Rattenkönig

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Rattenkönig (Deutsch)

Singular Plural
Nominativ der Rattenkönig die Rattenkönige
Genitiv des Rattenkönigs der Rattenkönige
Dativ dem Rattenkönig den Rattenkönigen
Akkusativ den Rattenkönig die Rattenkönige
Rattenkönig

Worttrennung:

Rat·ten·kö·nig, Plural: Rat·ten·kö·ni·ge

Aussprache:

IPA: ,
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Rattenkönig (Info), Lautsprecherbild Rattenkönig (Info)
Reime: -atn̩køːnɪç, -atn̩køːnɪk

Bedeutungen:

angebliches, unter Ratten vorkommendes Phänomen, bei dem die Schwänze einer Anzahl junger Ratten verknoten
veraltet: Ratte als Herrscher über andere Ratten/Tiere, mit Herrscherattribut oder auch: die sich von anderen ernähren lässt
veraltet, übertragen von : etwas Unentwirrbares

Herkunft:

Determinativkompositum, zusammengesetzt aus Ratte und König (mit Fugenelement n)

Beispiele:

rattenkönige nennt man bejahrte ratzen, wenn mehrere derselben sich mit den schwänzen in einander verwickeln, und also ruhig die verpflegung von ihren jungen erwarten.“ [1]
„Viele Rattenkönige entstehen in den ersten Lebenswochen, wenn die Tierchen zwar noch nicht ohne Mutter klarkommen, aber schon eigensinnig durch die Gegend wimmeln. In dieser Zeit ist die Ratte ein unvernünftiges Ding mit langem Schwanz, .“[2]
„der rat in seinem alter mächtig grosz von den andern jungen gespeiszt werde: wirt bei uns der rattenkünig genennt“ [1]
„Hans Burwitz hatte in seiner Kindheit oft von einem Rattenkönig erzählen hören, der eine goldene Krone auf dem Kopfe trage und über alle Wiesel Hamster Ratten Mäuse und anderes dergleichen springinsfeldisches und leichtes Gesindel herrsche und ein gewaltiger Waldkönig sey; “[3]
„ein wahrer rattenkönig von gedanken und vorstellungen sasz in seinem kopfe“ [1]
„Wie dies kam, ist ein richtiger Rattenkönig von Zufällen, Irrtümern und Mißverständnissen, diese Geschichte eines Mannes, der auf Grund einer Reise, die er nie gemacht hat, den ungeheuren Ruhm erbeutete, seinen Vornamen zum Namen des vierten Weltteils unserer Erde zu erheben.“[4]

Übersetzungen

Wikipedia-Artikel „Rattenkönig
Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Rattenkönig

Quellen:

  1. 1,0 1,1 1,2 Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Rattenkönig
  2. Kathrin Passig, Aleks Scholz: Lexikon des Unwissens: Worauf es bisher keine Antwort gibt. Abgerufen am 8. November 2021.
  3. Ernst Moritz Arndt: Rattenkönig Birlibi. In: Mährchen und Jugenderinnerungen. 1. Auflage. Erster Theil, Relschulbuchhandlung, Berlin 1818, Seite 359 (Wikisource: Rattenkönig Birlibi, abgerufen am 7. November 2021)
  4. Stefan Zweig: Amerigo. Fischer Taschenbuch-Verlag, Frankfurt am Main 1989, ISBN 978-3-596-29241-7, Seite 7, DNB 900371803 (Erstausgabe: Bermann-Fischer Verlag, Stockholm, 1944, online: zeno.org, abgerufen am 7. November 2021)