Verdingmädchen

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Verdingmädchen (Deutsch)

Singular Plural
Nominativ das Verdingmädchen die Verdingmädchen
Genitiv des Verdingmädchens der Verdingmädchen
Dativ dem Verdingmädchen den Verdingmädchen
Akkusativ das Verdingmädchen die Verdingmädchen

Worttrennung:

Ver·ding·mäd·chen, Plural: Ver·ding·mäd·chen

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Verdingmädchen (Info)

Bedeutungen:

schweizerisch: weibliches Verdingkind

Herkunft:

Determinativkompositum aus dem Stamm „verding“ des Verbs verdingen und dem Substantiv Mädchen

Synonyme:

Verdingerri (berndeutsch)

Gegenwörter:

Verdingbub

Oberbegriffe:

Verdingkind

Beispiele:

„1864 machte sich auch die zehnjährige Regina das erste Mal für eine Saison als Verdingmädchen auf die Wanderschaft. Ihr Ziel war Berg, oberhalb Friedrichshafen, wo sie einige Saisons als Gänsemagd, Kindermädchen und Magd arbeitete. “[1]
„Weiter berichtet Zullinger (1952) von einem Verdingmädchen von 15 1/2 Jahren, welches mit einem älteren Knecht mehrmals geschlechtlich verkehrte, worauf die Jugendanwaltschaft wissen möchte, ob die Jugendliche „dirnenhafte Wesenszüge zeige “.“[2]
„Ein von der täglichen Sklavenarbeit völlig erschöpftes dreizehnjähriges Verdingmädchen muss nachts auch noch den Säugling der Wirtsleute wiegen, bis Schlafbedürfnis und Tötungswunsch übermächtig werden: “[3]
„Das Herz krampfte sich ihm zusammen, wenn er sah, wie ein hustendes Männchen, mit dem Atem ringend, sich über den Haspel beugte, wie ein Verdingmädchen mit triefenden Augen die Fäden spannen mußte, .“[4]
„Es war mein unabänderliches Schicksal, Dienstmädchen zu sein mein Leben lang, weil kein Mensch etwas anderes erwartete von einem unehelichen Verdingmädchen.[5]

Übersetzungen

Quellen:

  1. Marina Widmer, Heidi Witzig, Renate Bräuniger: Blütenweiss bis rabenschwarz: St. Galler Frauen - 200 Porträts, 2003, ISBN 3857914440, Seite 256
  2. Günther Deegener: Sexuelle und körperliche Gewalt, 1999, ISBN 3621274480, Seite 25
  3. Theater heute: Zeitschrift für Schauspiel - Band 45, 2004 (Friedrich Verlag), Seite 102
  4. Josef Reinhart: Heinrich Pestalozzi: ein Lebensbild, 3. Auflage 1945 (F. Reinhardt), Seite 83
  5. Rosalia Wenger: Warum hast du dich nicht gewehrt: Aufzeichnungen, 3. Auflage, Bern 1982, ISBN 372960158X, Seite 64