Stigmawort

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Stigmawort (Deutsch)

Singular Plural
Nominativ das Stigmawort die Stigmawörter
Genitiv des Stigmaworts
des Stigmawortes
der Stigmawörter
Dativ dem Stigmawort
dem Stigmaworte
den Stigmawörtern
Akkusativ das Stigmawort die Stigmawörter

Worttrennung:

Stig·ma·wort, Plural: Stig·ma·wör·ter

Aussprache:

IPA: , auch:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Stigmawort (Info), Lautsprecherbild Stigmawort (Info)

Bedeutungen:

Wort vor allem der politischen Auseinandersetzung, das eine parteiische Haltung/ Position (die des Gegners) mit einem negativ bewerteten Ausdruck wiedergibt

Herkunft:

Determinativkompositum, zusammengesetzt aus Stigma und Wort

Synonyme:

Feindwort

Gegenwörter:

Fahnenwort, Leitwort

Oberbegriffe:

Schlagwort, Wort

Beispiele:

Ob etwas als Stigmawort oder als Fahnenwort aufgefasst wird, hängt ganz von der Einstellung des Sprechers/ Schreibers ab: Ein- und dasselbe Wort kann für Menschen mit verschiedenen Auffassungen das eine oder aber das andere sein.
Ein Werbeslogan der CDU hieß einmal: „Freiheit oder Sozialismus.“ Das kann man nur so verstehen, dass „Sozialismus“ das Stigmawort sein sollte, während für die eigene Position „Freiheit“ als Fahnenwort in Anspruch genommen wird.[1]
Geläufige Stigmawörter der politischen Auseinandersetzung sind in Deutschland Ausdrücke wie „Manchesterkapitalismus“ oder „Überwachungsstaat“.
„Die Nationalsozialisten benutzten System als Stigmawort, um die Weimarer Republik abzuqualifizieren.“[2]
„Was nicht zutrifft, ist, dass sich die GfdS mit der Frage der Entlehnungen aus anderen Sprachen nicht beschäftigt (wenn auch nicht unter dem ebenso emotional aufgeladenen Stigmawort »Denglisch«).“[3]
„Im Gegensatz zu den anderen Sendungen besteht der Verantwortlichkeitsframe in diesem Fall nicht aus der Gegenüberstellung von unterschiedlichen Gruppen und Verantwortlichen, sondern der alleinigen Benennung des Verursachers: Poker, Schuldenpoker und Trotzwahl können als Stigmawörter verstanden werden, die in negativem Sinn attributiv mit Griechen verbunden werden.“[4]

Übersetzungen

Helmut Glück (Hrsg.), unter Mitarbeit von Friederike Schmöe: Metzler Lexikon Sprache. Dritte, neubearbeitete Auflage, Stichwort: „Stigmawort“. Metzler, Stuttgart/ Weimar 2005. ISBN 978-3-476-02056-7

Quellen:

  1. Fritz Hermanns: Slogans und Schlagwörter. In: Jochen A. Bär, Thorsten Roelcke & Anja Steinhauer (Hrsg.), Sprachliche Kürze. Konzeptuelle, strukturelle und pragmatische Aspekte. de Gruyter, Berlin/ New York2007, Seite 459-478, Zitat Seite 470. ISBN 1612-8702
  2. Ulrike Haß-Zumkehr: Deutsche Wörterbücher - Brennpunkt von Sprach- und Kulturgeschichte. de Gruyter, Berlin/New York 2001, Seite 212. ISBN 3-11-014885-4. Kursiv gedruckt: System.
  3. Armin Burkhardt: Die „Anglizismen-Frage“ aus der Sicht der GfdS. In: Sprachreport. Nummer Heft 1-2, 2013, Seite 38-42, Zitat Seite 38. GfdS: Gesellschaft für deutsche Sprache.
  4. Sascha Michel: Krisen-Talk 2015: Wie positionieren sich Polit-Talkshows thematisch im Griechenland- und Flüchtlingsdiskurs?. In: Der Sprachdienst. Nummer Heft 6, 2015, Seite 187-202, Zitat Seite 193. Kursiv gedruckt: Poker, Schuldenpoker, Trotzwahl und Griechen.