Lehnbildung

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Lehnbildung (Deutsch)

Singular Plural
Nominativ die Lehnbildung die Lehnbildungen
Genitiv der Lehnbildung der Lehnbildungen
Dativ der Lehnbildung den Lehnbildungen
Akkusativ die Lehnbildung die Lehnbildungen

Worttrennung:

Lehn·bil·dung, Plural: Lehn·bil·dun·gen

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Lehnbildung (Info)

Bedeutungen:

Linguistik: Oberbegriff für diejenigen Entlehnungen, bei denen in einer Sprache nach dem Vorbild der Wörter einer anderen Sprache Wörter neu gebildet werden, wobei die Bedeutung der fremdsprachigen Wörter übernommen wird, nicht aber deren Wortform

Herkunft:

Determinativkompositum aus der Wurzel des Verbs entlehnen und Bildung

Gegenwörter:

Lehnbedeutung

Oberbegriffe:

Lehnprägung, Lehnwortschatz, Wortschatz, Sprache, Linguistik, Sprachwissenschaft

Unterbegriffe:

Lehnformung, Lehnschöpfung, Lehnübersetzung, Lehnübertragung

Beispiele:

Lehnbildungen sind Übernahmen der Bedeutung fremdsprachiger Wörter für neu gebildete Wörter in der aufnehmenden Sprache.
Die grammatischen Begriffe, die im Deutschen anstelle der lateinischen Terminologie gebildet wurden, sind Beispiele für Lehnbildungen. Ein Beispiel für eine solche Lehnbildung ist der deutsche Terminus "Mitlaut" für den lateinischen Begriff "Konsonant".[1]
„Den Lehnwörtern stehen sogenannte Lehnprägungen gegenüber, bei denen man wiederum Lehnbedeutungen und Lehnbildungen zu unterscheiden hat.“[2]
„Der Aspekt der Internationalisierung ist auch nicht auszuschließen, wenn sich in vielen Sphären der Wissenschaft und Technik heimische Benennungen erhalten oder Verdeutschungen durchgesetzt und behauptet haben, handelt es sich doch im letzteren Falle um Übersetzungen fremdsprachiger Primärnominationen, also um Lehnbildungen (Lehnübersetzungen, -übertragungen oder Lehnschöpfungen…).“[3]
„Dieser enthielt nicht nur viele Direktentlehnungen aus dem Westjiddischen, sondern auch Lehnbildungen nach jiddischen Vorbildern.“[4]

Übersetzungen

Hadumod Bußmann: Lexikon der Sprachwissenschaft. 3., aktualisierte und erweiterte Auflage. Kröner, Stuttgart 2002. Stichwort: „Lehnbildung“. ISBN 3-520-45203-0.
Helmut Glück (Hrsg.), unter Mitarbeit von Friederike Schmöe: Metzler Lexikon Sprache. Dritte, neubearbeitete Auflage, Stichwort: „Lehnbildung“. Metzler, Stuttgart/ Weimar 2005. ISBN 978-3-476-02056-7.
Theodor Lewandowski: Linguistisches Wörterbuch. 4., neu bearbeitete Auflage Quelle & Meyer, Heidelberg 1985, Stichwort: „Lehnbildung“. ISBN 3-494-02050-7.

Quellen:

  1. Bußmann, Stichwort: „Lehnbildung“.
  2. Christoph Gutknecht: Lauter böhmische Dörfer. Wie die Wörter zu ihrer Bedeutung kamen. Beck, München 1995, Seite 125. ISBN 3-406-39206-7. Kursiv gedruckt: Lehnprägungen, Lehnbedeutungen und Lehnbildungen.
  3. Karl-Ernst Sommerfeldt (Hrsg.): Entwicklungstendenzen in der deutschen Gegenwartssprache. VEB Bibliographisches Institut, Leipzig 1988, Seite 69. ISBN 3-323-00169-9.
  4. Roland Gruschka: Westjiddisch an Rhein und Main und im übrigen Europa. In: Monika Grübel, Peter Honnen (Herausgeber): Jiddisch im Rheinland. Klartext, Essen 2013, ISBN 978-3-8375-0886-4, Seite 15-40, Zitat Seite 32.