Benutzer:Seidenkäfer/Bairisches

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kommen, können, kämmen

kamada, kampman kampen (käme er, könnten wir ihn kämmen)

(Ludwig Zehetner: Bairisches Deutsch. Lexikon der deutschen Sprache in Altbayern. 4. Auflage. edition vulpes, Regensburg 2014, ISBN 3-939112-50-1 „können“, Seite 216.)

Seit längerer Zeit muss ich im Radio in einer Werbung für Almzeit/Bergader einem bayrisch sprechenden Mann zuhören, der sagt: „Der Obatzder is so guad!“ - Wem fällt denn so was Schreckliches ein? Ich krieg Pickel.

heraus, hinaus, herein, hinein

Das Bairische ist viel genauer.
Duden raus
heraus: bair. aussa (ausher)/raus
hinaus: bair. aussi (aushin)/naus
Duden rein
herein: bair. eina (einher)/rei
hinein: bair. eini (einhin)/nei

recht sinnfreies Schibboleth

zur Demonstration der Wandlung von „ei“ zu „oa“ sowie der Vokalisierung von „l“ in bairischen Dialekten südlich der Donau
„an o-gfiesldn Oachkàtzlschwoaf mit Vitroi-Äi ei-äin“ – einen abgenagten Eichhörnchenschweif mit Vitriolöl einölen

(Ludwig Zehetner in mittelbayerische.de, 30.12.2018)

Dreiquartel-

Präfixoid: nicht vollständig, nur zum Teil
z. B. Dreiquartelrevolution
scherzhaft: Dreiquartelprivatier (alter, ärmlicher Mann, der sich kein ganzes Bier in der Wirtschaft leisten kann)

(Ludwig Zehetner: Bairisches Deutsch. Lexikon der deutschen Sprache in Altbayern. 4. Auflage. edition vulpes, Regensburg 2014, ISBN 3-939112-50-1 „Dreiquartel-“, Seite 103.)

daschiasn, dastechn, dawiagn

(von einem, der auf seinen Goldfisch einredet)
Und hoid eam launge Redn
ibad Besn und ibad Bledn
und wosa denen dedad
wauna d Mochd dazua hedad.
Daschiasn, dastechn, dawiagn,
do kaunst de Ganslhaud griagn.

(Christine Nöstlinger)

Haxl

Das Eidachsl, das Eidachsl,
das fraß ein abbräunts Schweinshaxl.

(Karl Valentin)

Stuhl oder Sessel

ausnahmsweise mal was speziell Österreichisches:

„Robert Menasses Roman ‚Sinnliche Gewissheit‘ spielt in Brasilien. An einer Stelle des Werks kracht die aus Wien stammende Hauptfigur mit einer Professorin aus Deutschland zusammen. ‚Ich komm zur Sitzung, und wie wir uns alle so niedersetzen, seh ich, dass ein Sessel fehlt. Ich sage, dass ich schnell einen holen gehe. Sagt eine Professorin: Was holen Sie? Sage ich: Einen Sessel! Darauf sie: Das heißt Stuhl – na ja, Sie werden schon noch Deutsch lernen bei uns!‘ Menasses Romanfigur qualifiziert dies als ‚patzigen Herrenmenschenirrsinn‘.
Ausgangspunkt für diese Episode war ein Streit des Schriftstellers mit dem Rowohltverlag. Der Lektor wollte alle Sessel im Text streichen und durch Stühle ersetzen. Da hat Robert Menasse die oben wiedergegebenen Absätze eingefügt, um die geplanten Eingriffe zu verhindern.“

(Robert Sedlaczek: Kleines Handbuch der bedrohten Wörter Österreichs)

Der Mesner von Krailing

Da Oasiedl vo Bong
hod Hoizscheidl glom
und hod si an Schiefling
in Oasch einizong.
Da Mesna vo Krailing
a kreizbrava Mo
der hod eam den Schiefling
vom Oasch aussa do.

