Infamität

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Infamität (Deutsch)

Singular Plural
Nominativ die Infamität die Infamitäten
Genitiv der Infamität der Infamitäten
Dativ der Infamität den Infamitäten
Akkusativ die Infamität die Infamitäten

Worttrennung:

In·fa·mi·tät, Plural: In·fa·mi·tä·ten

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Infamität (Info)
Reime: -ɛːt

Bedeutungen:

kein Plural: die Eigenschaft, infam (niederträchtig) zu sein
meistens Plural: infame, niederträchtige Handlung

Herkunft:

Substantivierung des Adjektivs infam

Synonyme:

Infamie, Niedertracht
Infamie, Niederträchtigkeit, Gemeinheit

Beispiele:

Er blickte in einen Abgrund von Infamität.
„Wer kann nur hinter einem solchen Verbrechen stecken, Wie kann aber eine solche Infamität nur möglich sein!!“ (1886)[1]
„‚Frost beschwor die Sicherung des Krankenhausstandortes, als er längst wusste, dass er Staßfurt verlässt‘, sagte Bieling. Dieses Verhalten sei aus seiner Sicht an Infamität nicht mehr zu überbieten.“[2]
„Die Infamität der Stadt bestehe darin, dass sie ein Programm, das eher einem schlecht sortierten Gemischtwarenlager entspriche, mit dem guten Namen ‚Magazin 4‘ zu verkaufen versuche.“[3]
„Die Behauptung, dass unser Gemeinwesen auf christlichen Werten beruhe, ist an Infamität kaum zu überbieten: es bedurfte Jahrhunderte des Kampfes gegen Klerus und Adel, um diese Werte von Freiheit und Demokratie durchzusetzen.“[4]
„Auch ein Richter ist natürlich nicht in der Lage, anhand der Rechnungslegung der Banken auch nur irgend etwas im Detail selbst nachzuprüfen oder gerade die deliktische Infamität des Systems zu durchschauen.“[5]
Diese Infamität würde sie ihm nie verzeihen.
„Gegen die Infamitäten des Lebens sind die besten Waffen: Tapferkeit, Eigensinn und Geduld.“[6]
„Dieser Schuft will, dass ich die grössten Schweinhunde zu Gaste lade! In meinem Palast sollen sie Tag und Nacht – Infamitäten ausbrüten!“ (1904)[7]
„Da prahlen wir mit unserem Licht, mit unserer Verfeinerung, mit unserer Menschenveredelung, und sind ärgere Wilden, als unsere Vorfahren, vor denen wir schaudern; und begehen Infamitäten, die so recht das Tiegerartige zeigen, das um und an uns ist, “ (1804)[8]
„Das Gespräch fiel auf den unglücklichen Feldzug in der Champagne. Ich äußerte meine Neugierde, die eigentlichen Ursachen von dem Rückzuge des preussischen Heeres zu erfahren, indem man so mancherley darüber spräche, unter andern auch von großen Summen, die der H..... von B........... empfangen hätte. ‚Das sind Infamitäten,‘ sagte Herr W......“ (1816)[9]
„Man verbittet sich solche Infamitäten, widrigenfalls man sich nothgedrungen sehen würde, den Namen dieses Boshaften öffentlich zu nennen.“ (1823)[10]

Übersetzungen

Johann Gottfried Haas: Neues Teutsches und Französisches Wörterbuch. Erster Band, Schwickert, Leipzig 1786, Spalte 1655 (Zitiert nach Google Books)

Quellen:

  1. Gerhard Brack: Wohl letzter Brief von Ludwig II. entdeckt. BR24 Kultur, 11. September 2018, abgerufen am 26. September 2018.
  2. Dr. Martin Frost: Die Arbeitsbedingungen in Staßfurt machen mutlos. In: volksstimme.de. 15. Oktober 2010, abgerufen am 26. September 2018.
  3. Verwirrung in Kulturszene um zwei „Magazin 4“. In: vorarlberg.ORF.at. 22. März 2018, abgerufen am 26. September 2018.
  4. Thomas Bierling: «Was bin ich...?». In: schweizer monat. 2011, abgerufen am 26. September 2018.
  5. Warum Kontenprüfung? Bündnis für Zwangsversteigerungs- und Insolvenzbetroffene e.V., abgerufen am 26. September 2018.
  6. Wikiquote: Zitate zum Thema „Hermann Hesse
  7. Paul Scheerbart: Rübezahl. In: Mechthild Rausch (Herausgeber): Gesammelte Arbeiten für das Theater. 1. Auflage. Band 1. Revolutionäre Theater-Bibliothek, Edition Text u. Kritik, München 1977, ISBN 978-3-921402-44-3, 2. Akt, 20. Auftritt, Seite 33, DNB 770221505 (Ursprünglich: Revolutionäre Theater-Bibliothek. 6 Bände. E. Eisselt, Groß-Lichterfelde-Berlin 1904, zeno.org, abgerufen am 26. September 2018)
  8. Carl Feyerabend: Cosmopolitische Briefe über die Geschichte des russischen Reichs.. Ein Beytrag zur Kunde alter und neuer Zeiten. Zweyter Band, Goebbels und Unzer, Königsberg 1804, Dreyzehnter Brief., Seite 350 (online, abgerufen am 26. September 2018)
  9. Theresius von Seckendorff: Lebensregeln mit Erfahrungen aus dem Leben belegt für Jünglinge, die in die grössere Welt treten wollen, auch hin und wieder für Erwachsene, die Regeln brauchen oder dulden können. J. J. Palm und Ernst Enke, Erlangen 1816, Seite 117 (online)
  10. Regensburger Wochenblatt, Band 13, 1823. Abgerufen am 26. September 2018.