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Worttrennung:
- syn·the·ti·scher Sprach·bau, kein Plural
Aussprache:
- IPA:
- Hörbeispiele: synthetischer Sprachbau (Info)
Bedeutungen:
- Linguistik: Bezeichnung für die Struktur der Grammatik einer Sprache, die grammatische Beziehungen zwischen den Wörtern im Satz durch Flexionsendungen ausdrückt (und nicht durch eigene grammatische Wörter oder andere Mittel)
Sinnverwandte Wörter:
- synthetische Sprache
Gegenwörter:
- analytischer Sprachbau
Oberbegriffe:
- Sprache, Sprachtyp
Beispiele:
- „In unseren ältesten Texten finden sich noch Spuren des synthetischen Sprachbaus, weil hier wie im Lateinischen durch variable Wortendungen die grammatische Funktion eines Wortes gekennzeichnet werden konnte.“[1]
- „Der wesentliche Grund für diese Beobachtung ist sprachstruktureller Art: Im Unterschied zu den (west)europäischen Sprachen weist das klassische Latein einen vergleichsweise synthetischen Sprachbau auf.“[2]
- „Im Rahmen der sprachtypologischen Entwicklung vom synthetischen (flektierenden) zum analytischen Sprachbau werden Flexionsformen mehr und mehr durch Verbgefüge mit Hilfs- und Modalverben ersetzt (Tempus, Modus, Passiv, Aktionarten), die im Mittelhochdeutschen auch dreigliedrig, im Neuhochdeutschen auch viergliedrig möglich sind (…).“[3]
- „Unsere Aufgabe wird es sein, diese Entwicklung vom synthetischen zum mehr analytischen Sprachbau zu verfolgen, um unter diesem historischen Blickwinkel die Eigenart unseres heutigen Deutsch ein wenig besser zu verstehen.“[4]
Übersetzungen
- Wikipedia-Artikel „synthetischer Sprachbau“
- Universal-Lexikon 2012 auf deacademic.com: „synthetischer Sprachbau“
- Theodor Lewandowski: Linguistisches Wörterbuch. 4., neu bearbeitete Auflage Quelle & Meyer, Heidelberg 1985, Stichwort: „synthetischer Sprachbau“. ISBN 3-494-02050-7.
Quellen:
- ↑ Horst Dieter Schlosser: Wenn Sprachgebrauch auf Sprachnorm trifft: Vom täglichen Umgang mit Ideal und Wirklichkeit. In: Der Sprachdienst. Nummer Heft 1, 2018 , Seite 19–30, Zitat Seite 24.
- ↑ Mechthild Habermann: Das gemeinsame Erbe: Latein als Vorbild der Kürze in europäischen Sprachen. In: Jochen A. Bär, Thorsten Roelcke & Anja Steinhauer (Hrsg.): Sprachliche Kürze. Konzeptuelle, strukturelle und pragmatische Aspekte. de Gruyter, Berlin/New York 2007, Seiten 292–309. ISBN 978-3-11-017542-4. Zitat: Seite 292.
- ↑ Peter von Polenz: Deutsche Sprachgeschichte vom Spätmittelalter bis zur Gegenwart. Band I: Einführung, Grundbegriffe, 14. bis 16. Jahrhundert. 2., überarbeitete und ergänzte Auflage. de Gruyter, Berlin/New York 2000, ISBN 3-11-016487-7, Seite 89. Abkürzungen aufgelöst.
- ↑ Peter Chr. Kern, Herta Zutt: Geschichte des deutschen Flexionssystems. Niemeyer, Tübingen 1977, ISBN 3-484-25026-7, Seite 2.