(Haindling)

So a saudummer Dog

So a saudumma Dog, i woaß net recht, wos i mog,
Und wenn is wüsst, nachherd kannt i net so wiar i wui.
So a saudumma Dog, sogar as schnaufa plogt,
I hab fürs Leben heit koa Gfui.

(Konstantin Wecker)

viersilbig, vokalreich, Typ CVCVCVCV

Charivari, Diridari, Goggolori, Gschisti-Gschasti/Gschisti-gschasti, Happy-Pepi, Hättiwari, Hudriwudri/hudriwudri, Ramadama, Ramasuri

helles bairisches a

mustergültiges Hörbeispiel in Dialekttabelle des Eintrags ratschen

Beidl

Tripper, Schanker, Beidlgschwär,
alles kommt vom Mausen her.
Drum bleib i beim Wixen,
da passiert mir nixen.

(aus Ludwig Zehetner: Bairisches Deutsch. Lexikon der deutschen Sprache in Altbayern. 4. Auflage. edition vulpes, Regensburg 2014, ISBN 3-939112-50-1 „Beutel“, Seite 69)

Skifahren/Skilaufen

logisch:

„Ein Baier kann manchmal zum Skifahren gehen,
ein Norddeutscher muss immer zum Skilaufen fahren.“

(aus Gerald Huber: Hubers bairische Wortkunde)

An Lucki
dadruck i
an Michi
dastich i
und an Kari
dafahr i

(Wolfgang Johannes Bekh: Apollonius Guglweid)

Bläschel, Bläschl

Gstanzl:

Do hod oana gsunga.
des hod se ned greimt,
drum wead eahm da Bläschl
an Orsch hintre gleimt.
Wenn einer die Zunge rausstreckt:
„Dua dein Bläschel nei, sonst weada da koid.“

SZ, 5.8.13, Kratzers Wortschatz, Seite R17

Richtungswörter

Gedicht in der Mundart der südlichen Oberpfalz von Josef Berlinger; zitiert aus: Goggolori, Aus der Werkstatt des Bayerischen Wörterbuchs, 10/2007

A lange Wanderung
Zeasd bin e owe — Zuerst bin ich hinunter
na int umme — dann unten hinüber
eant vire — drüben nach vorne
voan affe — vorne hinauf
om hintre — oben nach hinten
hint eine — hinten hinein
drin one — drinnen nach oben
om ausse — oben nach draußen
draussd owe — draußen hinunter
und int wieder affa. — und von unten wieder herauf.
Wos moisd — Was meinst
wäi mäid daß i äitz bin! — wie müde ich jetzt bin!

Zwielaut ou

aus MZ

Um die überraschend große Zahl von Zwielauten zu demonstrieren, durch die sich das Nordbairische auszeichnet, hat man folgenden Satz konstruiert:

„Is des woua, daß a Groua in an Joua hintan Oua a Bischl Houa wochsn loua ka?“
– Ist es wahr, dass eine Krähe in einem Jahr hinterm Ohr ein Büschel Haare wachsen lassen kann?

Für das Verb niesen ist in manchen Regionen Altbayerns das Synonym reißen bekannt. Es ist bildkräftig, denn beim Niesen wird plötzlich und laut viel Luft aus der Nase ausgestoßen. Nach dem befreienden Hatschi heißt es dann: "Jetzt hods di aber sauber grissen!" Dies bestätigt auch die im Rottal beheimatete Steinbildhauerin Margit Orlogi: "Wenns uns reißt, dann sagen wir Gsundheit", hat sie uns als Reaktion auf die in dieser Kolumne vorgebrachten Erörterungen zum Ausruf "Helf da Gott!" mitgeteilt. Laut Orlogi beantworten alte Rottaler den Wunsch "helfgod" mit "senggod". Das bedeutet: Segne dich Gott!

Hans Kratzer: Kratzers Wortschatz. In: sueddeutsche.de. 18. April 2017, ISSN 0174-4917 (URL, abgerufen am 7. Juni 2017).

bairische Einträge

Probleme

  • Konjugation
  • Aussprache - Schreibweise
  • Sprache