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Kernbedeutung, Religion, Kunstgeschichte: ein verschließbarer, meist kastenförmiger oder schrankähnlicher Behälter zur Aufbewahrung von kostbaren Dingen wie Reliquien oder Ähnlichem
abgeleitete Bedeutung, Architektur: ein Bauwerk zur Aufbewahrung heiliger Gegenstände, besonders die japanischen Shinto-Kultstätten, die meist als schlichte Holzbauten in heiligen Bezirken realisiert sind
Herkunft:
mittelhochdeutsch „schrīn“, althochdeutsch „scrin(i)“ (hochdeutsch: der Behälter), entlehnt von lateinisch scrīnium→ la, ein zylinderförmiger Behälter zur Aufbewahrung von Buchrollen, belegt seit dem 9. Jahrhundert
"Schreine sind die Hauptwerke der mittelalterlichen Goldschmiedekunst."
„Auf dem Schrein hielten zwei Löwenfiguren, deren Mähnen mit Blattgold verziert waren, die Tafeln mit den Zehn Geboten.“
„Der innerste Schrein umgab den Quarzitsarkophag des Königs.“
„Schließlich kramte er sein Portemonnaie hervor und legte ein Bündel Scheine so behutsam auf das Waschbecken, als platziere er eine Opfergabe vor einem Schrein.“
Die schlichte Holzbauweise shintoistischer Schreine hat in vielfacher Hinsicht die moderne Architektur beeinflusst.
In über 110000 shintoistischen Schreinen werden zu Ehren der Sonnengöttin Amaterasus Spiegel aufbewahrt.
„Die Schreine und Tempel sind den unterschiedlichsten Göttern gewidmet, damit jeder – Römer von jenseits der Alpen, Gallier aus dem Umland und ortsansässig gewordener Germane – seine ureigenen Gottheiten verehren konnte.“
Brockhaus-Enzyklopädie in vierundzwanzig Bänden. Neunzehnte, völlig neu bearbeitete Auflage. Neunzehnter Band: Rut–Sch, F.A. Brockhaus GmbH, Mannheim 1992, ISBN 3-7653-1119-7, DNB 921076738, Seite 515, Artikel "Schrein", Bedeutung 2
Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion unter der Leitung von Günther Drosdowski (Herausgeber): Brockhaus-Enzyklopädie. Neunzehnte, völlig neu bearbeitete Auflage. Band 28: Deutsches Wörterbuch III, REH–ZZ, F.A. Brockhaus GmbH, Mannheim 1995, ISBN 3-7653-1128-6, DNB 944245625, Seite 2997, Eintrag „Schrein“
Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Schrein“
Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Schrein“
↑nach: Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion unter der Leitung von Günther Drosdowski (Herausgeber): Brockhaus-Enzyklopädie. Neunzehnte, völlig neu bearbeitete Auflage. Band 28: Deutsches Wörterbuch III, REH–ZZ, F.A. Brockhaus GmbH, Mannheim 1995, ISBN 3-7653-1128-6, DNB 944245625, Seite 2997, Eintrag „Schrein“
↑Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Stichwort: „Schrein“, Seite 826.
↑nach: Günter Baumann: Meisterwerke der Architektur. 3. Auflage. Reclam, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-15-018525-4, Seite 37, Artikel "Shinto-Schrein Ise / Japan"; Anmerkung: Mit den Spiegeln versucht man der Lichtgöttin Amaterasus das Licht zu entlocken.
↑Ulrich Magin: Keltische Kultplätze in Deutschland. Geschichte und Mythos einer rätselhaften Kultur. Niko, Hamburg 2019, ISBN 978-3-86820-535-0, Seite 136f.