Trabantenwort

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Trabantenwort (Deutsch)

Singular Plural
Nominativ das Trabantenwort die Trabantenwörter
Genitiv des Trabantenworts
des Trabantenwortes
der Trabantenwörter
Dativ dem Trabantenwort
dem Trabantenworte
den Trabantenwörtern
Akkusativ das Trabantenwort die Trabantenwörter

Worttrennung:

Tra·ban·ten·wort, Plural: Tra·ban·ten·wör·ter

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Trabantenwort (Info)

Bedeutungen:

Wort, das zum Umfeld eines Wortes gehört, das zentral zu einer Gruppe von Wörtern eines Bedeutungsfeldes gehört[1]

Herkunft:

Determinativkompositum, zusammengesetzt aus Trabant, Fugenelement -en und Wort

Sinnverwandte Wörter:

Quasisynonym, sinnverwandtes Wort, Synonym

Oberbegriffe:

Wort

Beispiele:

„An sie appelliert wohl die in Bedrängnis geratene Sprache besonders dann, wenn keine Trabantenwörter zur Verfügung stehen, was bei vielen Begriffen der Fall ist.“[2]
„Solche Wörter hat man in der Sprachwissenschaft »Trabantenwörter« genannt, was ein treffender Ausdruck ist, denn er entspricht der Beobachtung, dass es in der Regel eine zentrales Wort gibt und daneben andere, die dasselbe bedeuten (…).“[3]
„Der dadurch freigewordene Platz einer subkulturellen Variante des Verbs 'lachen' wird unter anderem durch das Verb 'blödeln' eingenommen, das über die feste Verbindung 'er lacht (lächelt) blöde' als Trabantenwort zur Verfügung stand.“[4]
„Diese Trabantenwörter werden aus der technischen Entwicklungsgeschichte des Reißverschlusses verständlich und gehören alle zur technischen Fachsprache.“[5]
„Diese »Trabantenwörter« bilden sich, weil Sprecher immer die Strategie des ausdrucksstarken Kommunizierens verfolgen und sich damit stets die Chance für neue expressive Ausdrücke bietet.“[6]
„Ein Trabantenwort zu Scheiße und Scheiß wurde oder ist jetzt im Sprachbewusstsein das Wort Stuss, das eigentlich ganz woanders herkommt, nämlich aus dem Jiddischen und letzlich aus dem Hebräischen und <Unsinn> bedeutete.“[7]

Übersetzungen

Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Trabantenwort

Quellen:

  1. Gauger führt zu Trabantenwörtern aus: „Das Phänomen besteht darin, dass sich um zentrale Wörter, die Begriffe bezeichnen, die affektiv besonders herausragen, sich andere Wörter trabantengleich hinzugesellen.“ (Hans-Martin Gauger: Das Feuchte und das Schmutzige. Kleine Linguistik der vulgären Sprache. C. H. Beck, München 2012, ISBN 978-3-406-62989-1, Seite 60. Kursiv gedruckt: andere.)
  2. Walther von Wartburg: Das Ineinandergreifen von deskriptiver und historischer Sprachwissenschaft. In: Dieter Cherubim (Hrsg.): Sprachwandel. Reader zur diachronischen Sprachwissenschaft. De Gruyter, Berlin/New York 1975, ISBN 3-11-004330-0, Seite 98-115, Zitat Seite 114, Fußnote 12. Auch im Original kursiv: Trabantenwörter.
  3. Hans-Martin Gauger: Das Feuchte und das Schmutzige. Kleine Linguistik der vulgären Sprache. C. H. Beck, München 2012, ISBN 978-3-406-62989-1, Seite 31. Kursiv gedruckt: zentrales.
  4. Harald Weinrich: Sprache, das heißt Sprachen: mit einem vollständigen Schriftenverzeichnis des Autors 1956-2003. 3., ergänzte Auflage. Narr Francke Attempto Verlag, Tübingen 2006, Seite 202, ISBN 3-8233-6204-6.
  5. Fritz Paepcke: Im Übersetzen leben: Übersetzen und Textvergleich. Herausgegeben von Klaus Berger und Hans-Michael Speier. Narr, Tübingen 1986, ISBN 3-87808-281-9, Seite 184.
  6. Evelin Glose: Grammatikalisierung durch expressiven Sprachwandel am Beispiel des Französischen. GRIN Verlag, Norderstedt 2008, ISBN 978-3-640-53117-2, Seite 11.
  7. Das Feuchte und das Schmutzige: Kleine Linguistik der vulgären Sprache, Hans-Martin Gauger. Abgerufen am 7. November 2015.