Sibesiech

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Sibesiech (Deutsch)

Singular Plural
Nominativ der Sibesiech die Sibesieche
Genitiv des Sibesiechs der Sibesieche
Dativ dem Sibesiech den Sibesiechen
Akkusativ den Sibesiech die Sibesieche

Anmerkung zur Wortbeugung:

Die Flexion des Wortes ist in der Schriftsprache unüblich, im Dialekt geht der Plural auf -e aus.

Nebenformen:

seltener: Siebensiech

Worttrennung:

Si·be·siech, Plural: Si·be·sie·che

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele:

Bedeutungen:

Schweiz, umgangssprachlich: vielseitig begabter Mensch, ein Multitalent, Alleskönner; oft mit leicht kritischer Note
Schweiz, veraltet: Schimpfwort für einen Menschen

Herkunft:

Zusammensetzung des Zahlwortes sieben mit dem Substantiv Siech ‚Kranker; Schimpfwort für einen Menschen‘ (vgl. siech).[1] Das Wort hatte im 19. und frühen 20. Jahrhundert eine rein negative Bedeutung und hat die heutige Bedeutung ‚Tausendsassa‘ erst im Laufe des 20. Jahrhunderts entwickelt (der 1909 gedruckte Wortartikel im Schweizerischen Idiotikon dokumentiert noch allein die negative Bedeutung).

Sinnverwandte Wörter:

Alleskönner, Tausendsassa

Beispiele:

„Man denkt unweigerlich an Axel Cäsar Springer. Der 1985 verstorbene Hanseat mit dem römischen Herrschertitel im Namen war ein Sibesiech, der Frauen im Plural liebte und einen starken Hang zum Mystizismus hatte.“[2]
„Ein Sibesiech ist einer, der manches zustande bringt, dabei aber auch immer ein bisschen zum Blenden und Prahlen neigt.“[3]
„Ich brauchte keine Publicity. Ich muss nicht der ganzen Welt mitteilen, was für ein Sibesiech ich bin.“[4]
„Während die Deutschen einen, der viele Talente hat und einfach immer und überall reüssiert, einen Tausendsassa nennen, beschränken wir uns auf den Sibesiech.“[5]
„Dër, wo-mich verchlagt hed, ist känn Siech, aber en Sibens ist er!“[6]
„Ich han-se fërn och dinnen g’han, di Ssackermënten, die Ssibensiechen, die tūsigs Disen und Äinen.“[7]

Übersetzungen

Wikipedia-Artikel „Tausendsassa
Albert Bachmann et al.: Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache. Gesammelt auf Veranstaltung der ANTIQUARISCHEN GESELLSCHAFT IN ZÜRICH unter Beihülfe aus allen Kreisen des Schweizervolkes. 7. Band: S, Huber, Frauenfeld 1913, DNB 948902280 (Digitalisat), Spalte 195, Artikel Siben-Siech (Digitalisat).

Quellen:

  1. Albert Bachmann et al.: Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache. Gesammelt auf Veranstaltung der ANTIQUARISCHEN GESELLSCHAFT IN ZÜRICH unter Beihülfe aus allen Kreisen des Schweizervolkes. 7. Band: S, Huber, Frauenfeld 1913, DNB 948902280 (Digitalisat), Spalte 195, Artikel Siben-Siech (Digitalisat).
  2. Neue Zürcher Zeitung, 2. April 2024, Seite 50.
  3. NZZ am Sonntag, 23. Juni 2013, Seite 69.
  4. Weltwoche, 16. August 2012, Seite 60.
  5. Tages-Anzeiger, 17. August 2011, Seite 23.
  6. Adolf Tobler, 1905, zitiert nach Albert Bachmann et al.: Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache. Gesammelt auf Veranstaltung der ANTIQUARISCHEN GESELLSCHAFT IN ZÜRICH unter Beihülfe aus allen Kreisen des Schweizervolkes. 7. Band: S, Huber, Frauenfeld 1913, DNB 948902280 (Digitalisat), Spalte 195, Artikel Siben-Siech (Digitalisat).
  7. Emanuel Friedli, 1904, zitiert nach Albert Bachmann et al.: Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache. Gesammelt auf Veranstaltung der ANTIQUARISCHEN GESELLSCHAFT IN ZÜRICH unter Beihülfe aus allen Kreisen des Schweizervolkes. 7. Band: S, Huber, Frauenfeld 1913, DNB 948902280 (Digitalisat), Spalte 195, Artikel Siben-Siech (Digitalisat).

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Anagramme: Eibisches