info)

Bedeutungen:

Linguistik: kritische Auseinandersetzung mit der Sprache (= dem Sprachsystem) und ihren Möglichkeiten sowie mit dem Sprachgebrauch
Sprachphilosophie: Kritik des Sprachgebrauchs als logisch unzulänglich

Herkunft:

Determinativkompositum aus dem Stamm des Wortes Sprache und Kritik

Sinnverwandte Wörter:

Sprachgebrauchskritik, Stilkritik

Oberbegriffe:

Kritik

Beispiele:

Die Sprachkritik kann zeigen, dass bestimmte Ausdrucksmöglichkeiten in einer Sprache fehlen; so fehlt im Deutschen ein allgemein anerkannter Ausdruck für den Zustand "nicht durstig", der "satt" (= nicht hungrig) entspräche.
Die Sprachkritik der feministischen Linguistik bestand in dem Vorwurf, Frauen kämen sprachlich nicht gleichberechtigt vor.
Sprachkritik kann sich im Sinne von Stilkritik auch damit befassen, ob bestimmte Ausdrucksweisen geeignet sind, die Empfänger der betreffenden Nachrichten zu erreichen.
„Der Sinn dieser sehr persönlichen Einleitung war es, Sie neugierig zu machen auf all die Fragen, die im Mittelpunkt der folgenden Kapitel stehen werden: was Sprachkritik ist und will; wer Sprachkritik betreibt, und wie sie betrieben wird; was sie gleich wie die populäre Stillehre theoretisch anstrebt und praktisch erreicht; was die Sprachwissenschaft von der Stilkritik hält; wie sie diese leichtnimmt und sich zugleich mit ihr schwertut; überhaupt wie diese sich zu jener, jene sich zu dieser verhält.“[1]
„Die Begriffe Sprachkritik und „Stilkritik“ bezeichnen daher nicht mehr als Extreme: im einen Fall die Tätigkeit des Kritikers, der einzig die Kritik der Sprache (als System) im Auge hat; im andern die desjenigen, der nichts beabsichtigt als die Kritik des Einzelbeispiels (parole).“[2]
„Somit wolle er sich auch von der Sprachkritik eines Sebastian Sick distanzieren, der an sprachlichen Fehltritten jeglicher Art herumkrittele.“[3]
„Zugegeben, diese krasse Gegenüberstellung war übertrieben; gleichwohl macht sie das Unverhältnis zwischen Sprachkritik und Sprachwissenschaft deutlich.“[4]
Über Wittgenstein: „Hauptaufgabe der Philosophie bleibt weiterhin die Sprachkritik, und zwar als »Kampf gegen die Verhexung unseres Verstandes durch die Mittel unserer Sprache«…“[5]
Über Wittgenstein: „Von ihm stammt der Satz: »Alle Philosophie ist Sprachkritik« (Tractatus, 4.0031), der allein schon genügt, ihm das Interesse der Sprachwissenschaft zu sichern.“[6]

Wortbildungen:

Sprachkritiker, Sprachkritikasterei

Übersetzungen

Wikipedia-Artikel „Sprachkritik
Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Sprachkritik
Uni Leipzig: Wortschatz-PortalSprachkritik

Quellen:

  1. Willy Sanders: Sprachkritikastereien und was der „Fachler“ dazu sagt. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1992, Seite 3. ISBN 3-534-11690-9.
  2. Wolfgang Beutin: Sprachkritik - Stilkritik. Eine Einführung. Kohlhammer, Stuttgart/Berlin/Köln/Mainz 1976, S. 17 f. ISBN 3-17-001888-4.
  3. Stefanie Frieling: Linguisten im Beruf II. In: Der Sprachdienst. Nummer Heft 1, 2013, Seite 30-32, Zitat Seite 30.
  4. Willy Sanders: Sprachkritikastereien und was der „Fachler“ dazu sagt. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1992, ISBN 3-534-11690-9, Seite 2.
  5. Wilhelm Luther: Sprachphilosophie als Grundwissenschaft. Ihre Bedeutung für die wissenschaftliche Grundlagenbildung und die sozialpolitische Erziehung. Quelle & Meyer, Heidelberg 1970, S. 254.
  6. Helmut Gipper: Bausteine zur Sprachinhaltsforschung. Neuere Sprachbetrachtung im Austausch mit Geistes- und Naturwissenschaft. Schwann, Düsseldorf 1963, S. 77.