friderizianisch

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friderizianisch (Deutsch)

Positiv Komparativ Superlativ
friderizianisch
Alle weiteren Formen: Flexion:friderizianisch

Alternative Schreibweisen:

fridericianisch

Worttrennung:

fri·de·ri·zi·a·nisch, keine Steigerung

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild friderizianisch (Info)
Reime: -aːnɪʃ

Bedeutungen:

König Friedrich II. von Preußen und seine Zeit betreffend, von ihm und aus ihr stammend, auf ihn und sie bezogen

Herkunft:

nach Fridericus, der latinisierten Form des Namens Friedrich[1][2][3][4][5][6][7][8]

Beispiele:

„Die Funken unter den friderizianischen Zöpfen schrien rheinisch.“[9]
„Da ihn (wie man sich in Bonn nun wieder friderizianisch ausdrückte) seine »Fortune« verlassen hatte, vergaßen vor allem seine eigenen Freunde, welche Verdienste sich dieser altfränkische Spätling erworben hatte.“[10]
„Das hätte einen Bruch mit der friderizianischen Kriminalpolitik bedeutet, den selbst Klein, geschweige denn Svarez und Carmer nicht gewollt hat.“[11]
Goebbels’ Propaganda- und Kulturbetrieb versuchte, einen ‚dorisch-germanisch-friderizianischenSchiller auf die Bühne zu bringen, was ins Exil geflohene Autoren als ‚literarische Leichenschändung‘ bezeichneten.“[12]
„Dagegen ist nichts und in Deutschland schon gar nichts zu sagen, wo der friderizianische Grundsatz gilt, dass jeder nach seiner Fasson selig werde.“[13]
„Besonders die Infanterie, schreibt Johannes Kunisch, sei »von gescheiterten Existenzen, Fahnenflüchtigen und einer großen Zahl zu den Waffen Gepresster in so beherrschendem Maße geprägt« gewesen, dass die friderizianische Armee »einen sozialen Körper von großer Labilität darstellte«.“[14]
„Besucher der friderizianischen Schlossräume werden ab 4. August den jungen Friedrich aus unterschiedlicher Sicht kennenlernen: als Bauherr, als Stratege, als Gartenliebhaber – und als Ehemann.“[15]
„Der kleine, sympathische Jude aus Dessau bringt es im friderizianischen Berlin nach mühevollen Arbeitsjahren zum wohlhabenden Geschäftsmann und geachteten Denker.“[16]
„Im Schloss Rheinsberg, einem Prunkbau in friderizianischen Rokoko, der nicht nur Kronprinz Friedrich als Wohnsitz, sondern auch Sanssouci als Vorbild diente, ist heute das Kurt-Tucholsky-Literaturmuseum untergebracht.“[17]
„Vielmehr liefert Keuck eine Rekonstruktion der zeitgeistigen Verwicklungen, in die die Itzigs – und mit ihnen weitere jüdische Familien – mit dem friderizianischen Zeitalter gerieten und die in einen Akkulturationsprozess mündeten.“[18]
„Der erste Teil der Erzählung gibt den Erwartungshorizont der Reformpatrioten bis 1809 wieder, die Hoffnung auf eine zukünftige Erneuerung Preußens, die ihre Kraft aus Preußens friderizianischer Vergangenheit bezieht.“[19]

Charakteristische Wortkombinationen:

das friderizianische Militär(wesen), Preußen, Rokoko, Zeitalter; der friderizianische Staat; die friderizianische Architektur, Epoche, Herrschaft

Übersetzungen

Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Wörterbuch der deutschen Sprache. In zehn Bänden. 3., völlig neu bearbeitete und erweiterte Auflage. 3. Band Einl–Geld, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 1999, ISBN 3-411-04763-1, DNB 965408124, Seite 1319.
Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-05506-7, Seite 613.
Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04164-0, Seite 479.
Renate Wahrig-Burfeind: Brockhaus Wahrig Deutsches Wörterbuch. Mit einem Lexikon der Sprachlehre. In: Digitale Bibliothek. 9., vollständig neu bearbeitete und aktualisierte Auflage. wissenmedia in der inmedia ONE GmbH, Gütersloh/München 2012, ISBN 978-3-577-07595-4 (CD-ROM-Ausgabe), Stichwort »friderizianisch«.
Renate Wahrig-Burfeind (Herausgeber): Wahrig, Fremdwörterlexikon. 4. Auflage. Bertelsmann Lexikon-Verlag, Gütersloh/München 2001, ISBN 978-3-577-10603-0, Seite 307.
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Quellen:

