so wahr mir Gott helfe

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Nicht mehr gültige Schreibweisen:

sowahr mir Gott helfe

Worttrennung:

so wahr mir Gott hel·fe

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild so wahr mir Gott helfe (Info)

Bedeutungen:

Eides- oder Schwurformel, die als religiöse Bekräftigung einer bestätigenden Formulierung (zumeist »Ich schwöre es« oder »Ich gelobe«) zusätzlich folgen kann

Sinnverwandte Wörter:

bei Gott, mit Gottes Hilfe

Beispiele:

Ich schwöre es, so wahr mir Gott helfe!
„Es war keine leere Redensart, so wahr mir Gott helfe[1]
„Was weiter geschah, schilderte Markus vor Richter Anton Mayr: ‚ Das stimmt, so wahr mir Gott helfe.‘“[2]
„Mag sein, dass ich bereits halb tot bin, aber noch befinde ich mich bei klarem Verstand, und so wahr mir Gott helfe, werde ich meine Ankündigung in die Tat umzusetzen!“[3]
„Dann folgte nach Verlesung der Eidesformel stehend die Eidesleistung mit erhobenen Schwurfingern mit der Schwörformel: «Ich gelobe und schwöre, die Pflichten und Verrichtungen, die mein neues Amt mir auferlegt, mit aller Gewissenhaftigkeit und Treue, ohne Ansehen der Person zu erfüllen, keine Gaben anzunehmen und die öffentliche Wohlfahrt nach Kräften zu fördern, getreu und ohne Gefährde, so wahr mir Gott helfe und ich mit meinem Gewissen verantworten kann.»“[4]
„Mugabe legte direkt nach der Auszählung den Amtseid ab: ‚Ich werde diesem Land gut und aufrichtig als Präsident dienen, so wahr mir Gott helfe‘, sagte der 84-Jährige vor dem Obersten Richter.“[5]
„Er hob drei Finger der rechten Hand und sagte: «Was mir vorgelesen wurde, schwöre ich zu tun und zu halten, so wahr mir Gott helfe.»“[6]
„Alle Kardinäle müssen anschliessend in der Reihenfolge ihrer Rangordnung zum Altar vortreten und folgenden Eid – am Beispiel des Schweizer Kardinals Koch – ablegen: «Und ich Kurt Kardinal Koch verspreche, verpflichte mich und schwöre es, so wahr mir Gott helfe und diese heiligen Evangelien, die ich mit meiner Hand berühre.»“[7]
„Wenn auch die Formel der Marlantschen Gesellschaft (so wahr mir Gott helfe, durch seinen Sohn Jesum Christum, die übergebenedeiete von aller Erbsünde unbefleckte Jungfrau Maria und alle liebe Heiligen) außerhalb Schlesien nicht gewöhnlich im Gebrauch ist.“[8]
„Der Beiname Jasomirgott kam im 13. Jahrhundert in der Form Jochsamergott auf. Die genaue Bedeutung ist ungeklärt. Teilweise wird sie mit der mittelhochdeutschen joch sam mir got (helfe), ja, wie mir Gott helfen soll, erklärt. Das entspricht der Schwurformel ‚so wahr mir Gott helfe‘.“[9]
„Beiden gemeinsam ist die eigentliche Schwurformel (man vergleiche etwa ‚ich schwöre‘ oder ‚sowahr mir Gott helfe‘), auf die beim einfachen Eid die Aussage folgt, die beschworen werden soll; “[10]

Übersetzungen

Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Wörterbuch der deutschen Sprache. In zehn Bänden. 3., völlig neu bearbeitete und erweiterte Auflage. 10. Band Vide–Zz, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 1999, ISBN 3-411-04833-6, DNB 965409295, Stichwort »wahr«, Seite 4410.
Renate Wahrig-Burfeind: Brockhaus Wahrig Deutsches Wörterbuch. Mit einem Lexikon der Sprachlehre. In: Digitale Bibliothek. 9., vollständig neu bearbeitete und aktualisierte Auflage. wissenmedia in der inmedia ONE GmbH, Gütersloh/München 2012, ISBN 978-3-577-07595-4 (CD-ROM-Ausgabe), Stichwort »Gott«, »helfen«, »wahr«.
Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Redewendungen. Wörterbuch der deutschen Idiomatik. In: Der Duden in zwölf Bänden. 4., neu bearbeitete und aktualisierte Auflage. Band 11, Dudenverlag, Berlin/Mannheim/Zürich 2013, ISBN 978-3-411-04114-5, Stichwort »wahr«, Seite 814.
Duden online „Gott
Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „wahr
The Free Dictionary „Gott
Redensarten-Index „so wahr mir Gott helfe

