Berufsblindheit

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Berufsblindheit (Deutsch)

Singular Plural
Nominativ die Berufsblindheit
Genitiv der Berufsblindheit
Dativ der Berufsblindheit
Akkusativ die Berufsblindheit

Worttrennung:

Be·rufs·blind·heit, kein Plural

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Berufsblindheit (Info)

Bedeutungen:

durch sich einschleichende Routine bedingte Unfähigkeit, fehlerhafte oder ineffiziente Arbeitsabläufe im Rahmen der eigenen beruflichen Tätigkeit zu erkennen und entsprechend zu korrigieren

Herkunft:

Determinativkompositum aus den Substantiven Beruf und Blindheit mit dem Fugenelement -s

Synonyme:

Betriebsblindheit

Oberbegriffe:

Blindheit

Beispiele:

Viele Mitarbeiter von Unternehmen schätzen die unverstellte Sicht neuer Auszubildender und Praktikanten auf die etablierten Arbeitsabläufe, da sie nicht durch deren Berufsblindheit behindert werden.
„Manche Regisseure halten - es ist dies eine Berufsblindheit - die Theatermetapher für die tiefsinnigste.“[1]
„Dass der Fund gänzlich wertlos sein könnte, scheint für die Schatzsucher ausgeschlossen. Erliegen sie hier womöglich einer Berufsblindheit?[2]
„Besonders fatal war die Unfähigkeit der deutschen Geheimdienstler an der Ostfront. Aus »Beschränktheit, Fanatismus und Berufsblindheit« stellten sie sich die Rote Armee, so der Berliner Historiker Hans-Heinrich Wilhelm, als einen Gegner vor, »der nicht über den nächsten Zug hinausdachte" und der "feindliche Maßnahmen nicht einkalkulierte.«“[3]
„Offiziell begründen Manager die Entscheidung, Studenten anstelle von professionellen Unternehmensberatern zu engagieren, zwar damit, die Studiosi seien noch nicht mit Berufsblindheit geschlagen, von ihnen verspreche man sich neue Ideen. Doch der Kostenfaktor spielt durchaus eine Rolle, vor allem für mittelständische Unternehmen.“[4]
„Was es auch sei: erkaltete Ehearrangements, die mit Tanzstunden oder Schießübungen auf Vordermann gebracht werden sollen; beneidenswert funktionstüchtige Sexualpartnerschaften, die überraschend verglühen; euphorisierende Prügeleien; romantische Anwandlungen im Schmuddelpunkmilieu; von Berufsblindheit beschadete Privatbeziehungsmodelle zwischen Prostituierten - keine Spielart der zwischenmenschlichen Vergeblichkeit scheint Krausser fremd.“[5]

Übersetzungen

Quellen:

  1. Hellmuth Karasek: Lessings Minna unter Spielverderbern. In: Spiegel Online. 8. Oktober 1984, ISSN 0038-7452 (URL, abgerufen am 22. Oktober 2012).
  2. Schatzsucher sichten mysteriöses Objekt am Ostseegrund. In: Spiegel Online. 1. Februar 2012, ISSN 0038-7452 (URL, abgerufen am 22. Oktober 2012).
  3. Heiko Buschke: Der allergrößte Bluff. In: Spiegel Online. 30. März 2005, ISSN 0038-7452 (URL, abgerufen am 22. Oktober 2012).
  4. Andreas Theyssen: Marketing für die Karriere. In: Zeit Online. 15. April 1988, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 22. Oktober 2012).
  5. Ulrich Seidler: Es taumeln die Urbanisten. Helmut Krausser ruft mit seinem raffinierten Roman "Einsamkeit und Sex und Mitleid" einen neuen Wertekanon aus. In: Berliner Zeitung Online. 16. Oktober 2009, ISSN 0947-174X (URL, abgerufen am 22. Oktober 2012).