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umgangssprachlich: Bestätigung einer Aussage – daran ist nicht zu rütteln, das ist unabänderlich, das ist so und nicht anders, dagegen ist nichts zu machen
Herkunft:
Für die Herkunft dieser Redensart gibt es verschiedene Deutungen:
Am häufigsten findet sich ein Bezug zur Fabel „Der Löwe und das Mäuschen“. Dort rettet die Maus einen in einem Netz gefangenen Löwen, indem sie das Netz durchbeißt. Wenn die Maus keinen Faden abgebissen hätte, wäre der Löwe in Gefangenschaft geblieben und hätte nichts dagegen machen können.
Eine andere Deutung geht davon aus, dass ein Schneider seinem Kunden versicherte, dass dessen Stoff bei ihm gut aufgehoben sei, und keine Maus einen Faden abbeißt.
Nach einer Legende reizte eine Maus die heilige Gertrud von Nivelles (unter anderem die Schutzpatronin gegen Mäuse- und Rattenplagen) beim Spinnen dadurch, dass sie mehrmals den Faden abbiss. Der Namenstag der heiligen Gertrud ist der 17. März, der im Bauernkalender den Beginn der Arbeit auf dem Feld ankündigt (und damit das Ende der winterlichen Handarbeiten wie Spinnen, Weben). Wer jedoch die Spindel nicht aus der Hand legt, dem beißt eine Maus den Faden ab. Es gibt einige Sprichwörter, die einen Zusammenhang zwischen Gertrud mit der Maus und der unabänderlichen Abfolge der Jahreszeiten herstellen, z. B. „Gertrud hört mit Spinnen auf, sonst läuft die Maus den Faden auf und beißt ihn ab.“ (österreichisches Sprichwort)
Bei einer früher verbreiteten Art von Mausefallen muss die Maus einen Faden abbeißen, um an den Köder zu kommen. Das löst eine durch den Faden gespannte Feder, eine angehängte Drahtschlinge schnellt nach oben und tötet die Maus. Fehlt der Köder, wird die Maus auch den Faden nicht abbeißen.
Früher wurden Lebensmittel im Keller mit einem Faden an die Decke gehängt, damit diese nicht von den Mäusen gefressen wurden. An die an der Decke hängenden Lebensmittel kommt eine Maus nicht heran und kann auch den Faden nicht abbeißen, damit diese herunterfallen. Somit sind die Lebensmittel sicher vor der Maus.
Zu dienen, Herr Direktor. In diesem Jahre schon 632 Einlaufsnummern, allein Herrn Kasperl betreffend, da beißt die Maus kein' Faden ab. (Franz Pocci, Kasperl in der Zauberflöte, z.n. Projekt Gutenberg)
Ihr Mann ist abgesetzt; da beißt die Maus nicht den Faden ab. (Otto Ludwig, Der Erbförster, z.n. Projekt Gutenberg)
Wenn Seine hochwürdigste Gnaden, unser Propst, die Güte und himmlische Milde haben, zu sagen: man sehe zu, ob dieser Wolfratus ein Spieler und Säufer ist - und das bist du nicht, und ein tüchtiger Schaffer bist du auch, da beißt die Maus kein Faden ab!(Ludwig Ganghofer, Der Klosterjäger, z.n. Projekt Gutenberg)
Und mein Susele, mein Susele ist – da beißt keine Maus einen Faden ab – das reichste Mädel im ganzen Dorf! (August Becker, Die Nonnensusel, z.n. Projekt Gutenberg)
Ich hab mein Resolution und da beißt kein Maus keinen Faden davon: eine Anstellung will ich und auf lebenslänglich und mit Pension; krieg ich das nicht, schmeiß ich ihnen den Bettel vor die Tür. (Berthold Auerbach, Sträflinge, z.n. Projekt Gutenberg)
Hansjörg wurde feuerrot, er schüttelte aber Nein und sagte: "Was ich einmal gesagt hab', da beißt kein' Maus keinen Faden davon; mein Lebtag tu ich keinen Zug mehr." (Berthold Auerbach, Die Kriegspfeife, z.n. Projekt Gutenberg)
Ja, so isch die Sach. Da beißt koi Mäusle mehr en Faden ab! (Ludwig Ganghofer, Edelweißkönig, z.n. Projekt Gutenberg)
Na, jetzt hat sie ihn!« sagte die andere, die den Augenblick abgewartet hatte. »Jetzt beißt keine Maus mehr einen Faden ab.« (Friedrich Gerstäcker, Im Busch, z.n. Projekt Gutenberg)
Das sind wir, ja! Da dran beißt keine Maus keinen Faden. Das ist angeborene Intelligenz! (Karl May, Der Sohn des Bärenjägers, z.n. Projekt Gutenberg)
Wir sind von heute an geschiedene Leute; da beißt keene Maus keenen Faden nich! (Karl May, Der Ölprinz, z.n. Projekt Gutenberg)
»Das gloobe ich nich; Old Shatterhand hat gesagt, daß es heute ohne Blutvergießen abloofen wird, und wenn der was sagt, da beißt keene Maus keenen Faden davon ab!« (Karl May, Der Ölprinz, z.n. Projekt Gutenberg)
Wormser: »Der Doktor ist die Visitenkarte, der Reserveoffizier ist die offene Tür, das sin die Grundlagen, das is mal so!« - Wabschke: »Da beißt de Maus keen Faden ab.« (Carl Zuckmayer, Der Hauptmann von Köpenick, z.n. Fischer TB S. 55)