anderweit

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anderweit (Deutsch)

Worttrennung:

an·der·weit

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild anderweit (Info)

Bedeutungen:

gehoben: in anderer Hinsicht, sonstwie

Herkunft:

Das Wort geht auf das mittelhochdeutsche anderweide und anderweit (zum zweiten Mal, wiederum) zurück. Das mittelhochdeutsche weid oder weide stand für ‚Futter‘, ‚Speise‘, ‚Weideplatz‘ sowie für ‚Tagesreise‘ und ‚Weg‘. ander bedeutete ‚zweit‘. Die heutige Bedeutung entstand in der Kanzleisprache unter dem Einfluss der Volksetymologie, die das Wort an weit anlehnte.[1][2]

Beispiele:

Deine Hilfe beim Tapezieren, die du mir angeboten hattest, könnte ich jetzt anderweit gebrauchen.
Zwar ist Brunhilde zur Wiedergutmachung nicht mit Ernestine ins Kino gegangen, aber sie hat sie anderweit für die zerstörte Vase entschädigt.
„Sie können ihre Stärken anderweit ausbilden und herausstellen.“[3]
„Das Ergebnis eines anderweit vorgenommenen Verkaufs oder Kaufes kann, falls die Ware einen Börsen- oder Marktpreis hat, dem Ersatzanspruche nur zu Grunde gelegt werden, wenn der Verkauf oder Kauf sofort nach dem Ablaufe der bedungenen Leistungszeit oder Leistungsfrist bewirkt ist.“[4]

Wortbildungen:

anderweitig

Übersetzungen

Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „anderweit
Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „anderweit
Uni Leipzig: Wortschatz-Portalanderweit

Quellen:

  1. Wolfgang Pfeifer et al.: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 8. Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2005, ISBN 3-423-32511-9, unter „ander“, Seite 40
  2. Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion, Annette Klosa u. a. (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2001, ISBN 3-411-05504-9, „anderweit“, Seite 129
  3. Weg von der anonymen Masse! In: Der Standard digital. 17. August 2005 (URL).
  4. Österreichisches Unternehmensgesetzbuch, § 376, in Kraft getreten am 1. Jänner 2007
Positiv Komparativ Superlativ
anderweit
Alle weiteren Formen: Flexion:anderweit

Worttrennung:

an·der·weit, keine Steigerung

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild anderweit (Info)

Bedeutungen:

Kanzleisprache, veraltet: sonstig, anderer/-e/-es

Herkunft:

siehe oben

Beispiele:

Dem Herrn Doktor steht leider kein anderweiter Termin zur Verfügung.
„Wird nachträglich von dem Kreditinstitut eine sogenannte Kontoführungsgebühr in Höhe von 1,-- DM monatlich eingeführt, muß mangels besonderer anderweiter Vereinbarung diese Gebühr vom Arbeitnehmer getragen werden.“[1]

Übersetzungen

Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „anderweit
Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „anderweit

Quellen:

Ähnliche Wörter (Deutsch):

Anagramme: anwiderte