  1. Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Wörterbuch der deutschen Sprache. In zehn Bänden. 3., völlig neu bearbeitete und erweiterte Auflage. 3. Band Einl–Geld, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 1999, ISBN 3-411-04763-1, DNB 965408124, Seiten 1319.
  2. Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-05506-7, Seite 613.
  3. Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04164-0, Seite 479.
  4. Renate Wahrig-Burfeind: Brockhaus Wahrig Deutsches Wörterbuch. Mit einem Lexikon der Sprachlehre. In: Digitale Bibliothek. 9., vollständig neu bearbeitete und aktualisierte Auflage. wissenmedia in der inmedia ONE GmbH, Gütersloh/München 2012, ISBN 978-3-577-07595-4 (CD-ROM-Ausgabe), Stichwort »friderizianisch«.
  5. Renate Wahrig-Burfeind (Herausgeber): Wahrig, Fremdwörterlexikon. 4. Auflage. Bertelsmann Lexikon-Verlag, Gütersloh/München 2001, ISBN 978-3-577-10603-0, Seite 307.
  6. Duden online „friderizianisch
  7. Großes Wörterbuch der deutschen Sprache „friderizianisch“ auf wissen.de
  8. Wahrig Fremdwörterlexikon „friderizianisch“ auf wissen.de
  9. Eka von Merveldt: Der Mensch als Narr. „Orden wider den tierischen Ernst“ für Justizminister Ewald Bucher. In: Zeit Online. Nummer 04, 24. Januar 1964, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 3. August 2013).
  10. Willy Brandt: Begegnungen und Einsichten. Die Jahre 1960–1975. 1.–30. Tausend, Hoffmann und Campe, Hamburg 1976, ISBN 3-455-08979-8, Seite 171, DNB 760272751 (zitiert nach Google Books).
  11. Eberhard Schmidt: Einführung in die Geschichte der deutschen Strafrechtspflege. In: Jurisprudenz in Einzeldarstellungen. 1. Band. 3. Auflage. Vandenhoeck und Ruprecht, Göttingen 1995, ISBN 3-525-18115-9, Seite 253, DNB 944823904 (2., unveränderter Nachdruck, zitiert nach Google Books).
    Im Originalsatz sind die Eigennamen »Klein«, »Svarez« und »Carmer« kursiv gesetzt.
  12. Wolf Scheller: Heimlicher Held vieler Ghettogeschichten. In: Der Standard digital. 9. November 2009 (URL, abgerufen am 3. August 2013).
  13. Willi Winkler: Wandlungen der Britney Spears: Oops! Sie will es so! In: sueddeutsche.de. 17. Mai 2010, ISSN 0174-4917 (URL, abgerufen am 3. August 2013).
  14. Andreas Molitor: Siebenjähriger Krieg: Unter dem Getöse von dreihundert Kanonen. In: Zeit Online. 28. Dezember 2011, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 3. August 2013).
  15. Majestäts Heizung – auch Könige haben gefroren. Führung durch Geheimnisse von Schloss Rheinsberg. In: punkt 3. Nummer 04/2012, 23. Februar 2012, Seite 24 (URL, abgerufen am 3. August 2013).
  16. Harro Zimmermann: Buch der Woche: Gesegnet seiest du mit Vernunft. Hineingesprochen in die Schauder der Menschenverlorenheit: Manfred Geier porträtiert die Helden der europäischen Aufklärung. In: Welt Online. 7. April 2012, ISSN 0173-8437 (URL, abgerufen am 3. August 2013).
  17. Klaudia Blasl: Deutschland: Bugstrahlruder, Biberbauten und Bojenslalom. In: DiePresse.com. 20. April 2012, ISSN 1563-5449 (URL, abgerufen am 3. August 2013).
  18. Ludger Heid: Studie: Privilegierte auf Abruf. Thekla Keuck erzählt die Geschichte der Berliner Familie Itzig über mehrere Generationen. In: Jüdische Allgemeine Online. 10. Mai 2012, ISSN 1618-9701 (URL, abgerufen am 3. August 2013).
  19. Günter Blamberger: Heinrich von Kleist. Biographie. Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt am Main 2012, ISBN 978-3-596-15346-6, Seite 430, DNB 1017385688.