Thanatographie

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Thanatographie (Deutsch)

Singular Plural
Nominativ die Thanatographie die Thanatographien
Genitiv der Thanatographie der Thanatographien
Dativ der Thanatographie den Thanatographien
Akkusativ die Thanatographie die Thanatographien

Nebenformen:

Thanatografie

Worttrennung:

Tha·na·to·gra·phie, Plural: Tha·na·to·gra·phi·en

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Thanatographie (Info)
Reime: -iː

Bedeutungen:

Beschreibung des Sterbevorgangs zumeist einer Person

Herkunft:

Neuwort, gebildet aus dem altgriechischen Substantiv θάνατος (thanatos→ grcTod“ und dem gebundenen Lexem -graphie, das auf altgriechisch -γραφία (-graphia→ grc zum Verb γράφειν (graphein→ grcschreiben, ritzen“ zurückgeht[1]

Synonyme:

Sterbensbericht

Gegenwörter:

Biografie/Biographie

Oberbegriffe:

Beschreibung, Bericht, Literatur

Beispiele:

Die Automythographie überschneidet sich mit der Thanatographie des versprengten Volkes.[2]
Sie bekommen Nahrung, wenn man nur Elisabeth Roudinescos Jacques Lacan mit den beiden Biographien - genauer, der erklärten „Thanatographie“ - vergleicht, die Bataille zum Gegenstand haben.[3]
Am Rande sei angemerkt, daß der Terminus „Thanatographie“ bereits älteren Datums ist. So spricht Jeremy Bentham sogar vom Projekt einer „Autothanatographie“, in: …[3]
Die andere Autobiographie, um die es mir geht, heißt also Thanatographie. Literarisch die wirkungsmächtigste sind wohl die jesuanischen Evangelien.[4]
Wo dieses Urteil pauschalisiert wird, greift es zu kurz und verkennt die Möglichkeit der radikalen Alterität der Thanatographie gegenüber der Autopathographie.[5]
Bernd Mattheus dokumentiert in seiner "Thanatographie" den Bericht über eine monatlich stattfindende Mischung von Initiation und Schwarzer Messe, die bei Neumond in einem Wald in der Nähe von Paris zelebriert wurde.[6]
Insofern Derrida das 'Ich bin' vom Tod her denkt, schreibt er seine Autobiografie als Thanatografie.[7]
Eine internationale Tagung an der Uni Bern beschäftigt sich mit Biografien – und Thanatografien, Sterbensberichte, die Hinterbliebene verfassen.[8]

Wortbildungen:

Substantive: Autothanatographie

Übersetzungen

Quellen:

  1. Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04164-0, Seite 521, Eintrag „…grafie u. …graphie“.
  2. Jana Ziganke: Automytho- und Thanatographie in Antonins Artauds Post-scriptum und Mario Vargas Llosas El hablador. Freie Universität Berlin, 6. Februar 2001, abgerufen am 4. Januar 2015.
  3. 3,0 3,1 Andreas Hetzel, Peter Wiechens: Georges Bataille: Vorreden zur Überschreitung. Königshausen & Neumann, 1999, ISBN 9783826013553, Seite 158 (zitiert nach Google Books).
  4. Heinz Eickmans: Albert Vigoleis Thelen. Waxmann Verlag, 2005, ISBN 9783830964926, Seite 80 (zitiert nach Google Books).
  5. Jean Marie Valentin (Herausgeber): Akten des XI. Internationalen Germanistenkongresses Paris 2005. Universal-, Global- und Nationalkulturen. Nationalliteratur und Weltliteratur. Peter Lang, 2007, ISBN 9783039107971, Seite 159 (zitiert nach Google Books).
  6. Caroline Neubaur: Sisyphos im Pelz. In: FAZ.NET. 14. Oktober 1997 (URL, abgerufen am 4. Januar 2015).
  7. Axel Schmitt: Thanatografie: Zum Tod von Jacques Derrida. literaturkritik.de, November 2004, abgerufen am 4. Januar 2015.
  8. Bettina Jakob: Wenn Intimes niedergeschrieben wird. Online-Magazin der Universität Bern, 4. Oktober 2006, abgerufen am 4. Januar 2015.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Thanatograph, Thanatologie