gemeinslawisch

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gemeinslawisch (Deutsch)

Positiv Komparativ Superlativ
gemeinslawisch
Alle weiteren Formen: Flexion:gemeinslawisch

Worttrennung:

ge·mein·sla·wisch, keine Steigerung

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild gemeinslawisch (Info)

Bedeutungen:

Linguistik: in allen oder zumindest in sehr vielen slawischen Sprachen vorkommend
Ethnologie: allen Slawen gemein, in allen slawischen Völkern vorkommend

Oberbegriffe:

slawisch

Beispiele:

„Unternimmt man den Versuch, einen gemeinslawischen Grundwortschatz aufzustellen, so stellt man fest, daß das Sorbische im gemeinslawischen Grundworterbe die größten Lücken aufweist:“[1]
„Zu dieser Zeit, von rund 600 bis mindestens 800, sind die Lehnwörter nach wie vor gemeinslawisch, d.h. über das gesamte slawische Sprachgebiet verbreitet.“[2]
„Es gibt ein gemeinslawisches Wort für den Elefanten (Kirchenslaw. slonĭ). Wer sich auf die Linguistik allein stützt, kommt zu dem offensichtlich falschen Schluß, daß im Land der Urslawen der Elefant zu Hause war.“[3]
„Außer dieser heute ausschließlich von slawischen Katholiken gebrauchten Bezeichnung für das Kreuz existiert zum anderen ein gemeinslawisches Wort, das bei den orthodoxen Slawen im Südosten und Osten ›Kreuz‹ (etwa bulg. кръст, serb. крст, russ. крест ), bei den Katholiken im Westen ›Taufe‹ (etwa poln. chrzest, tschech. křest, slovak. und sloven. krst) bedeutet.“[4]
„Zu denken gibt auch, daß es an einer entwickelten gemeinslawischen Hirtenterminologie fehlt.“[5]
„Diese gemeinslawische Ansicht von der Ehe bestimmte auch im Elbgebiet das Familienrecht.“[6]
„Wie Malý kommt Erben zu dem Ergebnis, daß es sich im vorliegenden Fall um ein gemeinslawisches Märchen handeln muß.“[7]
„Nach wie vor stellt sich hier die Frage, ob es sich bei dem Schicksalsglauben um ein gemeinslawisches Erbe oder um eine fremde Beeinflussung des Volksglauben handelt.“[8]

Charakteristische Wortkombinationen:

ein gemeinslawisches Wort

Übersetzungen

Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „gemeinslawisch

Quellen:

  1. Helmut Fasske, Ronald Lötzsch (Herausgeber): Přinški k serbskemu rěčespytej. Domowina-Verlag, 1968 (Google Books), Seite 136.
  2. Deutsche Akademie Austauschdienstes (Herausgeber): Geist der Zeit. Band 18, Ausgaben 5–9, Herbert Stubenrauch Verlagsbuchhandlung, 1940 (Google Books), Seite 500.
  3. Anthropologische Gesellschaft in Wien (Herausgeber): Mitteilungen der Anthropologischen Gesellschaft in Wien. Band 92, F. Berger & Söhne, 1962 (Google Books), Seite 531.
  4. Boris Paraschkewow: Bemerkungen zum Begriff des Kreuzes im Westgermanischen und in den slawischen Sprachen. In: Studien zu Literatur, Sprache und Geschichte in Europa. Wolfgang Haubichs zum 65. Geburtstag gewidmet. Röhrig Universitätsverlag, Ingbert 2008 (Google Books), Seite 426.
  5. Hans Uebersberger: Jahrbücher für Geschichte Osteuropas. Band 43, Priebatsch's Buchhandlung, 1995 (Google Books), Seite 146.
  6. Verein für Geschichte der Mark Brandenburg (Herausgeber): Forschungen zur brandenburgischen und preussischen Geschichte. Neue Folge der "Märkischen Forschungen" des Vereins für Geschichte der Mark Brandenburg. Band 9, Duncker & Humblot, 1897 (Google Books), Seite 109.
  7. Gudrun Langer: Das Märchen in der tschechischen Literatur von 1790 bis 1860. Schmitz, 1979 (Google Books), Seite 448.
  8. Richarda Becker: Die weibliche Initiation im ostslawischen Zaubermärchen. In Kommission bei O. Harrassowitz, 1990 (Google Books), Seite 144.