Natürlichkeit

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Natürlichkeit (Deutsch)

Singular Plural
Nominativ die Natürlichkeit
Genitiv der Natürlichkeit
Dativ der Natürlichkeit
Akkusativ die Natürlichkeit

Worttrennung:

Na·tür·lich·keit, kein Plural

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Natürlichkeit (Info)
Reime: -yːɐ̯lɪçkaɪ̯t

Bedeutungen:

Eigenschaft, vor allem von Personen, die ein offenes, unverstelltes Verhalten zeigen
Linguistik: Eigenschaft, die man den Markiertheitsverhältnissen bei Gegensatzpaaren sprachlicher Einheiten/ Kategorien vor allem in Phonologie und Morphologie einer Sprache zuschreibt

Gegenwörter:

Unnatürlichkeit

Beispiele:

Natürlichkeit ist eine seiner guten Eigenschaften.
„Mitten unter den nichtigen, dürftigen, von aller Natürlichkeit entfernten Interessen, die in dieser Gesellschaft jeden mit dem andern verbanden, war plötzlich ein natürliches, einfaches Gefühl aufgetaucht: nämlich das Zueinanderstreben zweier wohlgeschaffener, gesunder, junger Menschen, eines Mannes und eines Weibes.“[1]
Natürlichkeit liegt vor, wenn die Beziehung zwischen den Bedeutungen zweier gegensätzlicher sprachlicher Elemente durch die Unterschiede in der Markiertheit wiedergegeben wird.
Ein Beispiel: Im Verhältnis Singular - Plural bedeutet der Plural im Allgemeinen mehr als der Singular; Natürlichkeit ist dann gegeben, wenn entsprechend auch die Form des Plurals mehr anzeigt wird als die des Singulars. Bei Substantiven: das Gegensatzpaar "Kind" - "Kinder" zeigt Natürlichkeit in der Wiedergabe der grammatischen Kategorien Singular und Plural; das Gegensatzpaar "Wagen" (Singular) - "Wagen" (Plural) zeigt diese Natürlichkeit der Verhältnisse nicht, da für den Plural in diesem Fall keine zusätzliche Endung vorhanden ist.
„Im Normalfall sind phonologische Natürlichkeit (…) und morphologische Natürlichkeit nicht simultan optimierbar.“[2]
„Das Prinzip (i) besagt, daß morphologischer Wandel (soweit er nicht auf Sprach- und Dialektmischung, Entlehnung, Normierung usw. beruht) in Richtung von mehr Markiertheit/weniger Natürlichkeit zu weniger Markiertheit/mehr Natürlichkeit verläuft.“[3]

Wortbildungen:

natürlich, Natürlichkeitstheorie

Übersetzungen

Wikipedia-Artikel „Natürlichkeitstheorie
Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Natürlichkeit
Uni Leipzig: Wortschatz-PortalNatürlichkeit

Quellen:

  1. Leo N. Tolstoi: Krieg und Frieden. Roman. Paul List Verlag, München 1953 (übersetzt von Werner Bergengruen), Seite 269. Russische Urfassung 1867.
  2. Willi Mayerthaler: Morphologische Natürlichkeit. Akademische Verlagsgesellschaft Athenaion, Wiesbaden 1981, Seite 21. ISBN 3-7997-0717-4.
  3. Wolfgang Ullrich Wurzel: Flexionsmorphologie und Natürlichkeit. Ein Beitrag zur morphologischen Theoriebildung. Akademie-Verlag, Berlin 1984, S. 24.