Quellen:

  1. Robert Ruark: Der Honigsauger. Roman. Rowohlt-Taschenbuch-Verlag, Reinbek bei Hamburg 1973 (rororo 1647) (Originaltitel: The Honey Badger, übersetzt von Egon Strom), ISBN 3-499-11647-2, Seite 447 (Mit Genehmigung des Blanvalet Verlags Berlin).
  2. Nach Haftentlassung vom Freund „goldenen Schuß“ bekommen. In: Neue Kronen-Zeitung. 13. April 1995, Seite 16.
  3. Raimund Müller: Die Ritter der Euterpe. Historischer Roman. 1. Auflage. Amicus, Föritz 2004, ISBN 978-3-935660-52-5, Seite 258.
  4. M. Kaiser: 60 neue Mitglieder vereidigt. In: St. Galler Tagblatt. Nummer 11, 15. Januar 2008, Seite 37.
  5. Hier krönt sich ein Diktator. In: Hamburger Morgenpost. 30. Juni 2008, Seite 4–5.
  6. Nils Rickert - ein Politiker feiert sein Comeback im Rat. In: Die Südostschweiz. 5. Juni 2012, Seite 6.
  7. Umberto W. Ferrari: Der lange Weg zum weissen Rauch. In: St. Galler Tagblatt. Nummer 57, 9. März 2013, Seite 6.
  8. Neuer Commentar zur allgemeinen Gerichts-, Deposital- und Hypothekenordnung, Band 1, Johann Christoph Merckel, 1817. Abgerufen am 2. Mai 2016.
  9. Deutscher Wikipedia-Artikel „Heinrich II. (Österreich)“ (Stabilversion)
  10. Friedrich Junge: Einführung in die Grammatik des Neuägyptischen. 3., verbeserte Auflage. Otto Harrassowitz, Wiesbaden 2008 (Zitiert nach Google Books)
  11. Siehe zum Beispiel: Règlement sur le Grand Conseil (RGC), Art. 33 (RSB 151.211). Chancellerie d’Etat du Canton de Berne, 4. Juni 2013, abgerufen am 6. Juni 2014.
  12. Siehe zum Beispiel: ARCHIVÉE: Les serments. Le gouverneur général du Canada, son Excellence le très honorable David Johnston, abgerufen am 7. Dezember 2014.
    Bettina Zimmermann: Kanadische Verfassungsinstitutionen im Wandel: Unitarisierung durch Grundrechtsschutz. Duncker & Humblot, Berlin 1992 (Schriften zum Internationalen Recht; Band 57), ISBN 3-428-07397-5, Seite 208 (Zitiert nach Google Books).
  13. Siehe zum Beispiel: Luxembourg: Constitution du 27 novembre 1856; Art. 5. Digithèque MJP, abgerufen am 7. Dezember 2014.
  14. Nicolas Banneux: Brèves observations sur le caractère religieux du serment au XIXe siècle à travers l’affaire « Michel ». In: Histoire du droit et de la justice /Justitie- en rechtsgeschiedenis. XIXe siècle : le pouvoir judiciaire face au bouillonnement sociétal – 19de eeuw : de gerechtelijke macht en de maatschappelijke onwentelingen. Presses universitaires de Louvain, 2010, Seite 499 (Zitiert nach Open Edition Books)
  15. Dr. F. Tetzner: Die Slowinzen und Lebakaschuben. Land und Leute, Haus und Hof, Sitten und Gebräuche, Sprache und Literatur im östlichen Hinterpommern. Mit einer Sprachkarte und 3 Tafeln Abbildungen. Verlag von Emil Felber, Berlin 1899 (Beiträge zur Volks- und Völkerkunde ; Band 8), Seite 234 (Zitiert nach Internet Archive).