Sherpa

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Sherpa (Deutsch)

Singular Plural 1 Plural 2
Nominativ der Sherpa die Sherpas die Sherpa
Genitiv des Sherpas
des Sherpa
der Sherpas der Sherpa
Dativ dem Sherpa den Sherpas den Sherpa
Akkusativ den Sherpa die Sherpas die Sherpa

Worttrennung:

Sher·pa, Plural 1: Sher·pas, Plural 2: Sher·pa

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Sherpa (Info)

Bedeutungen:

Angehöriger eines in Ostnepal ansässigen Bergvolkes mit tibetischer Sprache
aus dem unter erwähnten Bergvolk rekrutierter Hochgebirgsträger und Bergführer bei Expeditionen im Himalajagebirge
Jargon, Politik: Chefunterhändler der Regierung (auf Gipfeltreffen, insbesondere auf EU- und G7-Gipfeltreffen)

Herkunft:

Entlehnung über gleichbedeutend englischem sherpa → en aus tibetischem ཤར་པ་ (Jäschke: s̀ár-pa) → bo[1]die aus dem Osten[2]

Weibliche Wortformen:

Sherpani

Unterbegriffe:

Sous-Sherpa

Beispiele:

„Neben dem Khumbu-Gebiet des Everest und dem Makalu-District ist das Rolwaling-Tal eines der Hauptsiedlungsgebiete der Sherpa. Die Sherpa, das ‚Volk aus dem Osten‘, wanderten vor Jahrhunderten aus Tibet in den nepalischen Teil des Himalaja ein.“[3]
„Wie im Grunde alle markanten Gipfel der Khumbu-Region ist auch der Mount Everest für die Sherpas ein heiliger Berg.“[4]
„Bei jeder Etappe zwischen Lukla und dem Basecamp baut er, wie jeder andere Sherpa auch, die Zelte der Bergsteiger auf und ab.“[5]
„Die Bergsteiger tragen in dieser Zeit nur eine minimale persönliche Ausrüstung mit sich, der Rest des Materials, von Lebensmitteln über Gaskocher und Schlafsäcke bis zu Zelten, wird von Sherpas auf den Berg in die einzelnen Hochlager gebracht.“[6]
„Die Frage bleibt: Warum eigentlich sollen die Verpflichtungen von Venedig ernster genommen werden als die Erklärungen der vorangegangenen Gipfeltreffen? Schließlich haben die ‚Sherpas‘, die Beamten der Teilnehmerländer, auch für die Kommuniqués der früheren Gipfel immer beeindruckende Formulierungen zusammengetragen.“[7]
„Davon profitierte besonders Kohl. Für ihn arbeitete Tietmeyer als ‚Sherpa‘ (persönlicher Beauftragter) für die Wirtschaftsgipfel.“[8]
„Die wichtige Vorarbeit für einen erfolgreichen Gipfelsturm des Kreml-Chefs hatten ‚Sherpas‘ geleistet, wie die Zuarbeiter der führenden Politiker genannt werden.“[9]
„Bei dreitägigen Beratungen in der japanischen Stadt Chiba haben sich am Wochenende die persönlichen Beauftragten - die sogenannten Sherpas - der Staats- und Regierungschefs der G7-Länder auf die Grundzüge für die Hauptdeklaration des bevorstehenden Weltwirtschaftsgipfels geeinigt.“[10]
„Doch über Kommuniques der Berliner Art kann selbst manch prominenter ehemaliger ‚Sherpa‘, der früher solche Erklärungen mitformuliert hat, heute nur noch schmunzeln.“[11]
„Wir haben seitens der deutschen G8-Präsidentschaft arrangiert, dass es Anfang Mai ein Treffen der Sherpas nicht nur der Mitgliedsstaaten der G8-Länder geben wird, sondern auch der fünf so genannten Outreach-Staaten, d. h. China, Indien, Brasilien, Mexiko und Südafrika, auf dem gemeinsam technische Details des Klimawandels diskutiert werden sollen, und zwar insbesondere auch mit Blick auf einen Austausch von neuen Technologien und Innovationen.“[12]
„Zudem stehen die G8-Sherpas – vormals Unterhändler der G7, heute eine eigenständige Akteursgruppe im G7/8-System – im beständigen Kontakt untereinander und treffen sich bis zu fünf Mal innerhalb der jährlich rotierenden G8-Präsidentschaft. Sowohl die Fachminister als auch die Sherpas setzen teilweise eigene, von den G8-Treffen unabhängige thematische Schwerpunkte.“[13]
„In Frankreich übernimmt meist der außenpolitische Chefunterhändler des Staatspräsidenten – der sogenannte Sherpa – in Zusammenarbeit mit dem Außenministerium die Verhandlung von politisch bedeutsamen Verträgen.“[14]

