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Worttrennung:
- Ge·vat·ter·schaft, Plural: Ge·vat·ter·schaf·ten
Aussprache:
- IPA:
- Hörbeispiele: Gevatterschaft (Info)
Bedeutungen:
- veraltet für Patenschaft: Patenschaft heißt, für jemanden – besonders für dessen Erziehung – Sorge zu übernehmen. Die wörtliche Bedeutung meint: Jemand anderer, Mit-Vater im Geiste, also dessen geistiger Vater zu sein. So kann man beispielsweise die Patenschaft für ein Kind im Ausland übernehmen, indem man besonders seine Erziehung durch finanzielle oder anderweitige Unterstützung fördert (vergleiche das mittellateinische Substantiv compater (deutsch: Gevatter))
Herkunft:
- Ableitung zum Substantiv Gevatter mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) -schaft. Gevatterschaft ist nach den Gebrüdern Grimm die älteste Wortzusammensetzung des Substantivs Gevatter. Das Wort ist als Lehnübersetzung des mittellateinischen Substantivs compater (deutsch: der Taufpate, der Mitvater im Geiste) entstanden.
Synonyme:
- Patenschaft
Beispiele:
- „Am Generalbaß hab ich auch meinen Ärger. Ich möchte diese Gevatterschaft von Tonarten in die Luft sprengen, die ihren Vorrang untereinander behaupten, und jeden, der den Fluß der Harmonien beschifft, um den Zoll anhalten. Aber so wahr diese unumstößlichen Ohrengesetze nur verschimmelte Vorurteile sind, die der Genius mit der Ferse von sich stößt, so wahr werden diese Gefühlsanrechte, denen ich drohe, daß sie mir nicht auf den Hals kommen sollen: als Freundschaft, Großmut, Milde, Mitleid (das ist das allerekeligste), Gerechtigkeit, Nachsicht, Ehrgefühl und alle sittlichen und Moraltugenden ein elend Ende nehmen – es sind Vampire, die dies Selbstsein des freien Willens heimlich lüstern aufsaugen.“[1]
Wortbildungen:
- gevatterschaftlich
Übersetzungen
- Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Gevatterschaft“
- Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Gevatterschaft“
Quellen:
- ↑ Mathias Bertram (Herausgeber): Deutsche Literatur von Lessing bis Kafka. Studienbibliothek. In: Digitale Bibliothek. 1. Auflage. 1, Directmedia Publishing GmbH, Berlin 2004, ISBN 3-89853-401-4 , Bettina von Arnim: Clemens Brentanos Frühlingskranz., vgl. Arnim-WuB Bd. 1, Seite 87-88 elektronische Seite 8.174