funktionelle Belastung

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funktionelle Belastung (Deutsch)

starke Deklination ohne Artikel
Singular Plural
Nominativ funktionelle Belastung funktionelle Belastungen
Genitiv funktioneller Belastung funktioneller Belastungen
Dativ funktioneller Belastung funktionellen Belastungen
Akkusativ funktionelle Belastung funktionelle Belastungen
schwache Deklination mit bestimmtem Artikel
Singular Plural
Nominativ die funktionelle Belastung die funktionellen Belastungen
Genitiv der funktionellen Belastung der funktionellen Belastungen
Dativ der funktionellen Belastung den funktionellen Belastungen
Akkusativ die funktionelle Belastung die funktionellen Belastungen
gemischte Deklination (mit Possessivpronomen, »kein«, …)
Singular Plural
Nominativ eine funktionelle Belastung keine funktionellen Belastungen
Genitiv einer funktionellen Belastung keiner funktionellen Belastungen
Dativ einer funktionellen Belastung keinen funktionellen Belastungen
Akkusativ eine funktionelle Belastung keine funktionellen Belastungen

Alternative Schreibweisen:

funktionale Belastung

Worttrennung:

funk·ti·o·nel·le Be·las·tung, Plural: funk·ti·o·nel·le Be·las·tun·gen

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild funktionelle Belastung (Info)

Bedeutungen:

Linguistik: Häufigkeit, mit der eine Opposition (im Sinne der Linguistik) verwendet wird beziehungsweise auftritt, oder die Zahl/Stärke/Wichtigkeit der Oppositionen, in denen ein Sprachelement auftritt

Synonyme:

Funktionslast

Beispiele:

Die funktionelle Belastung der Umlaute ist im Deutschen in der Regel wesentlich geringer als die der übrigen Vokale.
Der Begriff funktionelle Belastung stammt aus dem Prager Strukturalismus.
Die funktionelle Belastung von Spracherscheinungen spielt eine Rolle im Sprachwandel.
„Da wo die funktionelle Belastung eines phonologischen Gegensatzes am schwächsten ist, ruft seine Aufhebung am wenigsten Schwierigkeiten hervor. “[1]
„Die Größe der funktionellen Belastung hängt zunächst von der Menge der Distinktionen ab, die die betreffende Phonemrealisation zu leisten hat.“[2]
„Einige weitere Gesichtspunkte, wie z.B. die Betrachtung der Phoneme im Hinblick auf die Positionen und Kombinationen, in denen sie erscheinen können (die »distributionelle« Komponente der Prager Phonologie), die Frage der funktionellen Belastung (»rendement fonctionnel«), sowie die »Phonostilistik, «die »Phonostatistik« und die gesamte »Abgrenzungslehre« (…) - alles Komponenten des Trubetzkoyschen Lebenswerks, die die spätere Linguistik stark beeinflußt haben - können hier nur eben erwähnt werden (…).“[3]

Übersetzungen

Helmut Glück (Hrsg.), unter Mitarbeit von Friederike Schmöe: Metzler Lexikon Sprache. Dritte, neubearbeitete Auflage, Stichwort: „Funktionelle Belastung“. Metzler, Stuttgart/ Weimar 2005. ISBN 978-3-476-02056-7.
Theodor Lewandowski: Linguistisches Wörterbuch. 4., neu bearbeitete Auflage Quelle & Meyer, Heidelberg 1985, Stichwort: „funktionelle Belastung“. ISBN 3-494-02050-7.

Quellen:

  1. N. S. Trubetzkoy: Die Aufhebung der phonologischen Gegensätze. In: Josef Vachek (Compiler): A Prague School Reader in Linguistics. Indiana University Press, Bloomington/London 1967, S. 187-205; Zitat: S. 202. Der Artikel erschien erstmals in: Travaux du Cercle Linguistique de Prague, VI, 1936, S. 29-45. Außerdem: Stichwort im Index von: N.S. Trubetzkoy: Grundzüge der Phonologie. 4. Auflage. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1967, S. 289. 1. Auflage 1939.
  2. Gottfried Meinhold, Eberhard Stock: Phonologie der deutschen Gegenwartssprache. 2., durchgesehene Auflage. VEB Bibliographisches Institut, Leipzig 1982, S. 117.
  3. Jörn Albrecht: Europäischer Strukturalismus. Ein forschungsgeschichtlicher Überblick. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1988, S. 118. rendement fonctionnel im Original kursiv; „funktionellen Belastung“ in Anführungsstrichen.