Übersetzungen

Wikipedia-Artikel „Sherpa
Wikipedia-Artikel „Sherpa (Chefunterhändler)
Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Sherpa
Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch – elexiko „Sherpa
Duden online „Sherpa
Wahrig Fremdwörterlexikon „Sherpa“ auf wissen.de
wissen.de – Lexikon „Sherpa
Uni Leipzig: Wortschatz-PortalSherpa
Renate Wahrig-Burfeind (Herausgeber): Wahrig, Fremdwörterlexikon. 4. Auflage. Bertelsmann Lexikon-Verlag, Gütersloh/München 2001, ISBN 978-3-577-10603-0, Stichwort »Sherpa«, Seite 859.
Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das Fremdwörterbuch. In: Der Duden in zwölf Bänden. 9. Auflage. Band 5, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2006, ISBN 978-3-411-04059-9, DNB 98178948X (CD-ROM-Ausgabe), Stichwort »Sherpa«.
Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04164-0, Stichwort »Sherpa«, Seite 1238.
Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. Das umfassende Bedeutungswörterbuch der deutschen Gegenwartssprache. 8., überarbeitete und erweiterte Auflage. Dudenverlag, Berlin 2015, ISBN 978-3-411-05508-1, Stichwort »Sherpa«, Seite 1611.

Quellen:

  1. H. A. Jäschke: A Tibetan-English Dictionary with special reference to the prevailing dialects. , London 1881, Seite 557 (Zitiert nach Internet Archive).
  2. Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04164-0, Stichwort »Sherpa«, Seite 1238.
  3. Oliver Häußler: Sherpa-Chef Ngawang Thiele: Große Sehnsucht Schweiz. In: Spiegel Online. 10. Mai 2003, ISSN 0038-7452 (URL, abgerufen am 7. Mai 2017).
  4. Wikipedia-Artikel „Mount Everest
  5. Oliver Häußler: Sherpa-Chef Ngawang Thiele: Große Sehnsucht Schweiz. In: Spiegel Online. 10. Mai 2003, ISSN 0038-7452 (URL, abgerufen am 7. Mai 2017).
  6. Wikipedia-Artikel „Unglück am Mount Everest (1996)
  7. Dieter Buhl: Der Seelsorger im Benediktinerkloster. In: DIE ZEIT. Nummer 27, 27. Juni 1980, ISSN 0044-2070, Seite 3 (DIE ZEIT-Archiv, abgerufen am 7. Mai 2017).
  8. Die potentiellen Nachfolger von Pöhl stehen für Kurs der Stabilität. In: Nürnberger Nachrichten. 17. Mai 1991, Seite 6.
  9. Kleiner Bahnhof für den großen Star. In: Salzburger Nachrichten. 18. Juli 1991.
  10. Handelsüberschüsse im Zentrum des Wirtschaftsgipfels. In: Süddeutsche Zeitung. 28. Juni 1993, ISSN 0174-4917, Seite 17.
  11. Verhallende Botschaft. Die „Berliner Botschaft“ der Finanzminister und Notenbankchefs der Siebenergruppe hat den Devisenhandel schwer beeindruckt - einen Tag lang. In: Frankfurter Rundschau. 13. Februar 1997, ISSN 0940-6980, Seite 11.
  12. Angela Merkel: Rede von Bundeskanzlerin Angela Merkel im Europäischen Parlament in Brüssel. In: Deutsche Botschaft Beirut. 28. März 2007 (URL: PDF 44,5 KB, abgerufen am 7. Mai 2017).
  13. Martin Nonhoff, Jennifer Gronau, Frank Nullmeier, Steffen Schneider: Zur Politisierung internationaler Institutionen. Der Fall G8. In: Im Auftrag der Sektion Internationale Politik der DVPW (Herausgeber): Zeitschrift für Internationale Beziehungen. 16. Jahrgang, Heft 2, Dezember 2009, ISSN 0946-7165, Seite 241 f. (URL: PDF 982 KB, abgerufen am 7. Mai 2017).
  14. Nikolaus Marsch, Yoan Vilain, Mattias Wendel (Herausgeber): Französisches und Deutsches Verfassungsrecht. Ein Rechtsvergleich. Springer-Verlag, Berlin/Heidelberg 2015, ISBN 978-3-642-45052-5, Seite 179 (Zitiert nach Google Books).

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