Nebensilbe

Hallo, Sie haben hier nach der Bedeutung des Wortes Nebensilbe gesucht. In DICTIOUS findest du nicht nur alle Wörterbuchbedeutungen des Wortes Nebensilbe, sondern erfährst auch etwas über seine Etymologie, seine Eigenschaften und wie man Nebensilbe in der Einzahl und Mehrzahl ausspricht. Hier finden Sie alles, was Sie über das Wort Nebensilbe wissen müssen. Die Definition des Wortes Nebensilbe wird Ihnen helfen, beim Sprechen oder Schreiben Ihrer Texte präziser und korrekter zu sein. Wenn Sie die Definition vonNebensilbe und die anderer Wörter kennen, bereichern Sie Ihren Wortschatz und verfügen über mehr und bessere sprachliche Mittel.

Nebensilbe (Deutsch)

Singular Plural
Nominativ die Nebensilbe die Nebensilben
Genitiv der Nebensilbe der Nebensilben
Dativ der Nebensilbe den Nebensilben
Akkusativ die Nebensilbe die Nebensilben

Worttrennung:

Ne·ben·sil·be, Plural: Ne·ben·sil·ben

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Nebensilbe (Info), Lautsprecherbild Nebensilbe (Info)

Bedeutungen:

Linguistik: Silbe, die keinen Akzent trägt
Linguistik: Silbe, in deren Silbenrand eine zusätzliche Öffnungsbewegung bei ihrer Artikulation stattfindet

Herkunft:

Determinativkompositum aus der Präposition neben und dem Substantiv Silbe

Oberbegriffe:

Silbe

Beispiele:

„Der Verlust solcher Endungen, die durch eine Schwächung der Nebensilben ausgelöst wurde, hat die Tendenz zum analytischen Sprachbau verstärkt.“[1]
„Auch verkürzte Sätze, lautliche Verschleifungen von Silben und Wörtern, der Wegfall unbetonter Nebensilben, Proklisen und Enklisen belegen diese Entwicklungstendenz.“[2]
„Die Nebensilben … erliegen im 9./10. Jahrhundert der normalalthochdeutschen Vorsilbenangleichung…sowie spurenweise in der Sprechsprache seit dem 8./9. Jahrhundert in den Denkmälern i.a. seit dem 10./11. Jahrhundert der gemeinalthochdeutschen Nebensilbenabschwächung, die bei Notker von St. Gallen im Sinne eines Auslautgesetzes nach Voll- oder Schwachton und Positionen streng geregelt erscheint…und sich ins Frühmittelhochdeutsche weiterzieht.“[3]
„Die Vokale der Nebensilben werden zum tonlosen e abgeschwächt, soweit es sich nicht um Ableitungssilben handelt, die aber auch nicht ausnahmslos die vollen Vokale bewahren.“[4]
„Ein vergleichbarer Begriff dieser Art ist der schon von Sievers verwendete der Nebensilbe (…).“[5]
„Die Berechtigung dieses Terminus leuchtet einerseits sofort ein, wenn man daran denkt, daß solche Nebensilben sich durchaus in »richtige« Silben entwickeln können, nämlich sprachgeschichtlich, z.B. in den romanischen Sprachen (…); daß Nebensilben als wenig bevorzugt auch eliminiert werden können, so in der heutigen französischen Umgangssprache, …; daß Nebensilben aber auch zur Erleichterung komplizierter Ränder erst gebildet oder »verbessert« werden können, … Schließlich unterstreicht die Behandlung in Lehnvorgängen den quasisyllabischen Charakter der Nebensilben …“[6]

Wortbildungen:

Nebensilbenabschwächung

Übersetzungen

Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Nebensilbe
Helmut Glück (Herausgeber), unter Mitarbeit von Friederike Schmöe: Metzler Lexikon Sprache; Dritte, neubearbeitete Auflage; Stichwort: „Nebensilbe“; Metzler; Stuttgart/Weimar 2005; ISBN 978-3-476-02056-7.

Quellen:

  1. Horst Dieter Schlosser: Wenn Sprachgebrauch auf Sprachnorm trifft: Vom täglichen Umgang mit Ideal und Wirklichkeit. In: Der Sprachdienst. Nummer Heft 1, 2018, Seite 19–30, Zitat Seite 24.
  2. Karl-Ernst Sommerfeldt (Hrsg.): Entwicklungstendenzen in der deutschen Gegenwartssprache. VEB Bibliographisches Institut, Leipzig 1988, ISBN 3-323-00169-9., Seite 80.
  3. Stefan Sonderegger: Althochdeutsch. In: Lexikon der germanistischen Linguistik. 2., vollständig neu bearbeitete und erweiterte Auflage. Hrsg. v. Hans Peter Althaus, Helmut Henne, Herbert Ernst Wiegand. Niemeyer, Tübingen 1980, Seite 569–576, Zitat Seite 572. ISBN 3-484-10391-4. Abkürzungen aufgelöst: i.a.: keine Auflösung angegeben, vermutlich im allgemeinen.
  4. Hans Eggers: Deutsche Sprachgeschichte. Band 1: Das Althochdeutsche und das Mittelhochdeutsche. Rowohlt, Reinbek 1986, ISBN 3-499-55425-9, Seite 299 Kursiv gedruckt: e.
  5. Peter Eisenberg: Grundriss der deutschen Grammatik. Band 1: Das Wort. Metzler, Stuttgart/Weimar 1998, ISBN 3-476-01639-0, Seite 119.
  6. Theo Vennemann: Zur Silbenstruktur der deutschen Standardsprache. In: Theo Vennemann (Herausgeber): Silben, Segmente, Akzente. Referate zur Wort-, Satz- und Versphonologie anläßlich der vierten Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Sprachwissenschaft, Köln, 2. – 4. März 1982. Niemeyer, Tübingen 1982, Seite 261–305, Zitat Seite 297 f. ISBN 978-3-484-30126-9.