Dörrleiche

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Dörrleiche (Deutsch)

Singular Plural
Nominativ die Dörrleiche die Dörrleichen
Genitiv der Dörrleiche der Dörrleichen
Dativ der Dörrleiche den Dörrleichen
Akkusativ die Dörrleiche die Dörrleichen

Worttrennung:

Dörr·lei·che, Plural: Dörr·lei·chen

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Dörrleiche (Info)

Bedeutungen:

veraltet, sprachpuristisch: durch Trocknung konservierter Kadaver, Mumie

Herkunft:

Determinativkompositum des Verbs dörren und dem Substantiv Leiche
vorgeschlagen von Joachim Heinrich Campe zur Ersetzung des Fremdwortes Mumie[1]

Synonyme:

Mumie

Beispiele:

„Deutsche Ersatzwörter bestünden meist aus einer Definition oder Erklärung, könnten dem Gegenstand nicht adäquat sein: »Der Ausdruck Dörrleiche mag zur Noth eine Mumie erklären, aber er nennst sie nicht.« Eingeführte Fremdbegriffe seien bestimmter, kenntlicher oder umfassender.“[2]
„Eine ganze Reihe der Neuschöpfungen Zeesens konnten sich allerdings nicht durchsetzen, etwa: "Blitzfeuererregung" für Elektrizität. Oder: "Dörrleiche" für Mumie.”[3]
„Bei der Sprachreinigung schossen die Reformer jedoch teilweise über das Ziel hinaus, wenn sie versuchten, die Mumie in Dörrleiche, den Anatom in Entgliederer, das Kloster in Jungfernzwinger, den Botaniker in Krautbeschreiber, die Pistole in Meuchelpuffer, die Pyramide in Spitzgebäude, das Fenster in Tageleuchter, den Harem in Weiberhof und - allumgreifend - die Natur in Zeugemutter umzubenennen.“[4]

Übersetzungen

Wikipedia-Artikel „Joachim Heinrich Campe
Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Dörrleiche

Quellen:

  1. Joachim Heinrich Campe: Wörterbuch zur Erklärung und Verdeutschung der unserer Sprache aufgedrungenen fremden Ausdrücke. Braunschweig 1813, Seite 429
  2. Erich Straßner: Deutsche Sprachkultur. Max Niemeyer Verlag, Tübingen 1995, ISBN 3484730382, Seite 255
  3. Tobias Barth: Geschichte einer "deutschen Tugend". In: Deutschlandradio Kultur. 20. April 2016, abgerufen am 31. August 2016.
  4. Peter Schmachthagen: Als die Mumie eine Dörrleiche war. In: Hamburger Abendblatt Online. 4. September 2012, ISSN 0949-4618 (URL, abgerufen am 31. August 2016).

Ähnliche Wörter (Deutsch):

Anagramme: erdölreich