erfroren sind schon viele, aber erstunken ist noch keiner

Worttrennung:

er·fro·ren sind schon vie·le, aber er·stun·ken ist noch kei·ner

Aussprache:

IPA:

Hörbeispiele:  erfroren sind schon viele, aber erstunken ist noch keiner ^(Info)

Bedeutungen:

umgangssprachlich, salopp: oftmals die Bitte, ein offenes Fenster oder eine offene Tür zu schließen, weil derjenige, der dies sagt, meint, dass Kälte schädlicher ist, als Gestank

Herkunft:

erstunken ist das Partizip Perfekt des Verbs erstinken; früher bedeutete es verwesen, aber auch erlügen, letzteres gilt auch noch heute, besonders, wenn es in der Wendung erstunken und erlogen vorkommt.^[1]

In diesem Sprichwort hier wird erstunken in einer anderen Bedeutung verwendet. In Anlehnung an andere Todesursachen wie erschießen, erhängen, erdolchen, ertrinken und eben erfrieren wir erstinken salopper Weise als Möglichkeit gesehen, zu Tode kommen zu können.

Sinnverwandte Wörter:

besser erstunken als erfroren

Beispiele:

„Stolz erzählte er uns, sich schon einmal 2 Monate nicht gewaschen zu haben. Er inspirierte mich zum Motto des 1. Tages ‚Erfroren sind schon viele, erstunken (also erstickt an den Ausdünstungen anderer Menschen) ist noch keiner!‘ Er wollte nämlich nie das Abteilfenster offen halten.“^[2]

„Es stank da entsetzlich, aber schon damals galt (zwar noch nicht in Worte gefaßt, aber nichtsdestoweniger logisch): Erfroren sind schon viele, erstunken ist noch keiner!“^[3]

Duden: Redewendungen : Wörterbuch der deutschen Idiomatik, Dudenverlag, 2002

Mundmische

Academic dictionaries

Quellen: