Allopoiese

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Allopoiese (Deutsch)

Singular Plural
Nominativ die Allopoiese
Genitiv der Allopoiese
Dativ der Allopoiese
Akkusativ die Allopoiese

Worttrennung:

Al·lo·poi·e·se, kein Plural

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Allopoiese (Info)
Reime: -eːzə

Bedeutungen:

Systemtheorie: das Fehlen der Systemeigenschaft bzw. der Fähigkeit, sich selbst erhalten, wandeln und erneuern zu können; das Angewiesen-Sein auf eine von außen hereinkommende Fähigkeit, ein System zu erhalten und fortzuentwickeln

Herkunft:

zusammengesetzt aus griechisch állos „anderer“ und poíēsis „Bilden“, „Schaffen“[1][2][3], also von einem Anderen / Außenstehenden geschaffen

Synonyme:

Fremdgestaltung, Steuerung von außen

Gegenwörter:

Autopoiese

Beispiele:

„Diese durch ein Außen nicht determinierte Selbst-Konstitution wird als Autopoiese (im Gegensatz zur Allopoiese) bezeichnet.[4]
„Das der Zentrale verfügbare Wissen ist nur ein kleiner Teil des im System verteilten Wissen: Statt Allopoiese: Autopoiese. Statt Fremdbestimmung: Selbstorganisation. Statt linearem zirkuläres Denken. Statt Einfachheit, Eindeutigkeit und Transparenz: Komplexität, Kontingenz und Mehrdeutigkeit. Statt Konsens: Dissens/Differenz.“[5]
„ dies kann harmonisch oder konfliktreich ablaufen und weitere hierarchisierte Funktionsteilungen mit erneut erhöhtem Re-Integrationsbedarf nach sich ziehen, - der jeweilige Anteil von Allopoiese / Fremdsteuerung und Autopoiese / Selbststeuerung an der Systembildung und Reproduktion erweist sich jedenfalls als historische Variable.“[6]
„Bei dem System Unternehmung handelt es isch um ein offenes System, das sich durch den Einfluss der Umwelt und seine einzelnen Teile immer wieder selbst erneuert (Autopoiese). Führung im klassischen Sinn hingegen ist auch Allopoiese (Fremdgestaltung).“[7]

Wortbildungen:

allopoietisch

Übersetzungen

Quellen:

  1. Duden online „allo…
  2. Duden online „poietisch
  3. Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 3. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2003, ISBN 3-411-04163-3, „Autopoiese“, Seite 166.
  4. Ewald Terhart: Lehr-Lern-Methoden: Eine Einführung in Probleme der methodischen Organisation von Lehren und Lernen (Grundlagentexte Pädagogik), 4. Auflage 2005, ISBN 3779903555, Seite 176
  5. Oswald Neuberger: Führen und führen lassen: Ansätze, Ergebnisse und Kritik der Führungsforschung, 6. Auflage 2002, ISBN 3825222349, Seite 640
  6. Werner Faulstich (Herausgeber): Medien und Kultur: Beiträge zu einem interdisziplinären Symposium der Universität Lüneburg (Band 16 von LiLi, Zeitschrift für Literaturwissenschaft und Linguistik: Beiheft), 1991, ISBN 3525210175, Seite 58
  7. Holger Ullrich: Führung von Mitarbeitern: Eine andere Dimension, 2010, ISBN 3640546741, Seite 22