Gaitling

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Gaitling (Niederdeutsch)

Singular Plural Plural 2
Nominativ de Gaitling de Gaitlinge de Gaitlings[1]
Objektiv den Gaitling de Gaitlinge de Gaitlings

Anmerkung:

westfälisches[2] Niederdeutsch einschließlich Münsterländer Platt, auch östliches Westfalen und Sauerland.[3] Und im Nedersaksischen.[4] Auch im Emsland verwendet,[5] dort aber auch „Draußel“/„Swattdraußel“[6]

Alternative Schreibweisen:

Geitling (nach Sass[7]), Gaitlink (Schreibweise bei Augustin Wibbelt)

Nebenformen:

Geetling (Westmünsterland[8] und – neben Gaitling – Emsland[9]), Geiteling, Geiling; gietelink/gieteling

Worttrennung:

Gait·ling, Plural: Gait·lin·ge, Gait·lings

Aussprache:

IPA: , Plural: [10]
Hörbeispiele: —, Plural:

Bedeutungen:

Amsel, Schwarzdrossel
jemand, der dauernd singt oder pfeift
Taugenichts, leichtsinniger Mensch

Beispiele:

„Well dellt siene Kiärssen gääne met'n Tropp Gaitlinge?“[11]
Wer teilt seine Kirschen gern mit einem Trupp Amseln?
„Sägg mi, Gaitling, häss du so'n Freide,
datt et riägnet maol wi'er hätt?
Jau, ick glaiv et; de Wüörmer kleiet
Ut de Aer, dick un fett.“[12]
Sag mir, Amsel, freust du dich so,
dass es mal wieder geregnet hat?
Ja, ich glaube es; die Würmer kriechen (graben sich)
Aus der Erde, dick und fett.
„Dor buoben up den höchsten Twieg
De Mäten-Gaitlink sitt.
Stimm an, stimm an den sachten Sank,
[13]
Da oben auf dem höchsten Zweig
die März-Drossel sitzt.
Stimm an, stimm an den sanften Gesang,
„Dat is mi äok säon Gaitlink[14]
Das ist mir auch so/solch eine Singdrossel

Wortbildungen:

Mäten-Gaitling/Mäten-Gaitlink bzw. Märten-Gaitling
Amsel — Märzdrossel im März als Frühlingsvogel

Übersetzungen

Robert Damme; im Autrag der Kommission für Mundart- und Namenforschung des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (Herausgeber): Westfälisches Wörterbuch. Band II. D–G, Wachholtz, Neumünster 2011, ISBN 978-3-529-04610-1, Spalte 1062–1063, DNB 960665838 „Geiteling“
Klaus-Werner Kahl: Wörterbuch des Münsterländer Platt. 3. Auflage. Aschendorff, Münster 2009, ISBN 978-3-402-06747-4, Seite 337, Lemma „Gaitling“
Johannes Sass, (neu bearbeitet von:) Heinrich Kahl, Heinrich Thies: Der neue Sass. Plattdeutsches Wörterbuch. 6. Auflage. Wachholtz Verlag, Neumünster 2011, ISBN 978-3-529-03000-0, Seite 80; 181, Lemmata „Geetling, Geitling“ und „Schwarzdrossel“

Quellen:

  1. Plural -s: Der neue Sass (Referenz) S. 181 unter „Schwarzdrossel“
  2. Belege nicht nur im Münsterländischen, auch weiter westlich, siehe Ludger Kremer: Grenzmundarten und Mundartgrenzen. Untersuchungen zur wortgeographischen Funktion der Staatsgrenze im ostniederländisch-westfälischen Grenzgebiet. In: Niederdeutsche Studien. 28.2, Böhlau Verlag, Köln, Wien 1979, ISBN 3-41 2-06779-2, Seite 147 (pdf auf lwl.org)
  3. Westfälisches Wörterbuch (Referenz), Spalte 1062
  4. nds-nlWikipedia-Artikel „Gietelink
  5. Der neue Sass (Referenz), S. 80
  6. Josef Gerhard Schmidt; Heimatverein Herzlake-Dohren e.V (Herausgeber): Use Platt van A – Z. Hochdeutsch-plattdeutsches Wörterbuch in emsländischer Mundart. 1. Auflage. Alfons Gels, Meppen 1998, ISBN 3-924232-09-1, Seite 51, DNB 98290925X
  7. Der neue Sass (Referenz), siehe auch die Sass'schen Schreibregeln
  8. Elisabeth Piirainen, Walter Elling: Wörterbuch der westmünsterländischen Mundart. In: Beiträge des Heimatvereins Vreden zu Landes- und Volkskunde. 40, (Selbstverlag), Vreden 1992, ISBN 3-926627-09-3, Seite 327f, Lemma „Geetling“
  9. neben Geitling, siehe Der neue Sass (Referenz)
  10. g am Silbenanfang als gesprochen: Klaus-Werner Kahl: Wörterbuch des Münsterländer Platt. 3. Auflage. Aschendorff, Münster 2009, ISBN 978-3-402-06747-4, Seite 9
  11. Willi Kamp: 'Vüegel – usse Frönde off Fiende? Umweltverbände Emsdetten, Mai 2008, abgerufen am 7. Januar 2013.
  12. „No'n Riägen“ aus: Tönne Vormann singt westfälische Lieder zur Laute in Platt, abgerufen am 3. Mai 2012
  13. Augustin Wibbelt: Mäten-Gaitlink. In: Rainer Schepper (Herausgeber): Mäten-Gaitlink. 6. Auflage. Regensberg, Münster 1983, Seite 5
  14. Westfälisches Wörterbuch (Referenz), a.a.O., Spalte 1063