Olaf

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Olaf (Deutsch)

Singular Plural
Nominativ (der) Olaf die Olafs
Genitiv (des Olaf)
(des Olafs)

Olafs
der Olafs
Dativ (dem) Olaf den Olafs
Akkusativ (den) Olaf die Olafs
siehe auch: Grammatik der deutschen Namen

Alternative Schreibweisen:

Olav

Worttrennung:

Olaf

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Olaf (Info)

Bedeutungen:

männlicher Vorname
männlicher Heiligenname

Abkürzungen:

Ole (dän./norweg.)

Herkunft:

altisländ. Óláfr, Óleifr aus *anu-laiƀaʀ 'Nachkomme des Urahns'

Bekannte Namensträger: (Links führen zu Wikipedia)

Olaf Altmann, Olaf Prenzler

Charakteristische Wortkombinationen:

norweg. Ola nordmann 'Olaf Norweger' (entspricht im Deutschen dem deutschen Michel bzw. Otto Normalverbraucher)

Wortbildungen:

norweg. olavsdagen (29. Juli, 'Tag des Heiligen Olaf', Schutzheiliger Norwegens; starb am 29.7.1030 als norweg. König Olaf II. und "Märtyrer" der Christianisierung).

Übersetzungen

Wikipedia-Artikel „Olaf
Duden online „Olaf

Anmerkung:

Der Stern (*) vor dem ersten Teil der angenommenen Ausgangsform anu bedeutet, dass sie nur erschlossen ist. Das Wort Ahn ‚Vorfahr’ ist nur im Deutschen überliefert (althochdt. ano, mittelhochdt. an(e), ẹne), Verwandtes gibt es allerdings in anderen indoeurop. Sprachen (z. B. griech. annís ‚Großmutter’). Namen wie Onela, Anila etc. (‚Alterchen’) sind aber auch im Altenglischen und Gotischen überliefert (dazu mhd. enele ‚Großvater’), und auch der anord. Vorname Áli soll diesen Ursprung haben.
Der Langvokal bei Á-li und Ó-láfr ließe sich durch Nasalisierung und Ersatzdehnung (für das ausgefallene n) erklären – anu hätte im Altnord. zu ǫn werden müssen, dagegen wurde in altnord. ǫkkla ‚Fußknöchel, Enkel’ (aus germ. *ankulaz) das n an das k assimiliert (altnord. ǫ ist ein aus a durch folgendes u oder ó entstandener offener o-Laut, der sich im Isländ. als offenes ö erhalten hat, z. B. in ökkli ‚Fußknöchel’.)
Auch der zweite Teil des Vornamens Olaf ist bei näherem Hinsehen erläuterungsbedürftig, denn die reguläre altnord. Fortsetzung von laiƀaʀ ist leif(r) (und kommt so auch im oben genannten Óleifr und Namen wie T(h)orleif vor). Láf ist dagegen die altengl. Form (dazu das Verb lǽfan ‚to leave’, vergleichbar auch altfries. lâva).
Ist Olaf also ein altengl. (oder altfries.) Name? Dafür fehlt es nicht nur an Anknüpfungsmöglichkeiten für die erste Silbe, sondern auch an Parallelen. Von Wiglaf abgesehen fehlen diese auch im Friesischen, jedenfalls mit a, während zahlreiche Namen auf -lef, -lev und -elf im Nordwesten Deutschlands beheimatet sind (ausgehend von der altsächs. Form lêva).
Vielleicht ist es ja kein Zufall, dass der Vorgänger des ‚heiligen’ Olaf (Olaf I.) sich 994 als Wikingerhäuptling in England taufen ließ, wo die Wikinger zu der Zeit schon seit über hundert Jahren siedelten – wie die Siedler (später) die Sprache des ‚Gastlandes’ beeinflussten, kann die Sprachmischung auch schon frühzeitig die nordischen Namen verändert haben.