Hallo, Sie haben hier nach der Bedeutung des Wortes
Lebensraum gesucht. In DICTIOUS findest du nicht nur alle Wörterbuchbedeutungen des Wortes
Lebensraum, sondern erfährst auch etwas über seine Etymologie, seine Eigenschaften und wie man
Lebensraum in der Einzahl und Mehrzahl ausspricht. Hier finden Sie alles, was Sie über das Wort
Lebensraum wissen müssen. Die Definition des Wortes
Lebensraum wird Ihnen helfen, beim Sprechen oder Schreiben Ihrer Texte präziser und korrekter zu sein. Wenn Sie die Definition von
Lebensraum und die anderer Wörter kennen, bereichern Sie Ihren Wortschatz und verfügen über mehr und bessere sprachliche Mittel.
Worttrennung:
- Le·bens·raum, Plural: Le·bens·räu·me
Aussprache:
- IPA:
- Hörbeispiele: Lebensraum (Info), Lebensraum (Info)
Bedeutungen:
- allgemein: ein Raum, in dem Leben und die Entfaltung desselben möglich ist und wirklich wird
- Biologie: der charakteristische Wohnort bzw. Standort einer Tier- oder Pflanzenart
- Politik: der Wohnort von Menschen bzw. Völkern; der geopolitisch umgedeutete Begriff Lebensraum diente vor allem in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts in Anlehnung an Friedrich Ratzels Werk "Der Lebensraum" (1901) zur Begründung von Gebietsforderungen. Die Gedanken Ratzels wurden von dem Geografen Karl Haushofer, der persönliche, über Rudolf Heß vermittelte Kontakte zu Adolf Hitler[1] besaß, weiterentwickelt und von Hitler rezipiert.
Herkunft:
- Determinativkompositum aus den Substantiven Leben und Raum sowie dem Fugenelement -s
Synonyme:
- Habitat
Beispiele:
- In der Stadt ist der Lebensraum beschränkt.
- Der Lebensraum des Menschen ist die Kultur.[2]
- „Im Oberen Mittelrheintal wurden durch den wirtschaftenden Menschen neben den von Natur aus offenen Felsbiotopen neue, durch Rodung und Beweidung ebenfalls offene Lebensräume geschaffen, in denen sich eine Wärme liebende, europaweit außergewöhnliche Artenvielfalt entwickelt hat.“[3]
- „Leider beschränkt sich der Lebensraum des Nilkrokodils, wie sein Name vielleicht vermuten lässt, nicht auf den Nil.“[4]
- „Trotzdem wurde der Wald zum Lebensraum von Vögeln wie Amsel, Rotdrossel und Türkentaube, die auf den Färöern selten sind.“[5]
- „Moore sind wertvolle Lebensräume für seltene Tiere und Pflanzen und speichern viel CO2.“[6]
- Friedrich Ratzel beschrieb die Geschichte der Menschheit als einen permanenten Kampf um Lebensraum.
- „Ich sollte sie einfach abschießen – wie ihr Mann, der wahrscheinlich beim SD ist, russische Kulaken abschießt, um seinem Führer diesen berüchigten Lebensraum zu erobern.“[7]
Wortbildungen:
- Lebensraumgedanke, Lebensraumideologie
Übersetzungen
- Wikipedia-Artikel „Lebensraum“
- Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Lebensraum“
- Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Lebensraum“
- Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „Lebensraum“
Quellen:
- ↑ siehe hierzu: Joachim C. Fest: Hitler, Seite 309, Frankfurt, Berlin, Wien 1979, ISBN 3550060785; "Heß hatte auch, offenbar schon im Jahre 1922, den persönlichen Kontakt zwischen Hitler und seinem Hauslehrer Karl Haushofer vermittelt, …"
- ↑ nach Michael Tomasello: Die kulturelle Entwicklung des menschlichen Denkens, Seite 249, Frankfurt am Main 2002, Suhrkamp; Originalzitat: "Wir sind, wie Wittgenstein und Vygotskij so deutlich gesehen haben, Fische im Wasser der Kultur. Als Erwachsene, die die menschliche Existenz erforschen und über sie nachdenken, können wir nicht einfach die kulturelle Brille abnehmen, um die Welt kulturunabhängig zu sehen … Menschen leben in einer Welt von Sprache, Mathematik, Geld, Regierungen, Wissenschaft und Religion, d.h. von kulturellen Institutionen, die aus kulturellen Konventionen bestehen." Vgl. hierzu auch den Aufsatz Fische im Wasser der Kultur
- ↑ Elisabeth Schmitt: Natur durch Kultur: wertvolle Lebensräume durch menschliche Nutzung am Mittelrhein. In: Thomas Brühne, Stefan Harnischmacher (Herausgeber): Koblenz und sein Umland. Eine Auswahl geographischer Exkursionen. Bouvier, Bonn 2011, ISBN 978-3-416-03338-1, Seite 84-93, Zitat Seite 85 f.
- ↑ Michael Obert: Regenzauber. Auf dem Niger ins Innere Afrikas. 5. Auflage. Malik National Geographic, München 2010, ISBN 978-3-89405-249-2, Seite 94.
- ↑ Jörg-Thomas Titz: InselTrip Färöer. Reise Know-How Verlag Peter Rump, Bielefeld 2017, ISBN 978-3-8317-2904-3, Seite 25.
- ↑ Bodenschutz im Alltag. umweltbundesamt.de, Umweltbundesamt, Präsidialbereich / Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Dessau-Roßlau, Deutschland, 19. Januar 2021, abgerufen am 29. Mai 2024.
- ↑ Erich Maria Remarque: Zeit zu leben und Zeit zu sterben. Roman. 4. Auflage. Kiepenheuer & Witsch, Köln 2003, ISBN 3-462-02726-3, Seite 243. Urfassung von 1954.