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Worttrennung:
- Gau, Plural: Gaue
Aussprache:
- IPA:
- Hörbeispiele: Gau (Info)
- Reime: -aʊ̯
Bedeutungen:
- ursprünglich: Landschaft am Wasser
- historisch bei Germanen und Kelten: Unterabteilung des Stammes
- historisch im fränkischen Reich: Grafschaft des Fränkischen Reiches (die meisten waren deckungsgleich mit den alten germanischen Gauen)
- historisch unter dem Nationalsozialismus: Gebietseinheit innerhalb der Gliederung der NSDAP
- regionale Untergliederung eines Vereines
Herkunft:
- althochdeutsch gouwe, gouwi (deutsch: Landschaft)
- das Wort ist verwandt mit Aue, einer reich bewässerten, fruchtbaren Landschaft
Synonyme:
- Gäu (mundartlich)
Sinnverwandte Wörter:
- Bereich, Bezirk
Unterbegriffe:
- benannt nach Flüssen: Rheingau, Maingau, Jagstgau
- benannt nach der Himmelsrichtung: Sundgau (= südlicher Gau)
- benannt nach Städten: Breisgau (von Breisach)
- weitere Vorkommen: Allgäu, Kraichgau, Oberammergau, Gau-Algesheim, Hegau, Saulgau
- Reichsgau, Sudetengau, Warthegau
- Schützengau, Turngau
Beispiele:
- Gaue sind oft nach Flüssen, Himmelsrichtungen oder auch nach alten (Römer-)Städten benannt.
- „Der Gau der Germanen und Gallier ist militärisch und politisch autonom; ob auch bei königlichen Stämmen, muss dahingestellt bleiben.“
- „Dem Völkerschaftsverband entspricht im fränkischen Reich der Gau.“
- „Durch die Fusion der Gaue München und Oberbayern am 15. November 1930 erhielt der Gau, der weiterhin unter Wagners Leitung blieb, seine bis zur »Machtergreifung« gültige Gestalt.“
- „Durch die Neueinteilung verringerte sich die Zahl der Gaue von ehemals 29 auf 21.“
Charakteristische Wortkombinationen:
- Ochsenfurter Gau
Wortbildungen:
- Gauthing, Gauverfassung
- Gaugraf
- Gauleiter, Gauleitung, Gautyp
- Gau-Kinderturnfest, Gau-Meisterschaft
Übersetzungen
ursprünglich: Landschaft am Wasser
historisch bei Germanen und Kelten: Unterabteilung des Stammes
regionale Untergliederung eines Vereines
- Wikipedia-Artikel „Gau“
- Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Gau“
- Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Gau“
- Duden online „Gau“
- Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „Gau“
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Quellen:
- ↑ w:Turngau
- ↑ Julius Cramer: Die Verfassungsgeschichte der Germanen und Kelten. Seite 201 (Google Books) .
- ↑ Rudolph Sohm: Die altdeutsche Reichs- und Gerichtsverfassung. 1871, Seite 12 (Google Books) .
- ↑ Mathias Rösch: Die Münchner NSDAP 1925–1933. R. Oldenbourg Verlag, München 2002, Seite 233 (Google Books) .
- ↑ Dorothee Hochstetter: Motorisierung und "Volksgemeinschaft". R. Oldenbourg Verlag, München 2005, Seite 221 (Google Books) .
- ↑ w:Ochsenfurter Gau
Ähnliche Wörter (Deutsch):
- ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Gaul, kau