Schmankerl

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Schmankerl (Deutsch)

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Singular Plural 1 Plural 2
Nominativ das Schmankerl die Schmankerl die Schmankerln
Genitiv des Schmankerls der Schmankerl der Schmankerln
Dativ dem Schmankerl den Schmankerln den Schmankerln
Akkusativ das Schmankerl die Schmankerl die Schmankerln

Worttrennung:

Schman·kerl, Plural 1: Schman·kerl, Plural 2: Schman·kerln

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Schmankerl (Info), Lautsprecherbild Schmankerl (Info)
Reime: -aŋkɐl

Bedeutungen:

Bayern, Österreich: eine besonders gute (ursprünglich süße Mehl-)Speise; Leckerbissen, Spezialität
Bayern, Österreich, übertragen: Höhepunkt

Herkunft:

Die Herkunft des Wortes ist unklar. In Schmellers Bairischem Wörterbuch von 1877 findet sich Schmänkelein in der Bedeutung von „was von Brey und Muß ans Geschirr anbrät, Kruste“ und wird auf Schmand zurückgeführt. In Meyers Konversations-Lexikon von 1888 sind Schmankerl oder Rameln ein Omelett-artiges Gebäck, das in Johann Rottenhöfers Illustrirtem Kochbuch von 1904 in mehreren Süßspeise-Rezepten für Aufläufe, Cremes, Puddings und Speiseeis wiederzufinden ist.

Synonyme:

Delikatesse, Gaumenfreude, Leckerbissen, Spezialität

Sinnverwandte Wörter:

Nachtisch, Nachspeise, Süßspeise, Speise
Highlight, Höhepunkt, Sahnehäubchen

Beispiele:

„Wir veranstalten gerne Ihre individuelle Feier mit traditionellem, leicht gekochten Schmankerl-Menü oder Buffet.“[1]
„Ida sah außerdem zu, dass es zu jeder Einladung ein Schmankerl gab. Bonbons und Schokoladen vom Zuckerlkönig, eingelegte Orangenschalen oder kandierten Lavendel aus dem französischen Feinkostladen.“[2]
„Der große Vorteil der Schmankerl in dieser Vitrine: Sie sind alle sehr klein.“[3]
„Die Zeugin E gab in der Verhandlung vom 24. Jänner 2022 an: Wenn beschwerdeführerseits die Auffassung vertreten wird, dass die Temperaturanzeige in der Früh im Bereich der Wursttheke und im Bereich der Schmankerl unter 6 Grad Celsius betragen habe, also in Ordnung gewesen sei, so gebe ich an, dass aus meiner fachlichen Einschätzung diese Angabe keinesfalls glaubhaft ist.“[4]
„Wenn sie nichts rauskriegen, dann fallen wenigstens ein paar Schmankerl ab, die der Politiker peu à peu verteilt.“[5]
„Ein ‚besonderes Schmankerl‘ ist für den gebürtigen Ostwestfalen Schülke außerdem die Entstehung des Grünzugs entlang der Perlschneiderstraße.“[6]
„Ein Auftritt im Hayward Field ist selbst für hauptberufliche Leichtathleten ein Schmankerl.“[7]
„Um 17.30 Uhr ist dann ein ganz besonderes Schmankerl zu hören: die Musikerinnen und Musiker der EVS-eigenen Band Das Rote Motorrad rocken mit ihrem unverwechselbaren Sound die Bühne und reißen die Menschen im Publikum mit.“[8]
„Ein kleines Schmankerl am Rande: Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre haben freien Eintritt.“[9]
„Die Stimmung beim Geretsrieder Stadtlauf ist legendär, der Zieleinlauf ins Isarau-Stadion ein Schmankerl.“[10]
„Damit die Studierenden sich also nicht zu sehr an den universitären Luxus gewöhnen, hat der neue TUM Campus für sie ein Schmankerl parat: Eine extra spärlich eingerichtete Turnhalle, wie man sie sonst an Schulen gewohnt ist.“[11]
„Für Urlauber gibt es noch ein besonderes Schmankerl: Gäste können in hölzernen Baumhäusern übernachten.“[12]
„Es werden Schmankerln aus der Geschichte Bayerns und der bairischen Sprachentwicklung sowie die Besonderheiten des Februars, von Fastnacht bis Lichtmess, mit weiß-blauen Zungen präsentiert.“[13]

Übersetzungen

Wikipedia-Artikel „Schmankerl
Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Schmankerl
Uni Leipzig: Wortschatz-PortalSchmankerl
The Free Dictionary „Schmankerl
ÖBV im Auftrag des Bundesministeriums für Unterricht und Kulturelle Angelegenheiten (Herausgeber): Österreichisches Wörterbuch. Neubearbeitung auf der Grundlage des amtlichen Regelwerks. Schulausgabe – 38. neubearbeitete Auflage. ÖBV, Pädag. Verl., Wien 1997, ISBN 3-215-07910-0 (Bearbeitung: Otto Back et al.; Red.: Herbert Fussy)

Quellen:

  1. Österreichische Restaurant-Broschüre
  2. Katharina Adler: Ida. Roman. 1. Auflage. Rowohlt Verlag, Reinbek bei Hamburg 2018, ISBN 978-3-498-00093-6, Seite 157–158.
  3. Claudia Wessel: Kanapees und Mini-Croissants. In: sueddeutsche.de. 28. April 2022, ISSN 0174-4917 (URL, abgerufen am 26. August 2022).
  4. Landesverwaltungsgericht Niederösterreich: Erkenntnis vom 31. Jänner 2022. Abgerufen am 26. August 2022.
  5. Berliner Zeitung 1998
  6. Ellen Draxel: Die Geschichte eines Stadtteils erlebbar machen. In: sueddeutsche.de. 22. August 2022, ISSN 0174-4917 (URL, abgerufen am 26. August 2022).
  7. Johannes Knuth: Ungerührt durch die Todeszone. In: sueddeutsche.de. 24. Juli 2022, ISSN 0174-4917 (URL, abgerufen am 26. August 2022).
  8. Open-Air und Jumbofahrt. In: sueddeutsche.de. 21. Juni 2022, ISSN 0174-4917 (URL, abgerufen am 26. August 2022).
  9. Klaus Kalchschmid: Pfingsten mit Schubert. In: sueddeutsche.de. 2. Juni 2022, ISSN 0174-4917 (URL, abgerufen am 26. August 2022).
  10. Arnold Zimprich: Laufen aus Leidenschaft. In: sueddeutsche.de. 28. April 2022, ISSN 0174-4917 (URL, abgerufen am 26. August 2022).
  11. Niccolò Schmitter: Eine neue alte Schulturnhalle. In: sueddeutsche.de. 16. März 2022, ISSN 0174-4917 (URL, abgerufen am 26. August 2022).
  12. Julia Weinzierler: Diese Freizeitparks sollten Sie kennen. In: sueddeutsche.de. 16. April 2022, ISSN 0174-4917 (URL, abgerufen am 26. August 2022).
  13. Unterhaltsame Zeitreise durch Bayern. In: sueddeutsche.de. 5. Februar 2020, ISSN 0174-4917 (URL, abgerufen am 26. August 2022).